From: Detlef Spatz, dspatz@topmail.de
Subject: Nordschleife ´99 mit MotoAktiv - laenglich
Date: Sat, 7 Aug 1999 22:33:20 +0200
Organization:

Hallo,

wer sich fuer einen Bericht ueber ein Nordschleifen-
Training interessiert, der sollte jetzt weiterlesen.
Der geringe Rest kann sich die etwas laenglichere Story
sparen.

MotoAktiv Grundlehrgang Nordschleife ´99 vom 3.-6. August

Anreise war Dienstag. Mit ein paar anderen (u. a. Thomas
Roggow) bin ich dann Richtung Nuerburg gefahren (A1,
Bad Muenstereifel, Schuld, Muesch, Wiesemscheid, Nuerburg)
und habe meine Pension direkt in Nuerburg bezogen.
Um 19 Uhr war dann endlich die Einschreibung freigegeben
und die Gruppen lernten sich ein wenig kennen.

Ich wurde in Gruppe 12 eingeteilt. Mit dabei waren:
Elfi (GS 500E), Hildegrund (CB 1), Susanne (Triumph Sprint),
Helmut(F 650), Hans Peter(ER 5), Ralf Fassel (XJ 600).
Unser Instruktor war Gerhard Horn mit seiner 1100 GS.

Dann wurde ein wenig ueber Nordschleifen-Erfahrung geredet
und der fruehe Termin fuer den naechsten Morgen bekannt
gegeben. Um 9 Uhr sollten wir schon in Simmern sein.

Das Sicherheitstraining am Mittwoch.
Um 7.30 Uhr war dann Treffen und ultrakurze technische
Abnahme. Dann wurde gemeinsam Richtung Simmern
geschwuchtelt. Dort ein wenig auf dem Mopped rumgeturnt,
ein paar Bremsuebungen gemacht, ein wenig Lenks-Impuls
geuebt und abschliessend ein paar Runden auf der
Kreisbahn (naja) gedreht.
So gegen 12.30 Uhr waren wir dann fertig und durften dann
noch ein paar kurze Minuten auf den Trial-Geräten verbringen.
Auf der Rueckreise wurde dann versucht das erlernte um-
zusetzen. Bei Elfi hat der Lenk-Impuls und die Blickfuehrung
direkt zu einer sehr viel besseren Linie gefuehrt.
Der offizielle Part war dann gegen 17.30 Uhr beendet.
Mit Elfi bin ich dann noch ein kleines Ruendchen gefahren
bevor im Hotel Rieder nettes Plaudern angesagt war.
Dort habe ich dann Thomas Dott, Michael DvP, Wolfgang
Wahsner (ihm ist wohl noch der Motor verreckt) und
vielleicht noch ein paar mehr kennengelernt.

