Tour: Maintal über Arabba und zurück
Teilnehmer: (Sir)Willi(am) Warisch, Sven (Hr.Ling) Herling, Michael (Hiesi)
Hiesberger, Richard (Richie) Staffler
Samstag, 22.08.2000: Maintal -> Diedorf
Nachdem die Monster am Samstag Ihrer Sicherheitsauspufftöpfe beraubt, vom
Service abgeholt und endlich um 01:30 gepackt war, holte mich Hiesi um 08:45
von zu Hause ab. Als Treffpunkt war 09:00 bei Sven in Krotzebosch
ausgemacht.
Das Wetter schien uns gnädig gestimmt zu sein und schickte einen vorwiegend
blauen Himmel mit winzigen weissen Wölkchen, die wie kleine unschuldige Schäfchen am Rande des Horizontes tirillierten.
Ankunft bei Sven: 09:05. Die verschalte NTV erwartete uns bereits in
Sonnenschein gebadet, und Hr.Ling winkte von seinem Fenster herab, dass
Rapunzel vor Neid erblasst wäre.[FOTOS] Um einem Vorzeitigen Hitzekollaps
zu entgehen stiegen Hiesi und ich ersma ab und erwarteten Sir William, der
sich dann 45min später bequemte einzutreffen.
Dann ging es auf die A3 und da wir keine Lust hatten, im Stau zu fahren,
übernahm Sven den Tourengide und führte uns bei [ab hier Sven:] Weibersbrunn
von der A3 ab. Durch den teilweise sonnendurchfluteten Spessart ging es
zunächst nach Tauberbischoffsheim, um hier auf die "Romantische Strasse
einzubiegen. Naja, 4 Kerle auf Mopeds wirkten nun nicht gerade sehr
romantisch.....[Richie:] Vorkommnisse gab es keine besonderen, an das
einzige was ich mich noch Errinnern kann, war ein kleiner Sex-Shop beworben
mit einem Schildchen: " Erotiklädle"
Das Ziel sollte In der Nähe von Augsburg der Ort Willishausen sein, wo wir
im Häuschen von Willis Vater unser Nachtlager aufschlagen sollten.
Als wir um ca 16:00 Uhr ankamen wurden wir gleich zu einem schnuckligen
WE-Häuschen wo wir uns gleich gemütlich fürs nachtlager einrichteten. Zum
Abendessen wurden wir von Willis Vater in ein geniales Wirtshaus zum
Schweinsbrätle *sabber* eingeladen.
Trip: 331,88
Schnitt: 65,8
Zeit: 05:02:36
Fazit: Eigentlich ganz nett die romantische Strasse, nur ein bisschen wenig
Kurven. Wir haben den Altersdurchschnitt der Strassenbenützer deutlich nach
unten gedrückt.
Hernach ging es auf einen Sportplatz um unser Bewegungsdefizit
auszugleichen. Ich konnte natürlich nicht wiederstehen und klaute ein
Bierkrügerl beim Zeltfest.[fotos] Zudem sollte man noch kurz erwähnen, dass
wir zahlreiche Bilder dieser Tour nur festhalten konnten, nachdem eine
"Jungkicker" des dortigen Vereines Richie´s Digitialkamera ablieferte, die
Mr. Staffler auf dem Sportplatz liegen lassen hatte. Ebenfalls kurz zu
erwähnen wäre noch die Tatsache, dass gerade dieser hoffnungsvolle
Nachwuchskicker wenige Minuten quasi zuvor vom Platz geprügelt wurde, nur
damit unser motorisierte Altherren-Team mal ´nen Ball im Netz versenken
konnten !
Naja, Schwamm drüber.
Die anschließend wohlverdiente Nachtruhe wurde um ca 05:30 Uhr jäh von einem
deutlichen "DAS IST JA DIE HÖHE!!" unterbrochen. Irritiert schoss ich in die
Höhe und sah, dass der Ausrufer AKA Willi, auch trotz Zurufs nicht wach
wurde und wohl einen üblen Traum hatte. ( Ich hätte Ihm wohl nicht erzählen
sollen dass seine nagelneue Lederkombi jetzt 300 DM weniger kostet ;-) )
[Fotos]
Sonntag,23.08.2000: Diedorf -> Wattens/Tirol
Am Sonntag wurden wir noch bei Warischs zum Frühstück eingeladen und machten
uns dann endlich um 11:00 Uhr auf den Weg. unser Ziel sollte Wattens in
Tirol sein, wo bereits ein Abendessen für 4 Personen bei meiner Mutter in
Auftrag gegeb wurde.(*sabber*) Unterwegs wollten wir 2 deutsche
kulturhistorische Denkmäler besuchen, bzw. davor Mau Mau spielen. Auf dem
Weg zur Barockkirche "Wies" wurde der Himmel immer düsterer, bis die ersten
Regentropfen an unseren Visieren anklopften. Als der Regen zusehends stärker
wurde fuhren wir in einen Feldweg, wo sich Hiesi, Willi und Sven die
Regenpellen überwarfen, und Hiesi seine NTV umwarf. Zum glück war die Wiese
weich und nix is passiert. Die NTV hat wiedermal Ihren Ruf als "unkaputtbar"
unter Beweis gestellt. Ich wollte noch etwas Pokern und verzichtete ob
meiner frisch eingefetteten Lederkombi auf die Regenpelle.
