From: Raoul Donschachner, ducati@magnet.at
Subject: Hoss´scheAlpentour - Die schnellere Wahrheit
Date: Fri, 2 Aug 1996 11:30:31 +0200
Organization: Reisjaegermeister

Gudn Taag Leute!

Nachdem die unzähligen Blasen an meinen zarten Händen nun wieder langsam
von mir eilen, möchte ich in gewohnter Kürze (Hallo Modems, raucht mal
schön, hehe) euch die mir dargebotenen Eindrücke schildern.

Der erste Eindruck war ein schläfriger da ich erst einen Tag vor der
Abreise nach 20h Flug inkl. Jetlag - Tuning aus dem Flieger aus Bali
gestolpert war. Treffpunkt sollte an diesem Morgen die Tankstelle in
Wien Auhof sein und erscheinen sollten dort Corinna, Kris, Hardy, Hoss
und ein Typ der im Reitwagen eine Annonce aufgegeben hat 
(Originaltext aus RW Mai 1996, Seite 82: Ich habe die ewige
Höllental-Kalte Kuchl Wixerei satt, drumm such ich Anschluss an
Einzelpersonen/Gruppe zwecks mehrtägiger Ausfahrten ins Motorradparadies
Alpen: Italien, ev. Schweiz, Frankreich, bevorzugt: verwinkelte
Bergstrasse zB: Isonzo, Giau, Pordoi, Broco. Bitte keine Kofferbepackten
melden, nur Gasgeber und Spätbremser, Tel: XXXXXXXXXX Georg)

So, ich war also gespannt. Bei der Anreise nach Auhof sehe ich weit vor
mir plötzlich ein Gruppe Moppeds einbiegen. Ich denke mir: Das werden
sie sein! und gebe Gas. Ich greife ca. bei 150 in die Bremse und bis auf
den Hoss hab ich alle eingeholt, sehr gut. Dann der Georg: Schwarze VFR
mit Exup Halbschale und: TOPCASE!!!! Ich hab geglaubt ich brunz mich an,
will keine Kofferfahrer und kommt mitm Topcase hinten drauf, na werden
wir ja einmal schauen. Freunde von mir begleiten uns noch bis Mariazell,
wo wir bereits vier Kältetode hinter uns haben, weils in den Hügeln vor
Wien einfach saukalt ist. Mir ist sowieso kalt weil ich einen Tag vorher
noch die Balinesische Sonne in meinen bleichen Körper getankt habe. Als
alle Winterhandschuhe auspacken beschleicht mich wieder einmal das
seltsame Gefühl, beim einpacken nicht wirkich lange nachgedacht zu
haben. Ich beschliesse das richtige Männer einfach keine kalten Finger
haben und stelle mir vor was wäre wenn ich gar keine Hände hätte, na
eben soo schlimm ist es dann gar nimmer. Über ein paar Hügerln (so
nennen wir geländegängigen Österreicher alles unter 3000m ;-)) gehts
dann irgendwohin zum Middachessen. Nach nun erfolgter erster
Quatschpause scheint alles ganz lustig zu werden. Wir eiern dann ewig
lange durchs Ennstal, ca. 2 Stunden in theoretischer 70er Beschränkung
und ich bemerke zum ersten Mal, daß kriechen irgendwie nicht meins zu
sein scheint. Am Abend gelangen wir etwas geschlaucht nach Ötztal
Bahnhof (Namen gibts...) und treffen dort auf Desert und Fritz. Fritz
fährt mit und Desert wollte ihm eigentlich nur Geleitschutz bis zum
treffpunkt geben, lässt sich im Zuge der Abendbiere allerdings zur
Mitfahrt am nächsten Tag bis Sterzing überreden. Wir beziehen unser
Quartier und Corinna und Hoss stürzen sich aufs erstbeste Doppelzimmer,
aha.
Ich nehm mir den Georg ins Bett und ab gehts zum Essen. Dort wird erst
einmal der Desert kennengelernt, der morgige Tag besprochen und Bier
getrunken. Als fast alle bereits im Bett sind, einige besonders früh...,
lalle ich den Georg an und er lauscht ergriffen meinen jungen
Weisheiten. Mein Sauberkeitsfimmel weckt erste Befürchtungen in Georg
und er geht sich sicherheitshalber auch duschen.
