From: Patrick Bosch, bosch@olymp.informatik.uni-bonn.de
Subject: BLOED: Rock(er) am Ring again
Date: 24 Jun 1996 23:53:55 GMT
Organization: BLOED Zeitung

Rock(er) am Ring - schon wieder

Nachdem unser Reporter bereits vor zwei Wochen von den Ausschreitungen
einer wohlbekannten Rockerbande am Nuerburgring berichtet hatte, kam
es heute zu einem weiteren Zwischenfall.

Leider kam unser Reporter wegen eines Problems mit seinen optischen
Korrekturglaesern, die beim Fahren eines KFZ zu tragen sind, nur verspaetet zum
Ort des Geschehens.

Dortselbst bot sich ihm zuerst ein trostloses Bild. Die Rocker waren offenbar
gerade dabei, die Strassendecke des Nuerburgrings zu demolieren. Lediglich
die Wolken, die aus Furcht vor der Rache der Rocker das Regnen eingestellt
hatten, liessen die Gegenwart dieser ueblen Truppe erahnen.

Nach mehrmaligem Betaetigen der akustischen Empfindungseinrichtungen - auch
Ohren genannt - war klar: die Rocker waren offenbar ohne ihren Anfuehrer
hier. Wie spaeter verlautete, hatte dieser den Zweikampf mit dem Fahrer
einer rotgluehenden 600er Bandit aus Angst vor einer Niederlage nicht
antreten wollen.

In sicherer Deckung erwartete unser Reporter das Eintreffen der Bande. Wie
zu erwarten war, wurde sie angefuehrt von der bereits erwaehnten Bandit mit
einem Fahrer, der nur noch "zehn null acht" stammeln konnte. Wir wissen
nicht genau, wie es ihm inzwischen geht.
Deutlich spaeter trafen dann auch noch zwei weibliche Rocker im Ziel
ein, wobei gemunkelt wurde, dass eine der Rockerinnen nur deswegen nicht
ganz vorne dabeigewesen sei, weil die Polizei aus Angst vor einer Ueber-
schreitung der zulaessigen Hoechstgeschwindigkeit in einem Moment der
Unachtsamkeit einen Zylinder deaktiviert hatte, waehrend die andere Rockerin,
mit Knie-Handicap gestartet, nur gegen ihren erklaerten Willen und durch
massive Gewalt auf die Rennstrecke gezwungen worden war.

Unserem Reporter gelang es, sich unauffaellig unter die Rocker zu mischen,
wo er dann bei einer folgenden Runde live miterlebte, wie schamlos Rocker
Alex mit der Natur, repraesentiert durch loses Geroell, am Adenauer Forst
umging. Offenbar ist diesen Typen keine Abkuerzung zu schade, um ihre
Geschwindigkeit weiter steigern zu koennen.
Dies stellte der modemlose Oliver unter Beweis, der offenbar als Gast zu
diesen dunklen Gestalten stiess, aber schnell in ihren Bann gezogen wurde.
Auf dem Weg von Nuerburg nach Ahrbrueck attackierte er mit seiner KTM
nicht nur Lehm und Steine, sondern tatsaechlich einen harmlosen und
unschuldigen Strauch, bloss weil dieser nicht in logischer Folge des 
Strassenverlaufs, sondern in der Fortsetzung der Ideallinie stand!

Da aus Furcht vor der Gang sowohl das Cafe Fahrtwind als auch der Motorrad-
treff in Schuld sicherheitshalber geschlossen hatten, endete die Aktion
(vermutlich in Ermangelung des Anfuehrers) relativ friedlich in einer 
nach Fritten miefenden Kneipe in Schuld. Wir koennen unsere Leser aber
nur eindringlich warnen, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen!

reporter@bloed.zeitung.de :-)