From: Corinna Drumm, Christoph Niessl und Jerome Waibel, schrom@simpson.inka.de
Subject: FAQ-Beitrag: Alpha-Beta-Koeffizient
Date: 05 Mar 1996 01:18:19 +0100
Organization: Springfield City

[Anmerkung des Autors: Dieser FAQ-Beitrag entstand auf Markus' Fete, was
der Ernsthaftgkeit diese Beitrags natürlich keinen Abbruch geleistet hat :-]

Was ist der Alpha-Beta-Koeffizient?
(von Corinna Drumm, Christoph Niessl und Jérôme Waibel)

Der ABK ist ein Zahlenwert, der das Verhältnis von Motorleistung und
Fahrwerkseigenschaft eines Motorrades darstellt. Das Drehmoment eines
Motorrades (für den Laien unter uns: "Die Hebelkraft, die der Motor
hat.") und das Fahr- werk (für den Laien unter uns: "Wie gut die
Maschine in der Kurve liegt.") sind oft sehr subjektive Eindrücke und
lassen sich nur selten zwischen unterschiedlichen Motorräder verglei-
chen. Diesem Manko soll der ABK abhelfen, der aus eben diesen beiden
Qualitätsfaktoren eines Motorrades einen objektiven, leicht vergleich-
baren Zahlenwert bildet.
Der ABK berechnet sich aus dem Verhältnis zweier Winkel Alpha und Beta:
Alpha ist der Phasenübersatz zwischen Drehmomenteinsatz und kinematischer
Fahrwerksreaktion (Drehmoment <-> Fahrwerk), Beta ist der Differenz-
winkel aus Fahrwerksdämpfung und Federvorspannung. Zu beachten ist daß
Beta bei einer Zugstufe ein positives Vorzeichen hat, bei einer Druckstufe
ein negatives Vorzeichen. Bei der Berechnung des ABK spielt dies glück-
licherweise keine Rolle, der ABK ist der Absolutbetrag des Verhältnisses
von Alpha zu Beta, also immer mit postivem Vorzeichen behaftet. Der Ideal-
wert des ABK ist 1.0, dieser wird in der Praxis natürlich nie erreicht.

Hier ein paar Beispielwerte einiger gängiger Motorräder:
Suzuki GSF 400 Bandit 2,3     (guter Wert, da hier das max. Drehmoment
                               schon bei sehr hohen Drehzahlen erreicht wird)
Yamaha FZR 600        2,1
Kawasaki GPZ 900      1,9     (einer der besten Werte)
BMW R 1100            4,2     (der Gummikuheffekt wirkt sich negativ aus)

Die kinematische Fahrwerksreaktion berechnet sich übrigens aus folgender
Ungleichung
                 d * ( r + m )  >  ( d + s ) * v
wobei gilt
           d=Durchmesser des Hinterrades
           r=Radius des Stoßdämpferkolbens
           m=Masse des Motorrades
           s=mittlere Strecke des Stoßdämpferkolbens beim Einfedern
           v=mittlere Geschwindigkeit des Stoßdämpferkolbens beim Einfedern

Erwähnung finden soll, der Vollständigkeit halber, noch der Gamma-
Koeffizient, ein vornehmlich von Frauen frequentiertes Güte- und Ent-
scheidungskriterium, der die Qualität des Designs des betrachteten
Motorrades wiedergibt. Der GK wird manchmal auch SMF (Schöne-Motorräder-
Frequenz) genannt und in BPM (Bandits-per-minute) gemessen.

-- 
Jerome Waibel                                                    _=o&\o_  
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