Am nächsten Morgen sehe ich am Weg ins Bad bereits eine Vollbepackte Duc
unterm Fenster vorbeirauschen und ich bin von Hossens
Organsiationstalent aufs neue beeindruckt. Am Treffpunkt angekommen
interressiert mich zum ersten Mal die Frage ob ein Burnout bei den
Eingeborenen auf Interesse stossen würde, und entschliesse mich zu einer
Zwangsbeglückung. Es trudeln der Reihe nach Waggala, die wir in
Ermangelung fränkischer Aussprachekenntnisse von nun an Karin nennen,
die erwähnte Duc vom Erwin (dessen Emailadresse mir nicht aus dem Kopf
geht und ich ihn nur mehr knippel.erwin nenne) Michael mit Transalp ,
Matthias mit Bremsflüssigkeitsspeiender 11er RS (Bring Mich
Werkstatt...) und Tjard mit der ultimativen Guzzi ein. Ich möchte ihm
sofort mit Werkzeug zu Hilfe eilen als ich bemerke, dass das alles so
aussehen soll! Absichtlich! Nach kurzer Begrüssung gehts los und wir
freuen uns gleich Österreicher zu sein, als wir am ersten Paß gleich
Maut bezahlen. ca. in der dritten Kehre kommt der Verkehr zum erliegen
und gewagtes Asubremsmaneuver meinerseits bringt als Ursache eine
liegende F650 mit ebenfalls liegendem Fritz zutage. Er beteuert keine
Ahnung über den Hergang der Fahrzustandsveränderung zu haben (er wird
doch nicht etwa einfach umgefallen sein...) und freut sich die Bayrische
auf die ohnehin kaputte Seite gelegt zu haben. Wir erwägen die
Anschaffung eines Neigungsmessers und fahren weiter. Fritz ist mir nun
als Nützer der ersten Gelegenheit besonders sympathisch, da ich ja
bereits in der Fahrschule mehr über die hinderliche Fortbewegung in der
Seitstellung in Erfahrung bringen konnte. Beim Grnezübertritt überrascht
micht Karin mit einem österreischen Pass und ich bin begeistert.Der Rest
des Tages verläuft von der Befahrung einer Fussgängerzone abgesehn eher
ruhig. (es gibt offensichtlich auch Italiener die NICHT auf Motorräder
stehen!) Derart mit Lira gestärkt schaffen wir es dann auch noch bis
Canazei. Karin und Georg fahren am abend dann noch die Hälfte der
morgigen Strecke und mich beschleicht der Verdacht eines möglichen von
Hoss geplanten Bummeltempos. Georg erzählt wundersames vom unfassbaren
Tempo der Karin auf ihrer unschuldig weissen VFR. 
An diesem Abend stossen noch 2 Freunde vom Hoss dazu (aus Wien) die
vorher noch ein Endurorennen gefahren sind. Den einen (Harry) bezeichnet
Hoss selbst als den besten Motorradfahrer den er kennt, und der zweite
(Robert) stürzt leider recht oft, sagt der Hoss.
Wir unterhalten uns sehr intensiv,... und sind am Abend leider
sturzbetrunken.
Der nächste Morgen wird mit Kopfwehpulver und einem zünftigen Frühstück
begrüsst und es geht dann schon ins Gebirge. In der zweiten Kehre hab
ich mit kalten Reifen einen derart mörderischen Wobbelslide, dass jetzt
acuh ich glaube, dass man Reifen halt warmfahren muss, man lernt halt
nie aus. Gruppenfahren stellt sich leider bald als recht fad heraus,
oder man bekommt einen Rüffel wegen "undisziplinierter Gruppenfahrweise"
(HOSS!!)
Am abend erzählt die schnelle Partie (Harry Robert Karin Georg) von
schrecklichen Dingen, der Georg der es einfach wissen wollte: "Ich weiss
nciht wo ich war, ich hab nur Auspuffröhrln gsehen, und auf sein
Bremslicht gschaut, wahnsinn..." sprachs und fiel ins Bett. Wir haben
ein bissl gequatscht und waren betrunken.
Am nächsten Tag fährt der Tjard mit den "Schnellen" mit, ich schicke ihn
quasi als Vorhut um zu sehen, ob ich da Verletzungsfrei mitkomme.
Hoss bittet mich ihm den Schlussmann zu spielen und schlage ob der
neugewonnen Verantwortung erfreut ein. Leider müssen alle noch ein bissl
warten weil ich meinen Luftdruck an die zu erwartenden
Streckenverhältnisse anpassen muss. Die träge Masse kommt dannn ins
Rollen als ich mich umdrehe und der Hardy - von seinem Mopped weggeht...
