From: Manfred Gleditsch, gleditsch@swissphone.de
Subject: Neues aus Schilda
Date: Wed, 29 Sep 1999 15:53:11 +0200
Organization: Swissphone Telecommunications GmbH

Hallole,

nachdem sich die Stadt Freiburg durchs Verwaltungsgericht belehren
lassen musste, dass flächendeckende Anwohnerparkzonen nicht zulässig
sind, sich mit der Rücknahme aber reichlich Zeit  liess und trotzdem
weiter abkassierte (und dabei bei Einsprüchen von Betroffenen auch noch
Recht bekam - Motto: "auch ein rechtswidrig aufgestelltes Schild ist
verbindlich"), stand nun ein neuer Geniestreich der Freiburger
Strassenverkehrsbehörde in der Badischen Zeitung: Auch Motorräder,
Motorroller, Mopeds und Mofas dürfen ohne eine Anwohnerparkgenehmigung
nicht in diesen Zonen parken. Der Gag: Für Roller,Mopeds und Mofas
erteilt die Behörde keine solche! (Ich vermute mal, weil diese nicht
explizit in dieser Regelung erwähnt sind, und ein Beamter denkt nun mal
stur geradeaus) Laut Zeitung äusserte der Behördensprecher sein
Bedauern - man arbeite dran. Interessant wäre mal, was passiert, wenn
ich mir diese Logig zu eigen machte und mit einem Roller das
Durchfahrtsverbotschild, auf dem ja ein Motorrad (!) abgebildet ist,
missachten würde.

Noch ein Dialog, der sich zwischen mir und einem Grünen in dieser Sache
entspann: "Wo soll ich denn bitte die Genehmigung hintun, ohne Gefahr zu
laufen, dass sie entwendet wird" Antwort: Sie können sie ja unter den
Sattel tun". Gegenfrage von mir: "Dann sehen sie sie ja nicht und hängen
mir doch einen Zettel dran!" Antwort: Das wissen wir dann schon, wir
haben ja eine Liste der Genehmigungen" Antwort von mir: "Wenn sie das
doch wissen, warum brauche ich sie dann überhaupt?" Antwort: "Kinnlade
runterklapp...."

Noch ein Nachtrag zum Thema Radarfalle verursacht Stau:

Martin Pluskota schrieb in Nachricht ...

>Durch solche Maßnahmen werden IMO mehr Unfälle provoziert (z.B. aufs
>Stauende auffahren) als verhindert.

Übrigens ist es ein beliebtes Spiel in Freiburgs Umgebung den Messwagen
mitten auf dem Gehweg zu plazieren. Zur Rede gestellt, dass die
Gefährdung, die die Messdiener damit selbst verursachen wohl weitaus
grösser ist als die, die sie vorgeblich bekämpfen wollten ( u. A. musste
Mutter mit Kinderwagen die hohe Bordsteinkante runter, auf die
Ortsdurchgangsstrasse und den Wagen umgehen und wieder rauf auf den
Gehweg!) wurden sie pampig, weil wir das ja garnicht beurteilen könnten
!

Wir haben die Sache dann zumindest in dem Fall, in dem das vor dem Haus
unserer Freunde passiert ist, auf sich beruhen lassen, weil uns ganz
spontan einfiel, dass wir ja unsere Kehrpflicht noch nicht erledigt
hatten (die Kehrwoche ist auch im weiteren Umfeld des
schwäbischen/alemannischenen Grenzgebietes, zumindest im ländlichen
Raum, noch eine heilige Pflicht !) und haben dann den Gehweg sehr
sorgfältig gereinigt, insbesondere im Bereich des Blitzers, damit dort
niemand etwa durch herumliegendens Laub zu Schaden kommt. Von soviel
staatsbürgerlichem Pflichtbewusstsein beeindruckt verliessen sie dann
die Stätte ihres Wirkens, nicht ohne die launige Anmerkung fallen zu
lassen, dass sie uns wünschen, dass wir niemals von einem Raser über den
Haufen gefahren werden .(Diesem Wunsch konnten wir nur voll inhaltlich
zustimmen , so dass meines Erachtens doch von einer gewissen Harmonie am
Ende der Aktion ausgegangen werden konnte.)

Grüsse
Manfred (der überlegt, ob er doch mal ein Buch schreiben soll.....)