From: Juergen Ernst Guenther, muftix@asbach.noris.de
Subject: Re: Erschreckende Radfahrer
Date: 13 Oct 1997 03:35:39 +0200
Organization: Quell goettlicher Weisheit

stephan.wunsch@stgl.sel.alcatel.de (elwu) writes:

>>Mir ist bloß kürzlich mal wieder mal aufgefallen, daß der Prozentsatz
>>gemeingefährlicher Irrer unter den Motorradfahrern merklich höher ist
>>als unter Autofahrern.

>Ah ja. Wie hoch sind denn diese Prozentsätze genau, sowohl bei den einen
>wie bei den anderen? Und was bitte verstehst Du unter 'gemeingefährliche
>Idioten'?

Nun hab' dich doch nicht so. Gemeingefaehrliche Idioten erkennt man
daran, dass sie Motorradklamotten anhaben und mit Schraeglage durch
Kurven fahren.  Du wirst zugeben muessen, dass dies ein hoechst
suspektes Verhalten ist und unter Autofahrern nur selten vorkommt.

Zugegeben, es ist auch etwas schwierig, die Geschwindigkeit eines
Motorrads richtig einzuschaetzen, wenn man auf Pkws fixiert ist
und gerade im Dunkeln mit einem Rad ohne Licht ueber eine rote
Fussgaengerampel faehrt.

Und was macht der Idiot auf dem Motorrad? Er hat nun die Moeglichkeit,
in die Eisen zu greifen, um hoechstwahrscheinlich auf der Markierung
des Ueberganges wegzugleiten und auf die Fresse zu fallen, waehrend der
Radfahrer in den Bueschen verschwindet, oder er haelt drauf zu und gibt
Gas mit der guten Chance doch noch dran vorbei zu kommen, im andern
Fall jedoch Kreiselkraefte und Impulserhaltung auf seiner Seite zu
haben und bei Rueckfragen der oertlichen Ordnungskraefte auf die rote
Ampel und das fehlende Licht verweisen zu koennen.

Ein Radfahrer naemlich, der einem Motorrad die Vorfahrt nimmt, obwohl
ihm dessen Probleme mit der Lenkbarkeit der Langsamfahrt doch zumindest
entfernt vertraut sein sollten, der an unuebersichtlichen Stellen ohne
Licht auf der Strasse faehrt, obwohl ein Radweg vorhanden ist, oder der
mit nur einem duennen Nylontrikot bekleidet bei bis zu 100 km/h
downhill jagt, und sich wundert, dass er nicht mehr so recht die Spur
halten kann, der hat sein Ticket zum Darwin Award doch laengst geloest.
Der erwartet es in der Tiefe seines Herzens doch gar nicht anders, als
dass ihn jemand, oops!, im Vorueberfahren fuer immer von seiner
Todessehnsucht befreit, und damit verhindert, dass er noch andere mit
hereinreisst.

   .m.
-- 
muftix@asbach.noris.de
"Kann nicht jemand mal eben da vor gehen, das Kind umbringen?"
                                  -- Uwe J., Kreuzberg/Hallerndorf, 05-10-97