From: Philip Herzog, Philip.Herzog@stud.uni-karlsruhe.de
Subject: Irland - ein Bericht
Date: 22 Mar 1997 13:40:51 +0100
Organization: rrr#72 : Feiern statt Fahren

Hallo,
meine Entwicklercrew aus Irland hat sich heute gemeldet und eine frohe
Nachricht gebracht: PHIL 2.0 ist schwer in Arbeit, eine erste Alpha-Version
ist bereits am Laufen, leider fehlt noch das Interface zum automatischen
Posten, aber ich erhielt folgendes auf Papier, was ich abtippenderweise
hier zur Verfügung stelle:



Hi! Ich melde mich hier mal oer snailmail-to-news-gateway AKA schrom
mit meinen Eindrücken nach 3 Wochen Irland.

Land: Sehr ländlich. Galway z.B. ist mit 40000 Einwohnern die drittgrößte
Stadt, Tullamore hat etwa 10000 Einwohner. Die Landschaft ist meist hügelig
und sehr grün, viel Landwirtschaft, Rind- und Schafzucht. [Hört sich an wie
im Erdkundeunterricht, Anm. des Eintippers :-]

Wetter (März): Wechselnd. Westwind. Öfter mal Schauer, aber nie Dauerregen.
5-15°C. Mai und Juni sind wohl die schönsten Monate.

Leute: Sehr freundlich und hilfsbereit. Jeder zweite hat schonmal in Deutsch-
land gearbeitet. Ich hab's die erste Woche nicht geschafft auch nur ein Bier
selbst zu zahlen geschweige denn auch mal 'ne Runde auszugeben. Das mit der
Sperrstunde ist sehr relativ - vor 2 Uhr bin ich noch aus keinem Pub
geflogen, um 12 werden halt die Türen abgeschlossen. Aber auch dann kann man
klopfen, mit etwas Glück wird man eingelassen.

Arbeit: Sehr locker, kein Vergleich zu einem Industriebetrieb in Deutschland.
Kein Arbeitsdruck. Allerdings ist die Bezahlung schlecht.

Motorräder: Wenige. Wenn, dann fast nur Supersportler, viele 400er. Mein
'Trailbike' ist in der Stadt bekannt wie ein bunter Hund, ich habe sonst noch
nirgends eine Enduro gesehen - warum weiß ich nicht, es ist hier das
optimale Fortbewegungsmittel. Die Versicherung für Motorräder ist hier sehr
teuer, weil es nur eine Gesellschaft gibt, die sie versichert. Viele kaufen
ihr Motorrad, wie Autos auch, in England (billiger). Der Händler hier am
Ort hat nur drei gebrauchte Maschinen ausgestellt, keine neuen. Die Versor-
gung mit Reifen oder Teilen ist dementsprechend, nämlich teuer (Waldi,
Dieter etc.: Reifen und Kette sollten den Urlaub überstehen!). Ein Schutz-
brief ist angebracht.

Straßen: Die meisten Straßen, auch Bundestraßen, sind in schlechtem Zustand,
sehr holperig und kurvig. Links und rechts sind fast überall mannshohe
Hecken oder Mauern, man sieht nichts vom Straßenverlauf oder -zustand. Nachts
ist die Sicht noch schlechter - es gibt nur auf den großen Bundesstraßen
Reflektoren, man fährt wie in ein schwarzes Loch. Noch dazu blenden die
meisten Autos nicht ab. Fazit: Langsam machen, Spaß hat man trotzdem.

Abseits der Straßen: Der Traum eines jeden Enduristen. Nirgends stehen Sperr-
schilder, von Schotterwegen über Wald- und Forstwege bis hin zu Torfgruben
ist alles offen.

Geld: 1 Irisches Pfund = 2.70 DM. Euroscheckkarten werden von den meisten
Automaten akzeptiert, Mastercard (Eurocard) wird an fast allen Tankstellen
und auch sonst oft genommen. Das Preisniveau ist hoch, etwas teurer als in
Deutschland. Normalbenzin 62p=1.68DM. Unterkunft ab 15DM (Jugendherberge,
auch unabhängige Herbergen ohen Türschluß), Bed&Breakfast ab 35DM.

Sonstiges: Besuch ist willkommen, nur Schlafsack/Luftmatratze mitbringen.
Anfahrt: Von Dublin auf die N4, dann auf die N6 anzweigen. Ca. 30km vor
Athlone links ab nach Tullamore. Im Tullamore am Supermacs (ein Schnellfress
wie McDonalds) in die Einbahnstraße abbiegen, am Ende der Einbahnstraße
das Haus rechts mit dem Gitter davor.

Adresse:
Philip Herzog
6 Library Hall
Church Street
Tullamore, Co. Offaly
Ireland
Tel.: 00353-506- (abends, privat) [Mehr stand da wirklich nicht, A.d.Tippse]
      00353-506-41311 (tags, nach mir fragen, meistens auf der -248)

Followup-To: de.rec.motorrad
(wie immer, ich hoffe, Schrom schickt mir nen Ausdruck :-)
[Mach ich, klar, aber faßt euch kurz, sonst wird's teuer für mich A.d.T. :-]

Gruß, Phil

-- 
"No, I don't mind - this bike can go everywhere!" (Andrew Nicholson auf die
Frage, ob's ihm was ausmacht, daß ich ihn mit seiner R100R über verschlammte
Feldwege führe)


Ok, wie gesagt, das Gateway funktioniert bidirektional, ich denke, die
Entwicklercrew von PHIL 2.0 freut sich über Rückmeldungen und Bugreports :-)

-- 
Jerome Waibel (noch 17480 Tage zu leben)           CBR1100XX ABK 1.8 _o&o_
Tel. ++49-721-9563089 DA: 7     wd#2, rrr#72, KotwdL, KotABKL, KotodrmHuPT
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"Go ahead.  Attack me with that bananna."