Grmbl, als auch der Hardy und ich dann losfahren steht anch drei Kurven
die F650 und der Fritz geht von seinem Mopped weg...
Danach laufen wir in irgendeiner Ortschaft auf die anderen auf, bei der
Abfahrt, man glaubt es kaum, geht der Matthias von seiner Byrischen
weg...
Raaa, bin ich hier im falschen Film, versteckte Kamera oder was?
nach einigen Kilometern des hinterherfahrens pflege ich meine
"undisziplinierte Gruppenfahrweise" und verbringe den Rest des Tages
irgendwo in Front. Auf einer wunderschönen Strecke bergauf überrascht
mich eine nicht als solche gekennzeichnete, blind anzubremsende
Spitzkehre. Ich schaffe es natürlich nicht anzuhalten und freue mich
darüber in der einzigen Kehre ohne Leitplanke oder Abgrund hinter den
Asphalt schauen zu dürfen. Ich hab riesige Angst dass mich jemand
gesehen haben könnte, wende und wetze das letzte Stück den Berg hinauf.
Hab noch fast eine Minute Vorsprung gehabt! :-)
Da ich seit Tagen wegen meiner nagelneuen Knieschleifer gehänselt werde,
bescliesse ich dieses Problem beim Bergabfahren endlich zu lösen. Und
wirklich der Grip stimmt, und die Pads sehen endlich ordentlich aus.
UNten finden wir dann noch ein schöne Fotokurve in der der Hoss und ich
ein bissl Knie-auf-dem-Boden Fotos machen. Die Corinna ist mutig und
steht im Kurvenausgang und fotografiert uns, sozusagen als Gegenleistung
schleife ich dann noch ihre Knieschleifer an, damit sie nicht so nackert
durchs Leben muss.
Am Abend quatschen wir über Motorräder und sind sehr betrunken. Ach ja
wir das sind jeden Tag die selben, Karin, Harry, Robert, ich und
macnhmal der Georg. Sonst gibts es nur einige Ausreisser die ein bissl
länger aufbleiben. WIr perfektionieren unsere italienischkenntnisse "Una
Weiz e un Grappa prego" Wir beschliessen wie in Canazei auch hier am
Idrosee ein weiteres mal zu nächtigen und morgen nur ein Tour zu fahren.
Ich fahre am nächsten Tag mit der dunklen Seite der Macht und finde es
soo geil, dass ich meinen mir selbstauferlegten Namen "Der Tourenfahrer"
schnell wieder ablege. Was folgt sind die irrsten Tage meines Lebens auf
dem Mopped. Es wird nicht nur gefahren, es wird unglaublich angedrückt,
wer einen Fehler macht, verschalten, verbremsen oder was auch immer ist
hinten und hat fast keine Chance mehr auf Verbesserung seiner Position.
Wer jetzt glaubt dass wir alle Verrückt sind, hat:
a) natürlich recht
b) sind wir aber nie (fast nie) in gefährlichen Situationen gewesen
c) haben wir eine Menge Pausen gemacht.
Also alles halb so wild. Da da Um und Auf in unserem recht lustigen
zusammenleben ein faires Überholen vom Harry darstellt, fasse ich
irgendwann vor einer schnellen linkskehre den nötigen Mut und steche
unter lautem Angstgeschrei innen am Harry vorbei. Leider verschalte ich
mich später anch einer Kehre und ist wieder vorne, bei blinden 170 Links
verlässt mich dann der Mut und falle ein bissl ab. Es kommt dann ein
Pass (fragt mich bitte nicht Namen, ich hab nur Auspuffröhrln und
Bremslichter gesehen...) der unten total geil zum Fahren war und oben
immerzu rutschiger wurde. Ich glaube dieser Pass war die absolute
fahrerische Höchstleistung von allen in dieser Woche, wir sind in
unglaublichem Tempo rauf, in den Kurven wurde gnadenlos abgedrückt und
gedriftet und das einzige Überholmaneuver war als ich einen kurzen
Rutscher am Bankett hatte (ich bin natürlich nicht vom Gas gegangen)ist
der Georg innen durch. Oben sind wir dann laut juchzend ins Gras
gefallen und haben die gemeinsame Liebe zum Liegen neben und auf der
Strasse entdeckt. Ich erzähle leichtfertig von meinem Glück und wie
unfassbar viel ich an diesem Tag Motorradfahrern gelernt hätte und
verspreche am abend eine Runde zu bezahlen, einfach so ohne Sturz. Am
Parkplatz vor einer extremen Ministrasse (total zugewachsen, nur ca.