Das 2. Denkmal sollte Schloss Neuschwanstein sein, von wo aus wir über den
Plansee Richtung Austria fahren wollten.
Ein wieder einsetzender Regen zwang uns jedoch dicken Halses umzukehren und
dem Wetter davon zufahren. Wir fuhren bei immer stärker einsetzendem Regen
über die deutsche Mautstrasse nach Vorderriss [....Fotos...]. Dort erregten
wir soviel Mitleid dass wir die Fahrt zum Halben Preis bekamen. Über den
Achenpass gings am Achensee vorbei, wo wir dann mit Eimern und Wasser aus
allen Rohren beschüttet über Jenbach zu meinen Eltern nach Hause fuhren. Total genervt und teilweise mit Wassereinbruch kamen wir um 20:30 in Wattens an.
Mein Vater schmiss sofort die Zentralheizung an, um den Trocknungsvorgang
unserer Handschuhe und Hiesis Stiefel zu beschleunigen. Nach einem leckeren
Abendessen mit Marillenkuchen als Nachtisch schlugen wir erschöpft in
unseren Schlaflagern auf.
Trip: 325,79
Schnitt: 59,1
Zeit: 05:30:43
Fazit: Etwas für die Bildung gemacht (nicht wirklich), mehrmals die Pelle an
und ausgezogen, scheiss Regen!
Montag,24.08.2000: Wattens -> Arabba.it
Sofort nach dem Aufstehen wurde das Web nach evtl. Webcams abgesucht, da wir
eigentlich auch die Grossglockner Hochalpenstrasse mitnehmen wollten. Da
aber die meisten Glockner-Cams fast nur weiss anzeigten, beschlossen wir
spontan über das Timmelsjoch nach Arabba zu fahren. Etwas früher fuhren wir
nach Innsbruck um dort die defekten Regengamaschen von Hiesi zu
substituieren, und kamen bei einem Hondahändler gerade recht zum
Schlussverkauf :-).
Nachdem kurz hinter Innsbruck die Wolkendecke etwas lichter wurde, begrub
der plötzliche Regen bei Stams unsere endgültige Hoffnung, trockenen Fusses
über das Timmelsjoch zu kommen. Das schöne Stift Stams wurde beim
Überstreifen unserer Kombis keines Blickes gewürdigt, als wir im Regen das
Ötztal heimsuchten.
Plötzlich machte sich wieder ein bisschen Hoffnung breit, als kurz vor der
Mautstelle des Timmelsjochs das schwarze, dunkle Weltall sein falsches Blau,
umrahmt von vielen Wolken zeigte. Sofort wurde eine kurze Pinkelpause
eingelegt, und sogleich ein entgegenkommender Biker über die
Wetterverhältnisse ausgefragt. Sein Blick auf den Bildern sagt mehr als
Tausend Worte. Nach sprüchen wie " Sicht 5-10m " hatten wir Lust wie die Sau
ans Messer, aber wir mussten da durch. Nach ewigem Rumgeschwuchtel,
beschlagenem Visier, Visierwischen innen und aussen sind wir endlich in St.
Leonhard angekommen. Leider hatte uns der extreme Nebel das beeindruckende
Kurvenpanorama vorenthalten.
Wir beschlossen dann, spontan die Schnellstrasse nach Meran zu nehmen und
bei Bozen auf die Autostrada bis Clausen zu fahren. Dort wurden wir von
einsetzendem Regen wieder mal in unsere Regenkombis gezwungen. Über das
Grödnertal [...Pso.... Pso....] kamen wir dann endlich um 19:00 in Arabba
an, wobei die tiefhängenden Wolken nur ganz kurz den Blick auf das
fantastische Bergpanorama zuliessen.
Dank Oli und Reinhard, die schon Hoteltester für uns spielten, empfing uns
das Albergo Pordoi mit einer Garage, und einem Trockenraum, wo wir unsere
Nassen Sachen im Profi Trockenschrank ausdünsten lassen konnten.
Dementsprechend konnte man sich den Duft darin vorstellen.
