From: Claudia Scholz, ac2.maus
Subject: 16.-25. Mai: Pfingsttour
Date: Fri, 30 May 97 06:20:00 GMT
Organization:

## Nachricht vom 28.05.97 weitergeleitet
## Ursprung : /MAUS/FAHRTWIND
## Ersteller: Claudia Scholz@AC2


Hallo, Ihr Alle!

Baernd und ich waren letzte Woche zuerst auf der d.r.m. Megafete (tm) und 

dann in Sachsen und Thueringen unterwegs. Über 2000 km auf schoenen  
kleinen Landstrassen.

Freitag, 16. Mai: 260 km von Aachen nach Worms/Pfeddersheim

Baernd ist nachmittags nach Aachen gekommen, weil wir uns mit Michaela und
 
Markolf verabredet haben, um zusammen mach Worms/Pfeddersheim zur Megafete
 
(tm) zu fahren. Da es als wir aus Aachen raus waeren schon nach vier Uhr  
war, sind wir durch die Eifel über die B258/B257 bis nach Ediger-Eller an 

die Mosel gefahren. Dort meinte meine Guzzi, den Magnetschalter verklemmen
 
zu muessen, weshalb sich Baernd genoetigt sah, die Kleine anzuschieben.  
Nach dem Tanken konnte dann Markolf seine Hilfsanlasserfaehigkeiten unter 

Beweis stellen, indem er mich dann angeschoben hat. Bei Zell haben wir  
dann eine Bruecke genommen, um den Fluss zu ueberqueren und sind dann  
durch den Hunsrueck auf dem schnellsten Weg nach Worms gefahren. Dort tra-

fen wir auf eine grosse Horrrde Moppedfahrrrer, unter denen sich auch Kris
 
und Hardy und Tore befanden, die schon alle heftig an feiern waren. Auch  
Marcello wurde auf den Durchreise gesichtet. Nach dem Zeltaufbau haben wir
 
uns dann unter die Feiernden gemischt und uns am Benzinreden beteiligt.  
Relativ spaet erst haben wir uns dann an diesem Abend unsere Schlafsaecke 

von innen betrachtet.

Samstag, 17. Mai:

Nach einem Luxus-Fruehstueck (Michaela hatte als Metzgerstochter von zu  
Hause sehr leckere Wurst importiert) machten wir uns zu fuenft auf eine  
Tour durch die Pfalz. Faehrtensucher Baernd fand kleine Straesschen um den
 
Donnersberg, die so richtig Laune machten. Auffaellig war die grosse An- 
sammlung von Baustellen im Donnersbergkreis, sie ums leider einmal dazu  
noetigten, gewisse Schilder misszuverstehen. Wegen der ungewoehnlichen  
Hitze (ein Sparkassenthermometer zeigte irgendwas von 31øC an) beschlossen
 
wir, den Tag im örtlichen Freibad ausklingen zu lassen, wie die meisten  
anderen Besucher der Megafete (tm). Der Abend war denn wieder langen  
Benzingespraechen, Grillen und Biervernichten vorbehalten.

Sonntag, 18. Mai:

Am Sonntag sind wir dann mit einigen auf Tour gegangen, die eine Ausfahrt 

mit einem Gespann fuer Sven, der leider seit einem Unfall im letzten Sep- 
tember querschnittsgelaehmt ist, organisiert haben. Da Sven seinen Roll- 
stuhl fuer eventuelle Pausen brauchte, hatte sich BlauBaernd erboten, den 

Rolli auf der GS zu transporieren. Der erstandenen Aufbau wurde direkt als
 
Wheelie-Begrenzer klassifiziert und sah sehr eindrucksvoll aus. Die Tour  
führte uns durch die Pfalz auf Umwegen bis zum Johanniskreuz. Leider war  
der Tag spaeterhin verregnet und hat leider nicht mehr so richtig Spass  
gemacht. Am Johanniskreuz konnten wir die Freuden und Freundlichkeiten der
 
örtlichen Gastronomie geniessen: "Was? Einen Kakao wolln se? Wollns net  
einen Kaffee? - Und Pommes hamwer auch net..." Der Ober hat daraufhin  
leider von keinem von uns Trinkgeld gesehen. Zurueck zum Zeltplatz ging es
 
dann ueber die Autobahn. In Pfeddershein war es trocken und einem gemuet- 
lichen Ausklang des Tages und der Fete stand nichts mehr im Weg.

