From: Marc Luethi, luethi@zebra-fh-weingarten.de
Subject: A day at the races, Jacko Moto in Niderbipp (lang)
Date: Sun, 15 Jun 1997 19:42:57 GMT
Organization: Member of Stahlarsch-Team

Hoi zaeme!

Leicht gefrustet bin ich heute frueh aufgewacht, die Sozia, welche
mitwollte, hat doch gekniffen, selber schuld. 
Ich versuchte aufzustehen, nur um angesichts des noch zu jungen
Morgens noch eine Stunde Schlaf nachzulegen. Irgendwann zwischen 11
und 12 bin ich dann schliesslich doch noch losgekommen.

Das Wetter soweit praechtig (warm mit etwas Bewoelkung), und Niderbipp
gerade mal 50km entfernt, freute ich mich schon auf den Geruch von
Castrol RS und verbanntem Gummi und das Brummen der 4takter.

Aber daraus wurde vorerst nicht viel, weil ich entweder mit
Wegweiserblindheit geschlagen war oder der Veranstalter den Event
wirklich dermassen miserabel ausgeschildert hatte.

Meiner Ankunft liess ich erst einmal einen Rundgang durch das
komplette Fahrerlager folgen, aber ich konnte keinen Jack finden.

Ich liess das Suchen erst mal sein und schaute vergnuegt zu, wie im
Halbfinal der Fun-Klasse (Tageslizenz) einer mit einer Honda CR 125
(!) mit Enduroreifen und 21"-Rad mit kleiner Bremsscheibe die gesamte
Konkurrenz auf Huskys, Kawas und Hassunichgesehen ein wenig gar arg
alt aussehen liess :-) wie war das noch? "It's not the bike... "

Dann kam ich auf die rettende Idee, auf den Ranglisten zu suchen, ob
denn Jacko Moto ueberhaupt hier sei! Und da fand ich ihn; Platz 9 im
Halbfinal der einen Gruppe. Startnummer 74. Das ist doch schon ein
achtbares Resultat!

Ich fing den Rundgang im Fahrerlager neu an, und nach einer LC4 SC mit
Startnummer 74 fahndend, fand ich Jack und Angelika mit ihrer Varinate
des "Pillermobils". Natuerlich ;-( am anderen Ende des Fahrerlagers.

Der Empfang war sehr herzlich; mir wurde ein Stuhl angeboten und eh
ich mich versah, war ich mit einem Glas Holundersaft ausgestattet und
in ein herrliches Benzingespraech vertieft.

Jack gefiel die Anlage sehr gut, nur bei den aeusseren Bedingungen
waeren die 10min +1 Runde doch schon Schwerarbeit gewesen, er sei
heilfroh gewesen, als das "noch 1 Runde"-Schild endlich draussen war.

Aber noch sollte ja das Finale kommen, und das wuerde 15 min dauern...

Ich liess dann den Champion allein, damit er sich, was bekanntermassen
sehr wichtig ist im Rennsport, in aller Ruhe mental auf den Finallauf
vorbereiten konnte.

In der Zwischenzeit hatten die Quadfahrer Kostproben ihres Koennens
zum Besten gegeben. Gewonnen hat, wie koennte es anders sein, einmal
mehr Samuel "Sämu" Gysi. Er hat wohl mit seiner Postur (irgendwas
zwischen Olaf und BigTwin, aber dazu Kraft wie wahrscheinlich Noldi
Schwarzenegger zu dessen besten Zeiten) die besten koerperlichen
Voraussetzungen, so ein stoerrisches Vierrad gscheit um die Ecken zu
scheuchen. Es bedarf naemlich ordentlicher Turnuebungen, um im
richtigen Moment auf dem richtigen Rad genug Druck zu haben; da
koennen Kraft und Masse nur hilfreich sein.
Wie immer natuerlich bot Sämu eine grosse Burnout- und Wheelie-Show am
Ende des Rennens.

Dann kamen "die Grossen" der Prestigeklasse, allen voran der
Kinigadner, der einen ruhigen, unspektakulaeren (Jack: "Der faehrt wie
ein Tourist") Fahrstil pflegt. Und so hatte Beat "Sexi" Gautschi
sichtlich muehe, seinem Markenkollegen auf den Fersen zu bleiben.
Hinter den beiden Mueller auf seiner 2takt-Yam spektakulaer schraeg
und quer, aber es sollte einfach nicht fuers dranbleiben reichen.

Und wie ueblich gab es nach und vor dem Lauf eine grosse
Wheelie-Stoppie-Burnout-Show. Jaaa, wenn ich das mit der Twin auch mal
kann, dann tu' ich da mit!

Im Fun-Klasse-Final zeigte der 125er-Akrobat noch einmal allen, wo der
Hammer haengt, und dass "... it's the driver". Da wurde einem ganz
warm ums Herz. Mit seinem runden Fahrstil konnte der Husky-treiber
hinter ihm einfach nicht mithalten :-)

Schliesslich der Finallauf der Klassen "Open", mithin Jacks Auftritt.
Am Start blieb er erst hinter einem anderen stecken, der nicht vom
Fleck kam, und zog dann erst als 14.er, spaeter als 17.er seine
Runden. Doch je laenger das Rennen ueber die 10min-Grenze hinausging,
desto sichtlicher liessen seine Kraefte nach. Letzten Endes reichte es
zu einem 18.Platz. Angesichts der sehr grossen Leistungsdichte im Feld
ein wirklich respektables Ergebnis. Nur als Randbemerkung: schon nach
der ersten Runde hatte der Start-Ziel-Sieger mehr als 50m Vorsprung!

Nicht den Kopf haengen lassen, Jack, du hast gegeben, was du hattest!

Ich hatte dann die Ehre, Jacks Maschine zum Bus zurueckzuschieben. ei
der Daus, ist sowas leicht! ob da mein Twin in den Rahmen passt? das
waer was...

Den zweiten Lauf der Prestige-Klasse schenkte ich mir dann zu gunsten
einer Runde Jura-Kurvenhatz bei wundervollem Wetter.

Naechstes mal erwarte ich einen vollzaehlig antretenden
de.rec.motorrad- Jacko Moto-Fanclub, ok? nicht dass wieder ein Fahrer
mit einem Fan die Fahne hochhalten muessen! ;-)


Gruss, von einem der schon wieder Bremsbelaege braucht!

Marc

       "Fehlerhaftes Kurvieren wird vercrasht" (desert)
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