1,5m breit schelchter Asphalt...) klatscht mir beim losfahren ein Fliege
in den Helm. Da ich aber nicht zuviel Rückstand aufreissen möchte und
vor allem weil sich die Fliege nicht mehr bewegt fahre ich weiter.
Leider lebt sie aber doch noch und fängt an in meinem Helm
herumzufliegen, Visier öffnen bringt nix und ich kann mich wegen der
ultrwinkeligen Strasse auch nicht wirklich auf sie konzentrieren. Also
beschliesse ich doch anzuhalten. Ich muss natürlich sofort an den
Strassenrand (bei 1,5 m Fahrbahnbreite nciht sehr weit enfternt) um die
anderen nicht aufzuhalten. Leider ist die Fliege inzwischen unter
meiner Brille und ich sehe den Schotter am Bankett erst als ich
daraufliege. Na gut haben wir den Premierensturz also auch hinter uns,
bei ca. 10km/h oder so. Passiert is nix, ausser dass der Schalthebel
verbogen ist. Unten wartet der Rest und hat bereits Wetten abgeschlossen
wer liegt. Komischerweise haben alle auf das Monster getippt.
So komme ich zur zweiten Runde die ich an diesem Tag bezahlen werde
müssen.
Heim gehts über die unfassbarste Strasse der Welt: 35km nur Kurven, ganz
eng, alle blind (Felsen), Topspeed ca. 60km/h, kein Gerade, nur extrem
schnelle Schräglagenwechsel, wahnsinn. In der Hälfte machen wir eine
Rast und fallen wie Tod von den Moppeds. harry hat einen seinen wenigen
genialen Momente und tauft mich "Schmunzelmonster". Der Georg will
nimmer heimfahren und sagt er kommt nach, er will sich ein bissl
ausruhen und dem Rauschen des Baches lauschen. Wir lauschen dem
Drehzahlbegrenzer und lassen auf einem sehr schnellen Bergabstück nix
anbrennen. Harry nimmt mir wieder keinen Meter ab und wir habens lustig.
Am abend müssen wir vernehmen dass am nächsten Tag alle heimfahren
wollen!! Wir die Verrruchten verweigern und beschliessen einstimmig die
Tour bis Soonntag abend auszufahren. Der Tjard kann wegen des sonst sehr
faden Heimwegs leider nimmer mit uns mitkommen und so quatschen wir noch
ein bissl und sind dann betrunken. 
Aus irgendeinem Grund verabschiedet sich KEINER von uns und wir finden
das ein bissl schade und traurig. Beim Frühstück war schon nur
magerbesetzung und als ich zum Monster runterkomm sind nur mehr unsere 5
Moppeds da und der Rest ist einfach weg. :-((
Am nächsten Tag ist grosses Reifenwechseln angesagt, ausser bei Karin
deren Steinreifen keinerlei Abnützungserscheinungen zeigen und bei mir
weil ich bin ja mit frischen Tourenreifen von zuhause aufgebrochen. Der
Z1 vorne wird durchhalten und der Dragon GT hinten sieht bis auf die
weggedrifteten Ränder (hab noch nie so einen Reifen gesehen! da sieht
jeder Ringreifen warm aus dagegen) noch wunderbar aus. Für den Georg ist
leider nix lagernd und er bschliesst einfach mal weiterzufahren (mit 0,0
mm Profil überall!!!)
Am end pennen wir kurz vor Bozen und sind am abend diesmal nicht arg
betrunken weil es kaum was zu saufen gibt in der Ortschaft, schade.
Am nächsten Tag gibts leider ein bissl viel Verkehr und wir müssen zum
dritten mal in diesem Urlaub ein Werkstätte aufsuchen weil beim Robert
schon wieder der Verkleidungsträger abgebrochen ist. Georgs Reifen sieht
inzwischen nicht mehr wirklich gut aus, die Karkasse kommt fast überall
schon durch. Er beschliesst langsamer zu fahren. Derweil fallen die
Karin und ich Wegelagerer in die Hände der uns mit fadenscheinigen
Argumenten (Karin: gefährliches Überholen vor einer Kreuzzung, Raoul:
enormous speed) Geld aus der Tsche ziehen will. Da er zuerst aber meinen
Führerschein in Besitz nehmen möchte zahlen ich gerne und freundlich.
