From: Guido Neitzer, neitzer@apoll.cs.bonn.edu
Subject: *Megafete* oder "Eine Strassenbahn in der Kiesgrube ..."
Date: Mon, 27 May 1996 17:58:37 +0100
Organization: University of Bonn

Hi.

 Ich bin wieder zu Hause - ausgeschlafen, noch nicht geduscht, aber wieder
lebendig! 

 Mein Bericht zur Megafete mit dem Fazit vorneweg: Es war genial!

 Angekommen sind Katrin und ich am Samstag, nachdem wir recht zügig die
Strecke SB -> WO hinter uns gebracht hatten. Irgendwie hatte am Morgen
alles etwas zu lange gedauert und wir haben uns auch etwas in der Fahrzeit
verschätzt.

 Immerhin kamen wir rechtzeitig, um mit den anderen die Hochzeit (von wem
eigentlich?) heimzusuchen und dort ein wenig Schrecken unter der
Verwandtschaft hervorzurufen. Die Gesichter von allen, die aus der Kirche
kamen, waren schon ziemlich göttlich! Im langen Korso ging es danach durch
Worms zu einem Biergarten unter Mißachtung sämtlicher Verkehrsregeln
natürlich ... es war einfach witzig.

 Leider regnete bzw. nieselte es den ganzen Tag, so richtig trocken wurde
es nie. Schade, aber schlimm war es nun auch wieder nicht. Nach dem SitIn
im Biergarten fuhren einige wohl noch eine kleine Tour, während andere (ich
auch) zum Reitplatz zurückflanierten. Dort angekommen ging es erst mal ans
Essen - verdammt! Wo ist mein Essen? Wieso habe ich nix? Warum habe ich das
heute morgen vergessen? Egal - losfahren, Tanke suchen. Aber irgendwie
scheint Worms tiefste Provinz zu sein. Selbst hier in Bonn kann man an
vielen Tankstellen Lebensmittel aller Sorten kaufen, dort jedenfalls nicht.
Also mußte ich mich mit einem Kneipenwirt einigen, daß er mir eine Packung
tiefgekühlter Würstchen und eine Dose Chilli überläßt. Ging auch ganz gut
und war gar nicht mal teuer. ;-)

 Dann - Zelt aufbauen. Wieso ist das hier so voll? Egal. Wieso ist die
verflixte Wiese so hoch? Auch egal. Und wieso fängt es genau jetzt wieder
an, zu regnen? [fluchend] Und wer und wo ist Ralf Müller, der bei mir im
Zelt pennen wollte? Shietegal, das Ding muß nu' hin und gut is'! Wieso hört
es jetzt wieder mit regnen auf? Achja, das Zelt steht ...

 Motorengeräusch - Paps ballert Richtung Kiesgrube und haut sich erst mal
hin. Joe auf KTM hinterher und noch wer (wer?) mit einer XT hinterher. Zu
guter Letzt findet sich auch die Ratten-Domi von fl ein. In der Kiesgrube
wird natürlich erst mal die Sau rausgelassen. Unbestrittener Höhepunkt ist
Tore Stelzner, der tatsächtlich seine Virago durch den Sand jagen muß. Ich
überlege, ob ich meine TA holen soll [Nein, Guido tu es nicht, sie ist erst
4 Monate alt], bestärkt von den Rufen, daß unbedingt noch eine Straßenbahn
her muß. Erst mal kann ich es mir verkneifen. [Schwein gehabt, Kleine],
doch dann muß sie einfach her. Ist leichter als ich dachte. Anfangs hatte
ich ziemlichen Schiß, die doch recht schwere Transalp zu schmeißen, konnte
mich aber einfach nicht beherrschen und bin dann doch etwas damit
rumgeheizt. GEIL!!! (Gibbet in der Nähe von Bonn ein Übungsgelände? Und was
kostet eine KTM?)

 Allerdings muß ich sagen, daß es mit der Domi von Frank mehr Spaß gemacht
hat, einfach weil ich keine Hemmungen wegen drohendem Verkleidungsschaden
hatte. Außerdem machen sich 40kg weniger doch recht heftig bemerkbar.

 Die Einlage von BigTwin mit der R1100RS in der Grube habe ich gar nicht
mitbekommen, muß aber auch witzig gewesen sein.

 Der weitere Abend wurde noch recht feuchtfröhlich - für mich allerdings
wie immer nicht. ;-) Die Tenere und die KTM wurden immer wieder, auch im
Dunkeln, durch die Kiesgrube getreten und der Kampf um die letzten Flaschen
Bier nahm ungeahnte Dimensionen an. Da werden Menschen zu reißenden
Bestien!

 Ich selbst bin allerdings gegen 2:00 Uhr schon im Zelt gelandet, nur noch
einmal gegen halb vier von Dea geweckt. Erstaunlicherweise habe ich
wunderbar geschlafen - großes Lob an die Therm-A-Rest-Matte, die wirklich
superbequem ist und gegen 8:00 morgens war ich tatsächlich schon wieder
fit.

 Aufgebrochen bin ich kurz vor elf Richtung Odenwald und dann nach
Heilbronn, da ich einer Freundin versprochen hatte, auf ihrem
Handballturnier mal reinzuschauen. Da es allerdings später als erwartet
wurde, konnten wir uns nur kurz unterhalten und ich hatte auch keine Lust
mehr, noch allzulange in der Gegend rumzustehen, also ----> Heimat. Nach
weiteren fünf Stunden Fahrt über Landstraßen, ca. 150km strömenden Regen
bin ich wohlbehalten und nur mit nassen Füßen zu Hause angekommen. Die
Heimfahrt durch den Odenwald war ziemlich nett, hat sich aber ziemlich in
die Länge gezogen. Insgesamt ca. 9 Stunden auf dem durch die Gepäcktasche
ziemlich beengten Platz waren nicht gut für mein Hinterteil - ich war froh,
als ich zu Hause war!

 Zu guter Letzt:

 VIELEN DANK an Corinna, Manu und Kay für diese tolle Fete, an Frank,
dessen Domi ich in der Kiesgrube fahren durfte und an alle anderen dafür,
daß sie gekommen sind.

cug