nachfolgende Kurzanleitung zum regattatauglichen Aufbau und Trimm des Lasers
wurde für meinen Segelverein verfasst,
der Leser überlese daher die ein oder andere Passage.

Prelude

Seit Juli 1998 schaukelt im Bootspark des ASV ein neues Baby, das die in die Jahre gekommene Enthaltung ablösen soll, die trotz einer vollständigen Überarbeitung ihre gute Kindsstube vermissen läßt und kräftig in den Zwischenboden näßt. Der ,,Lückenfüller`` zwischen Surfbrett und ,,470-er`` bleibt uns also erhalten.
In einstimmiger Kampfabstimmung wurde dem neuen Flottilien-Benjamin der lyrisch wohlklingende Name ,,Kühlschranktür`` (die Götter mögen wissen weshalb und warum und wieso überhaupt) verliehen, der die lange Reihe der Tradition gewordenen paranoiden und lilalaunischen Bootstaufen im ASV unerbittlich fortsetzt.
Unserem Youngster die ersten tappsigen Schritte in der Welt der großen, erwachsenen Boote zu erleichtern dazu soll Euch diese kleine Anleitung Hilfestellung geben.

Noch viel mehr Spaß wünscht Euch Frank

Divertimento constructo - der Aufbau

1. Die drei güldenen Regeln:
(a) Befindet sich der Laser auf Land oder auf seinem Slipwagen, darf auf keinen Fall draufgestiegen werden!
(b) Killende Segel sind GIFT!
(c) Man achte darauf, daß der Lenzstopfen hinten am Spiegel zu ist. Beim Aufslippen ist darauf zu achten, daß der Selbstlenzer für das Cockpit (der Stopfen im Cockpit) geschlossen ist. Wird der Laser wieder an Land gezogen, ist er durch Schrägstellen über den hintern Lenzstopfen zu entwässern. Die Inspektionsluke ist an Land offen zu lassen, damit das Bootsinnere durchlüftet.

2. Segel
Das Segel wird auf den zusammengesteckten Mast gezogen. Hierbei sollte man darauf achten, daß es sich in einer Ebene mit dem Lümmelbeschlag befindet (d.h. Hals und Kopf müssen sich auf einer Linie mit dem Beschlag befinden), da es sich sonst beim Aufstellen des Mastes (in sich) verwindet.

3. Unterliekstrecker.
Zunächst sei erst mal die Funktion erklärt:
Der Strecker wird an die hintere Öse A des Baues geknotet und von dort durch das Auge im Schothorn des Segels wieder zurück durch die Öse A geführt (d.h. wir haben hier eine 2fache Untersetzung). Von da aus geht er durch die Kammklemme C (etwa in der Mitte der Baumumterseite) nach vorne um den Mast herum D. Von dort wird er über die beiden Augen (mit Stahlkauschen, 3fache Untersetzung) zurückgeführt und endet in der Griffschlinge E (Palstek).
Durch Zug an E wird das Unterliek gespannt, auffieren kann man es in dem man den Strecker zwischen Mast und Kammklemme aus letzterer rausschlägt.

Bevor der Mast mit dem Segel in das Mastloch gesteckt wird, wird der Unterliekstrecker mit der richtigen Schlaufe D um das Mastloch zurechtgelegt, sodaß der Mast bereits in die richtige Schlaufe gesteckt werden kann.

4. Mast stellen und Baum
Ist der Mast mit dem Segel gestellt (Tip: immer gegen den Wind stellen; der Beschlag des Baumniederholers bietet einen guten Griff zum festhalten), wird als erstes der Baum in den Lümmelbeschlag gesteckt und dann versucht man, während man gleichzeitig den Baum festhält, das Segel einzufangen und den Unterliekstrecker durch das Auge zu ziehen. Ist dies gelungen wird der Strecker an der hintern Öse des Baumes festgeknotet (möglichst kleine Knoten machen, das Schothorn muß später bis an die Öse rangezogen werden können).

Das Auge im Schothorn wird mit einem 3-mm-Dynema Tampen straff auf den Baum runter gebunden (nur eine Bucht um den Baum legen, s. Bild rechts).

Das Schothorn muß bei voll aufgefiertem Unterliekstrecker mindestens ca. 30 cm auf dem Baum nach vorne rutschen, bei durchgesetzem Strecker muß es mit der Öse auf Anschlag sein.

5. Baumniederholer
In den Baumniederholer kann man eine weitere Untersetzung einknoten, da i.d.R. mit ihm während einer Regatta nicht gearbeitet wird, ist das nicht zwingend notwendig. Der Baumniederholer wird in den Beschlag am Baum eingeschert. Man nimmt die Schot so dicht wie möglich (bei dichtem Traveler) und belegt dann den Baumniederholer. Ist viel Wind abzusehen, drückt ein Helfer die Baumnock auf das Heck runter während man selbst den Niederholer unter Zug belegt.

6. Cunningham

Die Cunningham ist am Baumniederholerbeschlag A fest gemacht. Von dort wird sie über das Auge B im Segelhals zurück zum Stahlkauschen-Auge bei A , dann zum Auge C und von dort zu der ÖseD auf dem Vordeck geführt. Von der Öse aus durch die Kammklemme E wird die Cunninigham mit einem Palstek als Griff F beendet.

7. Traveler
Der Traveler wird immer so dicht wie möglich gefahren (d.h. so dicht, daß der Schotblock noch halbwegs über die Ruderpinne rutscht ) und während des Segelns nicht verändert!

8. Schot
Die Schot ist aus 6mm dickem und mindestens 12 Meter langem Schotmaterial. Jeder dickere Durchmesser führt dazu, daß die schwere, nasse Schot bei Vorwind-Leichtwindkursen ins Wasser hängt und bremst und durch ihr Eigengewicht das Herausdrücken des Baumes erschwert.

9. Ausreitgurt

Die Länge des Ausreitgurtes läßt sich verstellen, hierzu zieht man die Bucht A nach vorne Richtung der Gurtschlaufe B oder nach hinten. In Bild 1. ist der Gurt auf maximale, in 2. auf minimale Länge eingestellt. Optimale Länge ist, daß der Gurt auf ca 3-5 cm an die Bordkannte im Cockpit herangezogen werden kann.

Der Gurt wird mit einem Gummiband zwischen Gurtschlaufe B und der Travelerklemme so gespannt, daß er immer etwas in der Luft hängt und man mit den Schuhen schnell drunter schlupfen kann.

10. Schwert
Das Schwert wird nach vorne mit Gummibändern gespannt. Durch den Zug der Bänder kann es später in jeder Stellung arretiert werden.

Concertino vivace - das Segeln, der Trimm

1. andante (schacher Wind)

2. allegretto (mittlerer Wind)

3. finale furioso (starker Wind)


© RRR.DE - Franky