Montag, 19. Mai: 400 km von Worms nach Marktredwitz

Nach einem gemuetlichen Fruehstueck packten wir unsere Sachen und machten 

uns auf den Weg nach Osten. Bei der Abfahrt erregte dann der von Baernd  
entwickelte Hilfsanlasser fuer italienische Motorraeder ein gewisses Auf- 
sehen. Er ist bei den Bildern zur Megafete (zebra.fh-weingarten.de/ 
~schubert)
zu bewundern und hat in seinem
normalen Leben die Funktion die Haeringe fuers Zelt in den Boden zu
komple- 
mentieren. - Ja, es ist ein Hammer. ;-) Wir fuhren dann also durch einen  
viel zu vollen Odenwald zum Main. Wuerzburg umgingen wir auf der Autobahn 

und nahmen dann die hoechst langweilige B22 nach Bamberg. Die letzten  
hundert Kilometer in die grosse Kreisstadt Martredwitz im Fichlelgebirge  
sind wir dann auf dem schnellsten Weg gefahren, da sich der Tag auch schon
 
seinem Ende zuzuneigen begann. In Maktredwitz besuchten wir dann Baernds  
Bruder, wo wir eine warme Dusche, ein gutes Essen (schleck) und ein  
schoenes Bett bekamen.

Dienstag, 20. Mai: 254 km von Marktredwitz nach Altenberg/Erzgeb.

Kaum als wir die Moppeds aus der Garage schoben, brach ein Gewitter los,  
das sich zwar bald verzog, aber dabei vergass seinen Regen mitzunehmen, so
 
dass die Fahrt durch die Tschechei ueber Cheb und Karlovy V…ry eine nasse 

Angelegenheit wurde. Leider haben wir dadurch gar nicht so viel vom Land  
gesehen. Bei der Ausreise wollte dann doch mal jemand unsere Ausweise  
sehen, so dass Baernd nach einem Besuch in der Wechselstube in den Genuss 

kam, 500 Kronen ( ca. 30 Mark) Strafe zu zahlen, weil sein Ausweis ueber  
ein Jahr abgelaufen war. Wir haben dann sehr lange an der Grenze gestanden
 
und gewartet, bis der oertliche Amtsgeweltige eine Quittung ausgestellt  
hatte (zum Glueck schien wieder die Sonne). Wir fragten uns schon ernst- 
haft, ob er sich erstmal einen Quittungsblock schnitzen muesste.- Des  
Raetsels Loesung war dann, dass der Kommnadant fuer jeweils 100 Kronen  
eine eigene Quittung geschrieben hat... Der deutesche Gernzbeamte hat nur 

noch gelagweilt auf die Ausweise geschaut und sich wahrscheinlich gesagt: 

"Ach, deshalb haben die so lange da hinten gestanden." Er wollte kein  
Geld, sondern nur seine Ruhe. Wir sind dann ueber Joehstadt nach Annaberg-

Buchholz gefahren, wo wir verzwifelt eine Imbissbude suchten. Leider  
fanden wir lange keine. Wir hatten und naiv vorgestellt, all die nach der 

Wende aus dem Boden geschossenen Imbissbuden wuerden noch existieren,  
lagen damit aber offensichtlich falsch. Die ganzen stolzen Imbissbuden- 
besitzer hatten naemlich eine neue Marktluecke entdeckt und Getraenke- 
maerkte aufgemacht. Schliesslich fanden wir einen aus Frankfurt/M. einge- 
wanderten Tuerken, der einen sehr guten Doener machte. Weiter ging es dann
 
nach Osten, bis wir in Altenberg im Erzgebirge unser Zelt fuer die Nacht  
aufschlugen.

Bis dann,               ( ) ( )
          Claudia.        o o
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