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Montag, 29. Juli 2002
Sven schaffte es doch tatsächlich, dem Tip von Bernard, unserem Gastgeber, folgend, sehr früh aufzustehen, um das Naturschauspiel des aufsteigenden Nebels aus dem Tal mit seiner Kamera einzufangen. [Bild 1] [Bild 2] [Bild 3] Was gibt es Schöneres, als ein typisches "Französisches Frühstück" im familiären Kreis, mit selbstgemachter Aprikosenmarmelade, selbstgemachter Waldfruchtmarmelade, selbstgemachtem Brot, Käse aus der Nachbarschaft, natürlich auch selbstgemacht, und "Cafe au lait" getrunken aus kleinen Salatschüsseln.
Nach einer kurzen Erkundung der näheren Umgebung, ein bißchen Beschäftigung mit dem Hund "Maximilian", der allerdings nach 4 x Stöckchenholen bereits Probleme mit seiner Kondition bekam, und mit langer hängender Zunge zurück ins Haus trottete, um sich am Boden der Pension Le Chanelou der kühlen Fliesen zu erfreuen.
Nachdem wir von Dominique wie Söhne mit Umarmung und Küßchen links und rechts verabschiedet wurden, fuhren wir wieder nach Sisteron, um uns Hiesis Vorderradbremse zu widmen, sprich: Entlüften war angesagt! Als Werkstätte unseres ersten Mißtrauens wurde gleich diejenige bestimmt, welche neben der Tankstelle war, die Svens gestriges Spritproblem und die verkrampfte Sitzhaltung in letzter Minute löste.
Leider präsentierte sich die "Garage de France" als sehr typisch französisch: Ein paar Autos auf den Hebebühnen, Werkzeug kreuz und quer, Motorblöcke, Reifen, Auspufftöpfe und kein Mechaniker weit und breit. An der Tankstelle kriegten wir den Tip, es 500m weiter zu versuchen! Und prompt fand sich auch eine Citroën Werkstätte, deren Mechaniker sich sofort daran machte fachgerecht die Vorderradbremse von Hiesis unkaputtbaren zu entlüften [Bild 4]. Nachdem mit Bremsenreiniger die letzten Tropfen der aggressiven Flüssigkeit entfernt worden sind, der hilfsbereite Mechaniker mit 5 Euronen entlöhnt wurde, ging es endlich weiter um den Grand Canyon du Verdon zu besichtigen.
Zuvor folgten wir den Spuren der Lavendelfelder. Ganze Landstriche sind erfüllt von dem herrlichen Duft und dieser einzigartigen Farbe. [Bild 5], Die Tourensuche war simpel: man folge der Route de la Lavande [Bild 6]. Da geriet selbst das Mopedfahren zur Nebensache [Bild 7]. Es diente ein wenig nur noch dazu, um uns von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu bringen. [Bild 8] [Bild 9]
Und das nächste grandiose Naturschauspiel "Grand Canyon du Verdon" wartete auf uns. [Bild 10] Ca. 30 km lang, 1000 Meter tief, und an beiden Flanken klebte eine extrem kurvige Straße, die bedauerlicherweise für Wohnmobile und -anhänger nicht verboten war. Wir entschieden uns für die südliche. Bis auf die sehr wellige Straße, die unseren Fahrwerken alles abverlangte (vorausgesetzt natürlich eine nicht meditative Fahrweise), war es ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel und wurde auch mit sehr vielen Stops und Fotos belohnt. [Bild 11] [Bild 12] [Bild 13] Leider verplemperten wir so viel Zeit mit der Landschaftsbetrachtung, daß wir es doch tatsächlich schafften, 5km vor unserem Etappenziel Castellane in einen prächtigen Wolkenbruch zu geraten! Der war allerdings so heftig, daß wir es vorzogen, schnell in einer Scheune um Herberge für uns und unsere Untersätze zu bitten.
Willi allerdings, der durch exzessives Fotografieren etwas in Rückstand geriet, zog es allerdings vor, in Regenkombi gehüllt unsere Scheune links liegen zu lassen, und bereits unsere Zimmer klar zu machen. Ob er unser Winken und wildes Gestikulieren absichtlich übersah oder nicht, wird wohl sein Geheimnis bleiben, uns restlichen Weggefährten aber wurde es spätestens nach der Besichtigung unserer Schlafbaracke klar. Willi konnte sich natürlich das bessere Zimmer aussuchen. Wobei sich das "besser" eigentlich nur auf die Breite des Bettes bezog. Ich durfte mit Hiesi und einer Spinne das Kuschelbett und deren einzige Bettdecke teilen. Es erübrigt sich eigentlich zu erwähnen, daß die Abmaße des Zimmers nicht wesentlich größer waren als das Bett selbst.
Eine chaotische Suche nach einer Pizzeria mit vernünftigem Preis-/Leistungsverhältnis wurde noch zusätzlich erschwert durch das seuchenartige Einfallen von holländischen Urlaubern. Hiesi wird der delikate "Salade Nicoise" noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Da von dieser Delikatesse leider kein Bild vorliegt, sei nur gesagt: ein Bild wie eine auf einen Teller ausgekotzte Pizza. Schmeckte, wie sie aussah. Kostenpunkt: schlanke 8,50 EUR. Was für ein Abstieg gegenüber Bernard und Dominique am Vorabend! Ein Absacker bei unserem Wirt erleichterte uns das Einschlafen.
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