Tag 7: Leiden bis zum Ende...

Der Blick aus dem Fenster brachte es zur Gewissheit. Das leise Rauschen in unseren Ohren war nicht auf übermäßigen Alkoholkonsum am Vorabend zurückzuführen, sondern vielmehr auf den sich unaufhörlich vom Himmel ergießenden Regenstrom. Eindrückliche Erinnerungen des letzten Jahres drängten sich auf. Same procedure than last year........ Nun denn, Willi wurde weggeschickt, Brötchen zu holen und der Tag nahm seinen Lauf. Der Kriegsrat fiel kurz aus. Hiesi und Richie entschlossen sich, erst am folgenden Tag heim zu fahren, Willi und Sven hingegen wollten und konnten das Elend nicht mehr sehen und beschlossen, den Heimweg heute hinter sich zu bringen. Insbesonder Sven hatte deutlich vergrößerte Jugularen und da er sich trotz Regen zur Fahrt durch den Schwarzwald entschied, sei seine Strecke im Folgenden vermerkt:
14:00 Uhr war Deadline. Ab Herrischried ging es bei zunächst trockenem Wetter, wenngleich nicht trockener Straße Richtung Todtmoos. Trotz harmonischer geschwungener Kurven wollte keine rechte Stimmung aufkommen. Vielleicht lag es auch an den düsteren Regenwolken, die ständig bedrohlich über seinem Kopf schwebten. Und in der Tat, am Ortsschild Todtmoos: Regen. Sein ständiger Begleiter ab jetzt mit wenigen Unterbrechungen bis Leonberg. Der Dom von St. Blasien fand ebenso wenig seine Beachtung wie die Brauerei in Rothaus (Rothäuser Tannenzäpfle, ein Muß für jeden Schwarzwaldbesucher). Mit anderen Worten, die Stimmung wurde schlechter.
Von Rothaus am Schluchsee vorbei ging es nach Neustadt / Tittisee. Ach, was hätte man diese Kurve treten können. Doch so galt: Obenblieben ist alles. Weiter ging es es über Furtwangen nach Triberg. (Ravennaschlucht und Höllental wurden sträflich links liegen gelassen).
Triberg: Das Synonym für Touri-Stadt im Schwarzwald (von den Wasserfällen mal abgesehen). Ein Souvenirladen neben bem anderen. Haus der 1000 Uhren. Gibt's es wirklich 1000 verschiedenen Kuckucksuhren ? und wenn ja, warum ? Als kleines Highlight noch schnell an der größten Kuckucksuhr der Welt vorbeigefahren (umgebautes Häuschen). In Wolfach entschloss man sich bei anhaltendem Regen (!) nicht über Bad Rippoldsau zu fahren (was man sonst unbedingt einmal machen sollte !), sondern auf der B294 ging es unspektakulär über Alpirsbach (ohne ausschweifende Brauereibesichtigung Alpirsbacher Klosterbräu) weiter nach Freudenstadt. Erstere wollte eigenartigerweise während der gesamten Fahrt nicht aufkommen. So schwelgte Sven in Erinnerungen an zurückliegende Touren in dieser Gegend Anfang Mai. In Horb war es dann soweit. Das Schild "Autobahn", bis dato willentlich ignoriert, übte ein zwanghaft Anziehung aus, der sich unserer Held nunmehr nicht mehr entziehen konnte. Eine weitere Spitze des Schicksal wie sich zeigen sollte. Kurz oben rechts auf laut gestellt, unten links den größten Gang gewählt (kein Regen zur Zeit !) und schon tauchten verträumt viele rote Lichter, gepaart von blinkendem Gelb auf: STAU , im Baustellenbereich. Gut, dass niemand in hören konnte..... Ab Herrenberg war wiederum unspektakuläres Landstraßengegurke angesagt (ab hier regnete es auch wieder...). Den Rest erspart man sich lieber.

Fazit: Fahrt im Schwarzwald lieber bei schönem Wetter.......(wer hätte es gedacht)

von Herrischried nach Leonberg