From: Thorsten Noske, Thorsten.Noske@alcatel.de
Subject: Husky Schmierung - Funktionsprinzip
Date: Tue, 11 May 1999 12:41:33 +0200
Organization: Alcatel Telecom Berlin

X-No-Archive: Yes

Ich weiss jetzt nach Motordemontage und intensiver
Ruecksprache mit meinem Haendler, wie die Schmierung
ohne Oelpumpe , bei der TE610 funktionier/t (en soll ) ;-).

Das moecht ich Euch nicht vorenthalten:

Getriebe Kupplung und all der Kram schwimmen ja sowieso
im Oel alles gar kein Problem. Die Nockenwelle wird durch
das Oel geschmiert, welches von der Steuerkette (die unten 
ja auch im Oelbad laueft) mit nach oben transportiert wird,
das funktioniert wohl auch recht problemlos - jedenfalls hab
ich bisher selten von NW Schaeden auf Grund
Mangelschmierung gehoert. 
Deswegen wahrscheinlich NW kugelgelagert und selbst die
Schlepphebelbetaetigung ueber Rollen !

Die KW dreht sich mit Ihren Wangen selber auch im Oelbad
, ich vermute bei etwas hoeherer Drehzahl duerfte das
da drin ordentlich spritzen und somit Kolben und unteres
Pleuellager auch kraeftig einoelen.

Das scheint aber bei laengerer hoher Belastung nicht auszureichen,
daher gibt es noch eine Duese im Motorgehaeuse welche Oel
direkt (je nach KW-Stellung) auf den Kolben oder das untere
Pleuellager spritzt. Und genau da scheint die Schwachstelle zu sitzen.

Der Oeldruck fuer diese Duese baut sich wie folgt auf:

Kurbelgehaeuse verbunden mit Getriebegehaeuse bilden eine
luftdichte Einheit das Kupplungsghehaeuse entlueftet ueber
den Steuerkettenschacht in den Zylinderkopf und von dort
nach draussen in einen  Auffangbehaelter die Andere.

Beide sind ueber ein Membranventil verbunden, welches Ueberdruck
aus dem Kurbelgehaeuse zwar raus laesst  (den dann ins 
Kupplungsgehaeuse und von dort ueber den Zylindrkopf nach draussen)
bei Unterdruck aber schliesst.

Geht der Kolben jetzt nach unten wird der enstehende Druck im Kurbel-
gehaeuse ueber Membranventil/Kupplung/Kopf nach aussen abgeleitet.

Durch den,  bei nachfolgender Aufwaertsbewegung des Kolbens, enstehenden
Unterdruck schliesst dass Membranventil und durch die Oelduese wird
per Unterdruck Oel durch das Filtersieb gesaugt und auf's untere
Pleuellager gespritzt, soweit eigentlich recht genial !

Jetzt wird mir auch klar, warum ich meinen Kupplungsdeckel trotz
mehrfacher  Versuche nie richtig dicht bekommen habe. Ueberall
selbst am Schauglas und an den Dichtungen der Deckel zum Ventil-
einstellen hat es Oelnebel rausgedrueckt. Ich hab zuerst versucht mit
neuen Dichtungen Abhilfe zu schaffen, hat aber nicht so richtig 
geholfen. Bei naeherer Untersuchung hab ich dann festgestellt,
dass der Schlauch welcher den Zylinderkopf entlueftet, geknickt und
damit luftdicht war :-(((.

Wie ich jetzt weiss pumpt damit der Kolben seinen Unterdruck ins 
Kupplungsgehaeuse/Steuerkettenschacht (auch da hat's rausgesaut)/
Zylinderkopf. Dieser kann sich nicht nach draussen abbauen also
drueckt es Oel raus.  Das allein waer schon unschoen ABER:
Dadurch das der Ueberdruck bei der Abwaertsbewegung jetzt auf 
Gegendruck im Kupplungsgehaeuse stoeest, kann er sich nicht abbauen
drueckt also ebenfalls das Oel in der Steigltg. zur Duese zurueck und 
saugt bei der Aufwaertsbewegung dann kein Oel sondern erstmal
die kurz vorher reingedrueckte Luft !  

Kleine Ursache grosse Wirkung !

________     
/horsten Noske  TE610/RC600C/GSX1100