From: Martin Pluskota, bud@kawo2.rwth-aachen.de
Subject: Re: Hilfe!!! TL1000 im Sack??? DIE LOESUNG...
Date: Wed, 05 Mar 1997 00:20:21 GMT
Organization: Aachen University of Technology / Rechnerbetrieb Informatik

HI!

Hier der vorlaeufig letzte Stand in Sachen TL:
Die Suzuki-Vertretung lies verlauten, dass ein zu hoher Oelstand
wahrscheinlich die Ursache fuer die Qualmentwicklung war. Also die
Geschichte mit dem zu grossen Unterdruck scheint zu stimmen.
Loesung des Problems: man soll einen viertel Liter Oel ablassen, so
dass der Oelstand zimelich genau in der Mitte zw. Min und Max steht.
Als ich das erste Mal Oel kontrolliert habe, stand es fast oben.
Dauerschaden nicht zu erwarten, aber trotzdem komisch...
In Sachen Ruckeln zwischen 2500 und 4000U/m folgende Erklaerung:
Zur Einhaltung deutscher Emissionsbestimmungen wurde eine "falsche"
oder "nicht-optimale" Zuendbox eingebaut. In den naechsten
Tagen/Wochen wird jeder TL-Kaeufer angeschrieben und kann sich eine
neue Box einbauen lassen, mit der dann auch das gemuetliche
dahingleiten ruckfrei moeglich sein sollte.
Wenn dann in ca. 3 Wochen noch die neuen Ansaugstutzen lieferbar sind,
hab ich endlich mein Traummotorrad :-)

Nachtraeglich noch ein kleiner Eifel-Fahrbericht:
Die ersten zwanzig Kilometer musste ich leider immer auf 2 meiner
Mitfahrer warten (1*Bandit 600S, 1*CBR600 mit Sozia:-(  1*GSX600F auch
mit Sozia :-(( ). Dann hatten die irgendwie keinen Bock mehr.
Vorsichtig fahren mit Frau drauf schoen und gut, aber 17PS-Moehren
haetten fuer die auch gereicht...naja, waren Niederlaender :-)
Also zur Sache. Sitzposition fuer schnelle Landstrassenfahrt sehr gut.
Auch die Sitzbank ist super. Ueber eine Stunde nonstop aufm Bock haben
keinerlei Rueckmeldung durch den Allerwertesten erzeugt.
Hebel und Schalter alle einwandfrei zu erreichen.
Das Fahrwerk gibt bis jetzt kaum Anlass zur Kritik. Die in den
Zeitschriften kritisierte Hecklastigkeit ist zwar vorhanden, aber im
"normalen" Fahrbetrieb kaum auffallend. Wheelies gelingen aber wie von
selbst - wenn man will. Zumindest deutlich einfacher als mit der
Bandit. Beim Beschleunigen in hoeheren Temporegionen kann ich das
(noch) nicht beurteilen - wie Ihr alle wisst, dreh ich das Teil ja
nicht so hoch :-).
Das Handling ist erste Sahne. Die Maschine laesst sich sehr leicht von
einer Seite zur anderen werfen, die Kurvenstabilitaet ist auch sehr
gut. Trotzdem musste ich mich in den ersten Kilometern etwas
umgewoehnen: Wellige Kurven durchfuhr die Bandit irgendwie
"vorhersehbarer". Da ist vielleicht noch etwas Einstellarbeit
meinerseits an den Daempfern gefragt. Aufsetzende Fussrasten sind auch
kein Thema mehr (es sei denn, man heisst Troy Corser :-)
Die Metzeler Z1 Racing Reifen bieten wirklich sehr guten Grip. Hatte
deutlich weniger dieses schwammige Gefuehl der BT-Reifen der Bandit,
obwohl die auch schon nicht schlecht waren. Die TL verzeiht insgesamt
deutlich mehr Fehler als die Bandit (ok, vielleicht nicht die beste
Vergleichsmaschine zu nem "Supersportler", aber die Einzige, mit der
ich laengere Erfahrung habe)
Die Hinterradbremse ist relativ schwach. Wenn man sie alleine benutzt
muss man schon ziemlich reintreten; in Verbindung mit der gut
dosierbaren und zupackenden Vorderradbremse reicht sie allerdings aus.
Das Beste an der TL ist - trotz allem - der Motor. Saft und Kraft in
jeder Lebenslage. Dreht ab 2500 sauber hoch, und das mit solchem
Vortrieb , wie ich ihn vergleichbar nur von der CBR XX kannte -
allerdings mit deutlich besserem Sound :-)
 In Ortschaften kommt man nicht ueber den 2. Gang hinaus. Die letzten
drei Gaenge liegen recht eng zusammen und sind relativ lang. Aber
egal, das Drehmoment wirds schon richten. Mein Kumpel auf der GSF
musste die Muehle auf jeden Fall immer bis an die 10000er Marke drehen
um dranzubleiben; und das, obwohl ich immer nur bis 6000 gedreht habe.
Der Verbrauch nach dreimal Tanken hat sich so bei knapp ueber 8 Litern
Super eingependelt (sprich 8,1-8,3).

Ok, das wars erstmal. Allen TL-Anwaertern kann ich schon mal viel
Spass versprechen!

Ciao, Martin