Am Abend gabs noch eine geniale Pizza im ..... die uns von einer netten
Bedienung sehr offenherzig und fröhlich mit bächtig möse viel extra
Knoblauch serviert wurde. Müde bezogen wir unsere Zimmer und versanken in
tiefen Schlaf, permanent vom einem Pegasus-Tatoo träumend :-)
Trip: 296,86
Schnitt: 53,45
Zeit: 05:33:11
Fazit: Geile Kurven, Wahrscheinlich geiles Panorama, Scheiss Regen
Dienstag,25.08.2000: Arabba.it -> 3 Zinken
Zum ersten mal wurden wir seit der Abfahrt mal wieder von ein paar
Sonnenstrahlen geweckt. Wir einigten uns kurzfristig darauf, über Madonna di
Campiglio Richtung 3 Zinken zu fahren.
Am Pso.Di Falzarego machten wir einen Stop und bewunderten die Seilbahn,
welche in die Nebelschwaden über uns hineindiffundierte. "Keine Ahnung wo dat
Teil" hingeht. Also machten wir uns sogleich auf den Weg Richtung Madonna.
Leider wurde uns durch wiederaufkommende Wolken der Blick auf die 3 Zinnober
verleidet, oder zumindest auf das, was drei dahergefahrene Flachländer
hierfür hielten. Dafür stopften wir uns ein Eis rein und folgten einem Pfad
wo selbstgemachter Käse angepriesen wurde. Nach einer kurzen Käse und
Wurst - Verköstigung die Dank meines Opinels durchgeführt werden konnte,
bewachte Sven den Platz, während Willi ein 30min Gespräch mit seiner Firma
führte. Auf rasanter kurvenreicher Fahrt, auf der selbst die Gendamerie das
Feld räumte ging die Runde wieder zurück nach Arabba, wobei wir auf dem
Rückweg am Pso.Di Falzarego endlich sehen konnten wohin die Seilbahn läuft.
Ausgehungert an fehlendem Panorama beschlossen wir wieder kurzerhand mit der
Seilbah nach oben zu fahren, Amerikanische Flugzeuge waren nicht zu sehen
;-). Einen kurzen Schockmoment gab es für Willi, der an der Kasse plötzlich
seine Geldbörse nicht auffinden konnte. Dabei hat er sie nur auf Hiesis
Sitzbank liegengelassen, und vergessen. Zum Glück wurde nix geklaut, und
Willi konnte sich uns dann doch wieder entspannter Anschliessen. Am Gipfel
bewunderten wir das kleine Museum mit Artefakten von den Stellungskämpfen
der .at-ler und .it-ler im ersten Weltkrieg. Es war schon beeindruckend wie
diese armen Hunde dazumals mit schlechtem Werkzeug und schlechter Ausrüstung
Stollen durch den Berg trieben, um sich gegenseitig Aufzulaueren. Aber diese
linken Säcke von Italieneren haben dann kurz vor Kriegsende die Fronten
gewechselt und haben gleich noch ungerechter Weise ganz Südtirol
abgegriffen. Ich musste es einfach nochmals mehrmals Loswerden. Nachdem wir
das Panorama genossen kriegten wir noch die letzte Seilbahn zur Talstation
und machten uns beeindruckt zurück auf den Weg nach Arabba,wo wir am 2.ten
Tag einem anderen kulinarischen Tip von Oli folgten. Dabei hat uns Sven in
seiner Eigenschaft als "Abfress-Man" alle hergegessen. Nach seinen
extrascharfen Vorspeisespaghettis, welche mir bereits als vollständige
Mahlzeit durchaus gereicht hätten, drückte er sich noch zusätzlich eine
komplette Pizza in die Eingeweide. Es geht eben nix über einen
Konvertermagen. Naja, liegt vielleicht daran, dass er noch im Wachstum
ist..........
Trip: 138,75
Schnitt: 48,4
Zeit: 02:52:00
Fazit: Na Bitte! Geht doch! Endlich mal kein Regen, außer ein paar
Tröpfchen, Extreme Landschaftsbetrachtung
Mittwoch,26.08.2000: Arabba.it -> Walten
Nachdem wir wieder unseren Krempel gepackt hatten, fuhren wir über den
Karerpass nach Bozen, um über das Sarnetal, Penserjoch nach Sterzing
einzufallen. Das Penserjoch war geil zum fahren, endlich mal ein Pass mit
weitläufigen Kurven, wenig Serpentinen und noch viel weniger Verkehr. Obacht
sollte man nur beim Überholen auf plötzlich von der Landstrasse nach links
abbiegende Kleinlaster geben, gell Sven !? In Sterzing fassten wir etwas
Nahrunsmittel beim Hofer, warteten eine weiteren kurzen Regenschauer ab, und
fuhren über den Jaufenpass zum Gasthof Innerwalten wo Willi bereits Zimmer
für uns Reserviert hatte. Dort wurden wir vom Wirt freundlich Empfangen und
sabberten über die Speisenkarte mit Ihren "sieben Köstlichkeiten". Wer mal
in einer Woche mal schnell 10kg drauffressen will, ist hier bestens
aufgehoben. Ebenso wurde uns noch das Eiscafe empfohlen. Leider wollte uns
ein weiterer Regenschauer davor hindern nochmals auf die Böcke zu steigen.
