From: martin adler, kapib01@commlink.zdv.uni-tuebingen.de
Subject: 27 goldnene regeln
Date: Wed, 26 Jun 1996 11:21:42 +0200
Organization: InterNetNews at ZDV Uni-Tuebingen


aus einem Prospekt der Firma ARIEL (nein, nicht von Clementine) 
aus dem Jahre 1928 (zitiert nach HEEL Motorrad Oldtimer Katalog '94):


      GOLDENE REGELN FUER MOTORRADFAHRER
               .............  
   

 1. Alkohol ist prozentual an den meisten Unfaellen schuld.

 2. Man vermeide Alkohol besonders dann, wenn der Heimweg im
    Dunkeln angetreten wird.

 3. Alkohol wird individuell vertragen, auszerdem ist der eine
    daran gewoehnt, der andere nicht. Der letztere wird durch
    Alkoholgenusz hemmungsfrei und faehrt zu schnell und zu
    leichtsinnig.

 4. Man sei stets der Tatsache eingedenk, dasz allerorts und zu jeder
    Zeit das Unheil und die Gefahr lauert.

 5. Misztrauen bei unuebersichtlichen Stellen sowie bei Nachtfahrten 
    ist der beste Freund.

 6. Vorsicht ist unerlaeszlich

 7. Man vergesse nie, dasz es unbeleuchtete Pferdewagen, Langholz-
    Wagen, Handkarren und Radfahrer gibt. Es ist ein groszes Ver-
    dienst aller Sportskollegen, diese zur Anzeige zu bringen.

 8. Man rechne mit allem und auch damit, dasz es immer noch proleten-
    hafte Kraftfahrer gibt, die mangels Ruecksicht die Kurve auf
    der falschen Straszenseite schneiden, um alle anstaendigen 
    Fahrer in Gefahr zu bringen.

 9. Allein richtig ist die rechte Seite.

10. Auf der rechten Seite ist das Recht mit Jedem.

11. Grosze Geschwindigkeiten sind nur bei Tage und absolut ueber-
    sichtlichen Strecken angebracht.

12. Im Straszen- und Tourenverkehr sollte die Hoechstleistung eines
    Motor-Fahrzeuges als schlummernde Kraftreserve betrachtet werden,
    und nicht bei jeder nichtigen und sich nicht bezahlt machenden
    Gelegenheit gezeigt werden.

13. Nur das vernuenftige Fahren wird im Laufe der Zeit Nutzen und
    Freude bringen, und gleichzeitig die Lebensdauer des Fahrzeugs
    erhoehen.

14. Man sollte im Durchschnitt so fahren, dasz der Notfall, die
    Bremsen auf das staerkste zu benutzen, nur hoechst selten oder
    moeglichst garnicht eintritt.

15. Bremsen sind in erster Linie vorhanden, das Fahrzeug im 
    geeigneten Moment leichter oder staerker abzubremsen, und
    dasselbe bergab in der Hand zu behalten. Erst in zweiter
    Linie sind sie dafuer gemacht, Ungluecksfaelle durch aeuszerst
    ploetzliches Bremsen zu verhueten. Es ist jedoch oft schon zu
    spaet, wenn es hierzu kommen musz, um ein Unglueck zu verhueten.

16. Alle Bremsen werden ohne staendiges Einstellen oder Belags-
    erneuerung laenger brauchbar bleiben, wenn sie nur in Notfalle
    stark benutzt werden.

17. Ein eingehender Blick ueber alle Schrauben und Teile des Fahr-
    zeugs vor jeder Fahrt verhuetet manchen Aufenthalt auf der 
    Landstrasse und oft manchen Ungluecksfall.

18. Man erneuere zeitig die der Abnutzung unterliegenden Teile,
    besonders verwende man keine schlechte Bereifung, denn von
    dieser haengt hauptsaechlich das Leben des Fahrers ab.

19. Das schnelle Fahren fuehrt ueber kurz oder lang zum Unheil.

20. Je hoeher die Geschwindigkeit, desto schwerer das Unglueck.

21. Besonnenheit, Nuechternheit, Umsicht und Vernunft sind die
    besten Begleiter auf der Fahrt.

22. Man unterschaetze keine Steigung und keine Kurve.

23. Es ist besser, Unbesonnenen, denen das Ueberholen kindliche
    Freude bereitet, die Sache so leicht wie moeglich zu machen, 
    anstatt sich verleiten zu lassen, auf verkehrsreichen Straszen
    mit solchen Ehrgeizigen um die Wette zu fahren.

24. Der Motorradfahrer bedenke, dasz er Automobilfahrern gegen-
    ueber im Nachteil ist, sofern es zu einem Zusammenstosz kommt.
    Er weiche zeitig aus, oder halte besser auf der Straszenseite,
    sofern er sich ruecksichtslosen Nicht-Abblendern, deren es 
    immer wieder welche gibt, gegenueber sieht.

25. Man bekaempfe stets geschmacklose Auswuechse seiner Sports-
    kollegen, und helfe, sie zu erziehen und zu ueberzeugen, 
    ruecksichtsvoll zu fahren.

26. Alle Motorradfahrer mit Sozius sollten diese Ratschlaege noch 
    mehr als andere beherzigen, da erfahrungsgemaesz bei allen 
    Unfaellen der Soziusfahrer meistens am schlechtesten wegkommt.

27. Man richte sein Augenmerk auf gutes Material, auf eine gute 
    Maschine, und immer wieder auf gute Bereifung und gute Bremsen.


    Ohne diese Faktoren und Regeln auf die Reise zu gehen, ist ein
    groszer Leichtsinn.

--------------------------------------------------------------------


...und allzeit gute Fahrt!


martin adler