From: Martin Pluskota, pubert@topmail.de
Subject: Ein Ausritt mit der Fazer...
Date: Tue, 04 May 1999 16:41:10 GMT
Organization: Aachen University of Technology / Rechnerbetrieb Informatik

Endlich habe ich mal wieder was zu schreiben, was mit Moppedfahren zu
tun hat. Ich habe mir heute eine Fazer geliehen und meine neue Kombi
zum erstenmal ausgefahren.
Nach etwas Wartezeit auf eine Rote Nummer gings um 16:30h los und mit
den Worten "Normal ist bei uns eine halbe Stunde" im Ohr fuhr ich gen
Eifel.
Erste Prüfung: Durchschlängeln durch den Berufsverkehr bis Ausgang
AC-Brand. Unter Mißachtung sämtlicher Verkehrsregeln schaffte ich es
vom Meyer bis nach Krauthausen in 10 Minuten. Von da an konnte ich
etwas laufen lassen, war anfangs aber noch etwas vorsichtig, da die
Kiste - und somit auch die Reifen - gerade mal 40km drauf hatte und
mein Vorgänger wohl ne ziemlich Schwuchtel gewesen sein muß.
Es dauerte bis zum Jägerspfad, als ich das erste Mal meine neuen
Dainese-Schleifer auf die Erde bekam. Papi hatte sie mir zwar zu hoch
angeklebt, so daß nur der unterste Rand angeschliffen wurde, aber das
besorgte mich nur anfänglich. Der Sound der Schleifer ist übrigens
relativ laut - genau das Richtige für Poser wie mich.
Zum Bike:
Die Fazer ist ein geiles Landstraßenbike - zumindest für
Otto-Normalfahrer :-)
Für eine 600er, im Vergleich zu einer meiner alten Bandit, sehr guter
Durchzug ab 4-5000. Obenrum ausreichend Dampf, zumindest in den ersten
4 Gängen. Ab ca. 170km/h wirds dann ein bisschen zäh, da ist
Auszwiebeln bis an den roten Bereich angesagt (shit, wollte ich doch
nicht schreiben...40km). Wenn man sich also im gemütlichen
Landstraßentempo bis knapp 200 bewegt, nimmt einem keiner so leicht
die Butter vom Brot. Denn auch das Fahrwerk ist ganz ok, allerdings
kein Vergleich zu einer R1 - wen wunderts? Beim harten Bremsen am
Kurveneingang wird die Fuhre schon etwas wacklig, das Handling dagegen
einwandfrei und die Bremsen sind 1a! Beim Anbremsen  blockierte das
Vorderrad ungewollt, aber das lag wohl eher an der Bodenwelle vor der
Kurve :-)
So, weiter zum Hoffmeistern (oder wie nannte sich nochmal das
Maximieren der Anzahl lebensgefährlicher Fahrmanöver in möglichst
kurzer Zeit?):
Bergauf jede Menge Schwuchteln zwei- wie vierrädriger Gattung
hergebrannt und mit Blick auf die innere Uhr am Ende des Jägerpfads
kehrt gemacht und das ganze mit nochmal :-))
Mangels hundertprozentigen Vertrauens in die aufgezogenen BT57 nahm
ich nicht sooo viel Schwung mit wie sonst, aber für 225 lt. Tacho hats
dennoch gereicht und dann wünscht man sich doch ein etwas härteres
Fahrwerk. Ich hatte immer das Gefühl leichten "Schmierens", aber das
kann auch daran liegen, daß ich lange nicht mehr gefahren bin. Immer
den Abgabetermin im Kopf dröhnte ich vorbildlicherweise mit 100 Sachen
durch die Stadt, überholte in einspurigen Baustellen und scherte 3m
vor dem herannahenden Gegenverkehr hinter einem ziemlich
unübersichtlichen LKW wieder ein.
Mir stellte sich die Frage, ob es geschickt war, den Namen "P****t"
hinten auf die Kombi nähen zu lassen...Für die Fahrt auf öffentlichen
Straßen klebe ich das lieber ab ;-)
Da ich an den Ampeln komischwerweise immer ganz vorne stand, konnte
ich auch die Wheeliefähigkeit testen. Mit einfachem Gasaufreissen im
1. Gang ist es nicht getan, zumindest bei meinem Gewicht nicht. Wenn
man etwas am Lenker reißt gehts mit Mühe und Not. Das hat den Vorteil
das man mit der Einstellung "Gas auf und Spaß" fahren kann.
Kurz vor Werkstattschluß stellte ich die Kiste wohlbehalten wieder ab
schielte aber dann doch lieber rüber zur R6, die leider nicht zur
Probefahrt zur Verfügung stand.
Alles in allem eine kurze, aber ziemlich komprimierte Ausfahrt, die
mich wieder richtig geil auf die Fahrt mit einem "richtigen" Motorrad
gemacht hat...Muß ja nicht mehr solange warten ;)

Pubert R.

YZF R1 xtralight - 2fast4U
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