From: Guido Neitzer, neitzer@apoll.cs.bonn.edu
Subject: Ein Wochenende in Aachen und Koeln
Date: Sun, 24 Mar 1996 12:18:56 +0100
Organization: University of Bonn

Hi.

 Nachdem einige schon etwas zum Wochenende geschrieben haben, möchte ich
meinen Senf auch noch dazugeben.

 Begonnen hat alles am Freitag morgen gegen 7:00 Uhr mit einem
Mini-Frühstück (ein trockenes Brötchen essen und die Kaffeekanne
sehnsüchtig anschauen) dann fuhr ich zu Patrick bei dem sich am Abend
vorher schon schrom, desert und fl (richtig?) eingefunden hatten. Gemeinsam
fuhren wir dann über die Autobahn nach Aachen - war ziemlich langweilig ...
des: willst Du deine KLE nicht mal ein bißchen tunen?

 Auf dem Parkplatz vor Aachen fanden sich dann auch schon einige andere
(keine Ahnung, wer das alles war), wir warteten noch etwas und es tauchten
bis kurz vor zehn noch einige mit Mopped und c4 mit dem Auto auf (ist der
Wirbel jetzt endlich drin?). Den Autritt schlechthin hatten natürlich Marc
und Dominic: Marc mit seiner Flutlichtanlage an der Twin und Dominic mit
ohrenbetäubendem Lärm (wenn ich mit meiner Kiste neben ihm stand, habe ich
nie gehört ob meine noch an war ...).

 Im Tross brachen wir dann nach Laurensberg auf, wo wir um kurz nach zehn
eintrafen, es waren schon recht viele Moppeds da, eine Zählung um halb elf
ergab etwas über 40! 

 Das Brautpaar erschien auch mehr oder weniger pünktlich und vollkommmen
unstandesgemäß im Auto - sie hätten wenigstens ein Trike nehmen können ...
;-) nagut, bei dem nicht gerade gut aussehenden Wetter waren die beiden
entschuldigt. Zumal sie sich dann auch tatsächlich getraut haben! Ich war
nicht drin dabei, also sollten hier andere berichten. Vor der Tür des
Rathauses warteten dann auch schon alle sehnsüchtig und mit Reis bewaffnet
auf die frisch vermählten. Trotz eines angeblichen Reiswurfverbotes (wer
hat eigentlich dieses Gerücht aufgebracht?), wurden die beiden gut beworfen
und natürlich auch begeistert beklatscht und bejohlt.

 Den Umtrunk gab es im Haus Linde, ein paar hundert Meter, eine
Ampelkreuzung und ein paar verzweifelte Autofahrer weiter. Die Suppe habe
ich nicht probiert, aber die Brötchen waren gut! ;-)

 Gegen zwei sammelte sich dann ein kleiner (ca. 20-30 Bikes) Trupp zu einer
Rundfahrt. Erst zum Dreiländerpunkt, von dort quer durch die drei Länder
über diverse Grenzen und Feldwege. Ich habe keine Ahnung, wie oft wir dabei
Ländergrenzen überschritten haben. Es war jedenfalls recht oft! So ein
Lindwurm ist zwar recht langsam, aber dafür umso beeindruckender. Die Leute
an den Straßen haben teils schon recht dämlich geschaut!

 Nach dieser Rundfahrt sind c4, Bandit, Marc, Dirk, DonCool und ich nach
Köln aufgebrochen. Die Autobahnfahrt war recht witzig, ich will hier nicht
auf Details eingehen, aber alleine fahre ich deutlich zahmer und langsamer
aber auch deutlich langweiliger! Es gab wieder einige dämliche Gesichter in
irgendwelchen Dosen, viele Funken und einige wilde Manöver um auch mit
wenig Leistung (bandit und ich haben 34 PS) den Scheiß mitmachen zu können.

 Leider gab es dann ein sehr ärgerliches Mißveständnis, sodaß Dominic und
ich (der ich eigentlich noch mal nach Bonn wollte), alleine in Köln bei der
Kneipe landeten, wo abends die Fete von Christopher stattfinden sollte.
Nach etwas Warterei sind wir dann im Oskar Essen gegangen (wer mal in Köln
gut Pizza essen gehen will: das Oskar kann ich nur empfehlen). Dort waren
wir zwar etwas fehl am Platze, es schien eher ein Yuppieschuppen zu sein,
aber das Essen war gut und die Bedienung nett.