Danach treffen wir den Georg wieder und was hat unterm Arm: einen
Moppedreifen! Auf die Frage wo der her sei antwortet er: (Bei schiffen
hinter ana Tankstö, scau i unta a Brucken, na liegt a Rafn duatn!) Wir
haben uns fast angemacht vor lachen bei der Vorstellung. Es war zwar nur
ein 150er und er hatte auch ncoh ein Loch, aber der Georg war guter
Dinge. Als der Reifen auf der Felge war kam die Ernüchterung, der
schmale Reifen war fast flach, damit waren Kurvenorgien für den Georg
wohl zu Ende. Am späten Nachmittag hat uns der Georg dann zu einer
Schlucht geführt (Kultura!) inkl. ca. 100m zu Fuss gehen( Schaaas) Wir
haben uns dann wieder einmal auf die Strasse gelegt (war ja Fahrverbot)
und haben deppert geredet, as usual.
Leider mussten wir an diesem Abend die Schattenseiten des Fremdseins und
Moppedfahrens kennenlernen als wir keine Zimmer bekamen obwohl die
Hotels und Pensionen augenscheinlihc NICHT voll, manchmal sogar leer
waren.
Als es dann immer später wurde und der Hunger unerträglich beschlossen
wir wenigstens einmal etwas zu essen um nicht auch hier die letzte
Gelegenheit zu versäumen. Beim Essen und einkochen der Kellnerin duch
Georg konnten wir ihr dann eine Etage im Haus einer Freundin
herauschlagen. Derart glücklich (es war immerhin schon 11 uhr) gings
dann ans besaufen. Als alle weich waren sind wir noch auf ein Dorffest
gegangen und haben uns bis ca. 4 oder 5  (sonst wars humanerweise ja
immmer nur 3) zugeschüttet und viel Spass gehabt. Der Nächste Morgen war
dann eher von Nebenwirkungen geprägt und wir sind nicht recht vom Fleck
gekommen. Unser tägliches Mittagspicknick war an diesem Tag auch gleich
das Frühstück und so sind wir erst um halb 1 von irgendwo in Italien
weggekommen. Autobahn wollten wir erst im letzten Moment fahren müssen.
Das Kanaltal war dann der letzte grosse Abschied vom Land der
grenzenlosen Moppedbegeisterung, wir sind volle Kann das ganze Tal
gezogen und überall haben uns die Leute gewunken und uns angefeuert,
wunderschön. Lustig war auch das Stilfserjoch runter am Vortag, ich
hatte eine geniale Phase und bin alleine vor, nicht ohne die karin
zuerst mit 5 Kehren Rückstand einholen zu müssen, und hab ganz unten
durch ein Ortschaft ein bissl piano gemacht, als plötzlich 4 Kellner vor
einem Lokal aufspringen und mich anfeuern und winken, na was ist mir
anderes übriggeblieben als abzudrücken und umzulegen.

Österreich wars dann schon immer später und wir haben schon nach einer
haleb Stunde Strafe gezahlt, das heisst die anderen von mir wollte
keiner was, hehe. Das Wetter ist dann sehr sehr schlecht geworden und
hat beinahe nur mehr Kriechgang zugelassen. Auf einer Tankstelle haben
wir dann noch ein Regenkombi-Lächerlich Foto gemacht und uns
verabschiedet. (DIe Karin ist noch bis Wien mitgefahren weil ihr der
Harry was an der Gabel zangeln wolte) Sicher waren wir uns dass es ein
unglaublicher Spass war und das wir sowas unbedingt wiedermachen wollen.

Aus diesem Grund haben wir ein Inserat verfasst:
Wir haben die ewige Höllental-Kalte Kuchl Wixerei satt, drumm suchen wir
Anschluss an Einzelpersonen/Gruppe zwecks mehrtägiger Ausfahrten ins
Motorradparadies Alpen: Italien, ev. Schweiz, Frankreich, bevorzugt:
verwinkelte Bergstrasse zB: Isonzo, Giau, Pordoi, Broco. Bitte keine
Kofferbepackten melden, nur Gasgeber und Spätbremser, Tel: 0664/3369514
Karin, Harry, Robert, Georg, Raoul)


Viele Grüsse 
euer 
Schmunzelmonster