From: Kay Herzog, kah@techfak.uni-kiel.de
Subject: Re: Auch Mopped verreckt
Date: 17 Oct 1996 09:40:16 GMT
Organization: Lehrstuhl fuer Halbleitertechnik, University of Kiel, FRG

In  dirk@news.drb.insel.de (Dirk Straka) writes:

>> > Naja, so 3-4 TDM :-) kriegt man da doch immer noch dafuer, oder?
>> Das waer' doll. Die TDM's kann man dann sicher gut verkaufen :))
>Eben.  ;-))  (Irgendwer fragt demnext bestimmt, was fuer eine Einheit
>denn nun schon wieder TDM ist ...  *grins*)

Das ist doch ganz easy:  TDM ist eine von der YAMAHA-Motor Inc. neu
definierte Einheit, die von der YAMAHA Deutschland GmbH (ehemals
Mutsui-Maschinen GmbH) auch in Deutschland eingefuehrt wurde.
Das Ziel dieser Einheit ist es, den doch recht subjektiven Begriff
"Haesslich" in eine messbare bzw. abschaetzbare Quantisierung einzu-
binden.  Sehr stark vereinfacht, wird die TDM als "Vergleichsmittel"
herangezogen und sonstige Objekte in ihrer Erscheinung damit ver-
glichen.  

Offensichtlich ist das aber so ohne weiteres nicht moeglich, daher
wurde ein kompliziertes Messverfahren zur Bestimmung der TDM-Indices
(Abk. TDM, in Oesterreich auch TDI) festgelegt.  Wie sowohl in den 
USA als auch in Japan schon vor langer Zeit festgestellt wurde, ist
die laengere Betrachtung eines extrem haesslichen Gegenstandes 
brechreizerregend - und genau diese Eigenschaft wird zur Ermittlung
des TDM verwendet.  Wie sicherlich hinlaenglich bekannt ist, ist der
laengere Genuss von Alkohl auch in der Lage, einen Brechreiz aus-
zuloesen;  wenn man vom Bevoelkerungsmittel ausgeht, dann ist dazu 
eine bestimmte Menge Alkohol noetig, um diesen Zustand zu erreichen.
Dieser Zustand wird (trotz starker internationaler Anfechtung einiger
Frauengruppierungen) als "Total Drunk Man" (=TDM) bezeichnet.  Z.Zt.
wird aufgrund des starken Druckes der genannten Gruppierungen ueber-
legt, ob eine Umbenennung in "Betrunken, Mann/Weib" (=BMW) fuer die
deutsche Norm sinnvoll ist; die Verhandlungen und die internationale 
Normierung (1 TDM = 0.5 BMW ?) sind aber noch nicht abgeschlossen. 

Das Messverfahren an sich beruht auf einer Vergleichsmessung: Eine
Repraesentative Gruppe (1000 Personen) muss sich eine wohldefinierte 
Zeiteinheit ausschliesslich und intensiv den zu beurteilenden Gegen- 
stand anschauen, und am Ende dieser Zeit wird ueberprueft, wie viele
der Gruppenmitglieder sich entsprechend den oben beschriebenen Zustand 
der Trunkenheit entsprechend verhalten (uebergeben) haben.  Alle
Versuchsbedingungen sind wohldefiniert:  Der Abstand zum Objekt, die
Betrachtungszeit, die sonstigen Versuchsbedingungen.  Zur Erreichung
eines representativen schnittes duerfen bei der Betrachtung keiner-
lei Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen etcpp.) verwendet werden; leider
fuehrt dieser (z.Zt. ebenfalls diskutierte) Umstand dazu, dass eine
Normierung des TDM kompliziert wird;  aufgrund der definierten Ent-
fernung zum zu betrachtenden Objekt sind daher Sehbehinderte u.U.
nicht in der Lage, das Objekt richtig zu beurteilen.  Der maximal
erreichbare TDM ist daher auf 850 beschraenkt (TDM 850). 

Trotz dieser bestehenden Einschraenkung soll es der Firma Aprilia
waehrend zur IFMA live auf der Buehne durchgefuehrten Messungen ge-
lungen sein, mit den neuen Modellen einen TDM von ueber 900 zu 
erreichen !!!  Diese spektakulaere nachricht verursachte eine
vorlaeufige Aussetzung weiterer Klassifizierungen, bis sich eine 
geeignete Problemloesung gefunden hat. 

Eine starke Gruppe der NOK (*) geht aber davon aus, dass eine
Umstellung der Messmethode nicht sinnvoll ist, liegen die erreichten
Werte doch im Schnitt bei ca. 1e-4 bis 1 TDM (die beschriebene 
Messung wird parallel durchgefuehrt, i.a. ca. 1000 Messungen mit
je 1000 Personen) - die o.g. Ergebnisse der Firma Aprilia sind
daher eine sehr seltene Ausnahme.

Gruessings von der TDM-NOK ( (*) TDM-Normierungs-Oberkommission)

	kay

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