 Wieder in der Geburtstagskneipe angekommen, hatten sich die anderen leider
immer noch nicht eingefunden, es waren nur die angekommen, die erst noch in
Aachen geblieben sind, wir haben uns etwas Sorgen gemacht, da wir gar
nichts von ihnen gehört hatten und uns auch keinen Reim auf die
Angelegenheit machen konnten. Naja, egal, jedenfalls hat sich später ja
alles geklärt, wenn auch meine Laune durch die Angelegenheit den Bach
runtergegangen ist. Jedenfalls bin ich um kurz nach zehn gefahren und habe
dann noch bis 3:00 Uhr nachts frustriert und absolut unproduktiv an einem
Programm rumgehackt ...

 Da Manne, bandit und doncool sich am Freitag abend sehr dafür
ausgesprochen haben, daß ich am Samstag doch gefälligst auch wieder nach
Aachen kommen sollte und mir vor allem auch meine Familie hier dermaßen auf
den Keks ging, habe ich mich also um halb zwölf auf die Transi gesetzt und
bin zum Dreiländerpunkt gekachelt. Tempo 110, Beine auf den Sturzbügeln und
den Nieselregen im Gesicht war die Autobahnfahrt ziemlich ernüchternd und
ich habe ein paar Mal ganz schön geflucht, warum ich diesen Mist mache.
Dann war ich um 12:48 auch noch der erste dort - ich habe schon befürchtet,
daß viele sich vom Wetter abschrecken lassen würden und war dann SEHR
beruhigt als Sven als zweiter ankam. Bis halb zwei trudelten dann auch noch
eine ganze Menge Leute ein, die erst mal in kleinen Grüppchen von 2-3
Personen Fritten essen gingen. Nach einem Gruppenphoto (auf welcher HP darf
man die wann bewundern?) ging es noch auf eine kleine Spritztour, bei der
Manne sich leider auf einer Jauchespur lang gemacht hat (Vielleicht
solltest Du doch über eine Anzeige nachdenken? Ich weiß es wirklich
nicht!). Glücklicherweise ist weder ihr noch der Mini-GPZ etwas ernsthaftes
passiert. 

 Durch diesen Zwischenfall war dann allerdings die Lust nach weiteren
Abenteuern und längeren Fahrten durch die Eifel sehr gedämpft worden. Manne
wurde halbwegs sauber gemacht (geht es mittlerweile wieder?) und dann
brachen einzelne Trupps in verschiedene Richtungen auf. Kris und Hardy
Richtung Aachen, Marc Richtung Heimat, ein Trupp wollte noch zum Cafe
Fahrtwind, bandit, DonCool und ich fuhren erst Richtung Trier/Koblenz und
trennten uns dann irgendwann. Zwischenzeitlich haben wir noch eine Knipse
erwischt, allerdings weiß ich nicht genau, wer nun geblitzt worden ist: die
zwei Dosen vor uns (hihi) oder bandit und ich, jedenfalls hat es zweimal
geblitzt, Dominic kam wie ein Irrer von hinten angebrettert um auch die
nötige Geschwindigkeit zu haben, bandit hat ein wenig gebremst und ich habe
etwas beschleunigt - viel war nicht drin, sonst hätte sich meine Transalp
mit der Bandit gepaart ...

 Tscha, nach der Trennung wurde es dann wieder langweilig (Erinnert mich
dran, daß ich mir einen Walkman kaufe!), ich fuhr Richtung Bad
Münstereifel, durch dieses schöne Städtchen durch und dann immer Richtung
Bonn. Wohlbehalten angekommen bin ich gegen 18:00 Uhr. 

 Das letzte Stück Landstraßenfahrt hat mir allerdings wieder ganz klar vor
Augen geführt, daß die derzeitige Stufenführerscheinregelung nicht das
Wahre sein kann. Man kann mit 34 PS die schleichenden Dosen zwar meist
überholen, wenn die allerdings auf einer geraden Strecke auch schneller
werden, kann es schon mal eng werden! Stufenführerschein okay, aber
vielleicht mit 50PS? Egal, das gehört hier nicht hin, ich will jedenfalls
mehr Leistung, wenn auch nicht viel mehr. ;-)

 Alles in allem war es ein sehr witziges, aufschlußreiches Wochenende und
ich habe mich sehr gefreut ein paar Leute wiederzusehen (kennengelernt in
SB) und viele Leute neu kennenzulernen. Um es kurz zu sagen: ES WAR TOLL!
Wenn ich jemals heiraten sollte, seid ihr auch alle eingeladen!

cug


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'96er XL 600 V Transalp (red, of course ;-))