1. Tag Nordschleife
Aus dem Fenster schau: Scheisse, Strasse nass
Aber aus Erfahrung wird man ja klug. Beim ADAC-
Nordschleifen-Training fand ich es schon recht heftig,
wie die ersten beiden Runden angegangen worden sind.
Folglich bin ich etwas frueher aufgestanden und habe bei
nasser Strasse einfach eine kleine Tour gemacht um mich
aufzuwaermen und an die Fahrbahn zu gewoehnen.
Dies kam mir dann bei den Runden auf der Schleife auch
sehr zu gute. Ich haette mein Tempo trotz Naesse noch
deutlich steigern koennen.
Leider (aus meiner Sicht) hatten wir dann um 10 Uhr Trial-
Training. Wo sich Susanne, nach einem leichten Sturz, prompt
eine Zerrung an der Schulter zugezogen hatte. Fuer sie war
damit die Nordschleife abgehakt.
Danach war Mittag angesagt. Nach 2h "Pause" und
abgetrockneter Strecke wurden dann die ersten "Zeiten"
genommen um die Gruppen wechseln zu koennen. Unsere
Gruppe schwuchtelte also so durch die gruene Hoelle und
eine 80er Zeit wurde angegeben (Teststrecke Wippermann).
Unsere Gruppe hat dann 2 Leute nach unten abgegeben.
Tja, ich wollte auch aus der Gruppe raus, doch unser Instruktor
wusste nicht, wie er mich beurteilen sollte (tolle Sache :-( ).
Am liebsten haette er mich wohl behalten. Er meinte noch die
Gruppe wird noch schneller, doch darauf wollte ich mich nicht
einlassen.
Naja, zumindest ist mir dann so ungefaehr eingefallen, wie schnell
ich in Mai auf diesen Streckenabschnitt war. So wurde dann in der
Liste eine 115er Gruppe gesucht und gefunden. Leider habe ich
keine Runde mit dieser Gruppe drehen koennen (weil nie
aufgetaucht). Und nach einer 1/2h warten wurde ich dann in
eine 110er Gruppe eingeschleust. Nach 1 Runde bin ich da direkt
wieder raus. War immer noch deutlich zu langsam.
Dann hatte ich richtig Glueck. Es kam eine Gruppe mit Co-Instruktor
vorbei. Schwups wurde diese(r) entfernt und drehte mit mir eine
Solo-Runde. Bettina gab dann auch gut Stoff. Und endlich machte
sich ein Grinsen bei mir breit :-)
Fazit: 125+
Also 125er Gruppe gesucht und auch gefunden. Leider kurz vor
Mittag dieser Gruppe. Naja, da habe ich mich halt als "Gastfahrer"
in der alten Gruppe Nr. 12 beworben. Mit dieser Gruppe dann mal
nen Stop am Adenauer Forst eingelegt und dann die Ideallinie
besprochen.
Um 15 Uhr dann die Runde mit der angeblichen 125er Gruppe.
Der Instruktor meinte aber, sie seien schon bei 130-135 .
So war es dann wohl auch. Ich bin deutlich an meinem pers. Limit
und evtl. sogar drueber gefahren. War also nichts fuer mich.
Bettina hat dann eine eigene 115er Gruppe aufgemacht, da wohl
einige in diesen Bereich eine Gruppe suchten.
Mir war es dann irgendwann egal, ob ich 115 oder 125 fahre. Ich
wollte nur nicht noch zig Gruppen ausprobieren. Somit habe
ich dann diese neue Gruppe gewaehlt. Harald, ein zweiter 125er
hat auch keine passende Gruppe gefunden und sich dann auch
dieser kleinen 115er Gruppe angeschlossen. Jetzt fuhren wir zu
sechst hinter Bettina her.
Die Gruppe bestand aus: Svenya (900RR), Bernd (1200er Bandit),
Oliver Hass (VTR 1000), ??? (Bimota uralt), Harald (GPZ 1000).
Dies lies mich auf eine kleine Steigerung des Tempos hoffen.
Zumindest wurde jetzt aus den Kurven heraus beschleunigt, was
ja auch den Spassfaktor ein wenig in die Hoehe treibt.
Harald und ich sind den Rest des Tages dann als Schlusslicht
gefahren. Gegen 16.50 Uhr war der Tag dann nach ein wenig
Manöverkritik und Erfahrungsaustausch gelaufen. Fuer den
naechsten Tag wurde als Ziel gesetzt die Schwachpunkte der
einzelnen Fahrer-/innen zu beseitigen.

Der Abend war dann wohl ganz nett beim Hotel Rieder.
Stefan Hoffmeister (den ich Elwu genannt habe) und etliche
Andere waren da (die Fotos moechte ich gerne im Netz finden).