Trip: 170,31
Schnitt: 51,24
Zeit: 03:19:24
Fazit: Fassertal und Bozen->Sterzing übers Penserjoch war echt geil und hey:
Kein Regen
Donnerstag,27.08.2000: Walten -> Herrischried
Da uns sehr wohl bewusst war, dass wir eine lange Strecke vor uns haben
werden, sind wir nach einem kräftigen Frühstück und bei ungewohnt blauem
Himmel schon um 09:15 losgekommen. Dann quälten wir uns von St.Leonhard nach
Meran Richtung Stilfser Joch. Dabei waren endlose Staus um Meran, die wir
mit dem Messer zwischen den Zähnen und mit geschwollenen Halsschlagadern auf
ganz rabiate Weise durchpflügten und die schmale Bauart der einspurigen
Fahrzeuge mit sehr gutem Beschleunigungsvermögen durchaus gezielt
einzusetzen wussten. Das Stilfser Joch ist schon ein Erlebnis für sich mit
seinen 40 und nochwas Kehren, nur sollte ein generelles Fahrverbot für
Fahrräder ausgesprochen werden !
Am StilfserJoch machten wir kurz Pause und fuhren über den Umbrielpass in
die Schweiz um auf den schnellsten weg in den Schwarzwald zu gelangen. Das
besondere am Umbrielpass ist, dass plötzlich mittendrin ein teilstück von
5km eine reine Schotterpiste ist. War nicht wirklich geil, aber wir kamen
gut durch.
Endlich auf der Schweizer Autobahn wurde das Gas festgestellt und die
Landschaft betrachtet. Kurz vor der Deutschen Grenze verloren wir unseren
Tour-Notarzt mitsamt seinem mobilen OP, der geschickt verpackt im Topcase
der vollverkleideten NTV zum Glück während der Tour nicht zum Einsatz kam.
Nachdem wir uns trotz Nutzung modernster Kommunikationstechnik nicht finden
konnten, sind wir dann nach 30 min warten im Regen weitergefahren und
schlugen dann um 19:30 in Herrischried bei Regennassen Strassen auf. Hr.Ling
hat dann eine Abzweigung auf der Autobahn falsch verstanden und fuhr noch
eine Schleife bis knapp vor Basel. Möglicherweise auch eine schöne Stadt,
aber lag trotzdem nicht auf unserer Routenplanung. Naja, aber immerhin kam
er dann eben eine Stunde Später in Herrischried @Hiesi an.
Trip: 424,21 Sven: ~490
Schnitt: 59,78 ~59
Zeit: 07:05:40 08:05:40
Fazit: Stilfser Joch war echt geil, ansonsten Mördertour, und hey da war er
wieder der Regen!
Freitag,28.08.2000: Herrischried
Regen! Wir nutzen die freie Zeit um irgendwelche Spielchen zu machen und
eine kleine Regenfreie Pause um Fleisch für den heissen Stein zu holen.
Dabei lernen wir, dass Sven in der örtlichen Sparkasse für nicht
kreditwürdig eingestuft wird.
Fazit: Argh! Wieder nix mit Angstrand abschleifen
Samstag,29.08.2000: Herrischried
Regen! Wir nutzen die freie Zeit und bauten uns 2 Pizzen. Gestärkt von
Zwiebel und Knoblauch und Hefeweizen vom Fass Furzten und Rülpsten wir uns
dann gegenseitig her. Wir alle? nein nicht vier alle, eigentlich nur Hiesi
und ich *RÜLPLS*
Sonntag,30.08.2000: Herrischried -> Maintal
Wenigstens verlief die Rückfahrt problemlos bis auf dass wir uns vor dem
Hockenheim-Ring im Regen aus den Augen verloren. Aber was war das für ein
Gefühl, im gleichen regen fahren zu dürfen wie unser Gummi-Schummi im
gleichen Augenblick. Ja, wir waren dankbar und ergriffen für diesen Moment.
Fazit: Grossklockner, wir kommen nächstes Jahr, und dann zieh Dich warm an
!!!!!!!