2. Tag Nordschleife
Bettina hatte eine Entzuendung am Schaltfuss, sodass die ersten
beiden Runden "Herman the German" uns gefuehrt hat.
Nachdem Bettina verarztet worden ist sollte nach jeder Runde
gewechselt werden, damit jeder mal die Möglichkeit hat direkt
hinter Bettina zu fahren.
Nach etlichen Runden und den entsprechend noetigen Pausen (eine
Pause war dringend noetig, nachdem uns in der Fuchsroehre ein
Reh ueber den Weg gelaufen ist) war ich dann dran. Und ich hatte
mir vorgenommen Bettina ein wenig zu scheuchen. Bei einem Abstand
von ca. 1-3m ist mir dies auch gut gelungen. Die Runde war
entsprechend schneller als die vorherigen.
Auch Harald war die Freude anzumerken. Leider kam der Rest der
Gruppe nicht so ganz mit.
Bettina hat mir dann direkt vorgeschlagen die naechste Runde
zu fuehren. Die Kurven bin ich dann mit meinem Speed gefahren und
aus den Kurven habe ich nicht voll beschleunigt, sodass die Gruppe
trotzdem gut zusammen war. Dies gab dann auch ein entsprechendes
Lob von Bettina bzg. Linie und Beobachtung des rueckwaertigen
Verkehrs.
Damit war es dann kurz vor Mittag. Bettina fragte ob wir noch eine
Runde drehen wollen. Ich war jetzt richtig Fit, bei den Anderen
war dies nicht der Fall. So kam es, dass Bettina mit Harald und
mir noch eine Extra-Runde drehte. Diesmal deutlich flotter.
Gut war auch, dass ich vorher noch auf die Uhr geschaut habe. Dies
sollte naemlich unsere letzte sehr schnelle Runde gewesen sein.
Nach 9:40 Min war die Runde geschafft. Gut 1 Minute schneller als
meine bisherige pers. Bestzeit beim "Terroristenfahren" :-)

Nachdem Mittag haben wir es dann erstmal etwas ruhiger angehen
lassen. Harald und ??? (Bimota uralt) haben die Gruppe auch mal
angefuehrt.
Zwischendurch habe ich mal wieder die Zeit genommen. Wir
sind so Zeiten zwischen 10:30 - 10:50 gefahren.
So gegen 16 Uhr waren wir alle ein wenig geschlaucht und machten
ausgiebig Pause. Just als wir los wollten haeuften sich wieder die
Unfaelle. Wir wollten gerade tanken fahren, als die Strecke wieder
freigegeben wurde.
Die letzte Runde habe ich dann wieder angefuehrt und bis zur Haelfte
wohl auch einen der Gruppe angepassten Speed vorgelegt.
Ab "Metzgesfeld" mag ich die Strecke aber besonders gerne. So kam
es, dass ich dort etwas schneller gefahren bin (man muss die letzten
Meter geniessen :-). Besonders die Abschnitte "Werseifen", "Bergwerk"
und "Hohe Acht" bis "Pflanzgarten" fahre ich mit Leidenschaft.

Dann war auch die Zeit um und wir haben noch an der Einfahrt zur
Nordschleife unsere Abschlussbesprechung durchgefuehrt.

Spaeter an der Gemeindehalle wurden noch ein paar Worte
ausgetauscht, die Bilder bestaunt und "good bye" gesagt.

Fazit:
Die Gruppeneinteilung bei MotoAktiv war beschissen.
Das hat beim ADAC deutlich besser funktioniert.
Auch die Gruppenanzahl von 35 Gruppen war fuer die Nordschleife
doch recht heftig.
Gerade bei den ersten Runden am Morgen war es heftig voll.
Der Spass an der Nordschleife haengt auch viel vom Instruktor ab.
Ich moechte Gerhard jetzt keine Vorwuerfe machen, er hatte wohl die
Aufgabe eine 80er Gruppe zu begleiten. Doch irgendwie haette man
als Instruktor merken muessen, dass da einer deutlich schneller
fahren kann und diesen schon viel frueher die Gruppe wechseln lassen
muessen. Mehr oder weniger hatte ich nur ca. 2h vom 1. Tag.
Das die Linienwahl vom Gerhard teilweise komplett anders war als
die, die ich in Erinnerung hatte (und sich spaeter auch als richtig
heraus stellte), mag auch am geringen Tempo gelegen haben.
Ganz anders hingegen Bettina. Sie ist sehr gut auf die Leute
eingegangen, hat die Anregungen der Gruppe wahrgenommen und auch
versucht entsprechend umzusetzen. Da kam dann auch der
entsprechende Fahrspass auf.
Ich denke, ich werde beim naechsten mal die "Nordschleife pur"
buchen und direkt auf den Anmeldebogen den Speed der Teststrecke
mitteilen, damit mir so ein "Scheiss" nicht nochmal passiert.

Naja, heute habe ich mich schoen erholt und morgen (Sonntag)
geht es zum ADAC-Rennstreckentraining auf dem Sachsenring.
Wieder mit dem alten Instruktor Pit.

Ein Bericht wird auch folgen....

Gruss Detlef
--
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