From: Franz J. Waldmann, waldi@rrr.de
Subject: Rijeka - der Bericht
Date: Tue, 04 May 1999 09:07:06 GMT
Organization: News Observation Center Mannheim

Liebe Zielgruppe,

Mittwoch abend gegen 20:00 Uhr, die Schraubereien an Valpos Gix hatten
ein Ende. Wir beschlossen die letzten Kleinigkeiten in Rijeka zu
erledigen. So ging es nach dem Verstauen der Bikes, des Materials und
natuerlich der, wie sich spaeter heraustellte, sehr leckeren Grillage
nebst Bier und anderen Antialkoholika um 01:00 Uhr los gen Rijeka.

Die Fahrt verlief reibungslos, bis, ja bis ich Mathias ans Steuer
lies. Er uebersah und ueberhoerte glatt den bruellenden Kontroletti
bei der Einreise nach Slowenien was uns eine etwas genauere
Untersuchung unserer Ladung bescherte. "Zuruck nach Italy" waren des
Kontrolettis letzten Worte. Also schnell Fahrerwechsel und ueber die
Grenze bei Koper gefahren - diesmal ohne Probleme.

Donnerstag mittag gegen 13:00 Uhr in Rijeka angekommen, waren wir die
ersten die Ihre Klamotten aufbauten. Ausser ein paar Jungs mit zwei
Raedern zuviel unterm Hintern, wart es recht still im Fahrerlager. Wir
beschlossen unser Luxuspavillon am Ende des Fahrerlagers in der Naehe
der sanitaeren Einrichtungen aufzuschlagen. Bis am spaeten Abend tat
sich nicht viel im Fahrerlager, kein MR-Racing, keine anderen
Teilnehmer, aber das Bier schmeckte trotzdem, oder gerade deswegen?
Allein der Kartbahnbetreiber raubte uns mit seiner "fetzigen" Mukke
den letzten Nerv. Also noch ein frisches, gekuehltes Becks, auf dass
die ueblen Klaenge vertummen moegen.

Der Freitag, der erste Tag des grossen Andrueckens begann. Ueblerweise
musste ich mich, als Gewinner des MR-Gewinnspiels bis 09:00 Uhr beim
Veranstalter gemeldet haben. Seltsamerweise gelang mir dies. Valpo
uebernahm mit Hingabe Toschas Part der Kaffeebereitung am Morgen. Drei
Tage Rennstrecke fuer lau hat man nicht alle Tage. 

Das Andruecken ging mir des Morgens nicht so fluessig von der Gashand.
Ein feiner Nieselregen bei dafuer umso ertraeglicheren Temperaturen,
dafuer aber teilweise noch feuchter Strecke beguenstigten meine
Rundenzeiten nicht unbedingt. Weniger als 1:47 min. war nicht aus
meinem Laptimer heruaszupressen. Aber immerhin hatte ich meine
persoenliche Bestzeit von Rijeka an Ostern um eine Sekunde unterboten.
Mittags, nach Befuellung der Futterluke und trockener Strecke schaffte
ich eine mir zunaechst unglaublich erscheinende 1:44. Der Tag konnte
gar nicht besser werden, auch wenn ich noch Welten hinter den
Bestzeiten der Schnellen 600er Fahrer von z.B. Jura-Racing lag (AFAIR
1:36).

Samstag, Zeittraining. Nach 13 Runden zeigte meine Uhr eine 1:45, die
offizielle Zeitnahme eine 1:44:96. Fuer mich der 7. Startplatz (2.
Reihe). Geil! Valpo, der seine Gix immer noch nicht geschrottet hatte,
und ich beschlossen, dass das Wochenende butal[tm] geil sei und
zupften unsere abendlichen Biere im Zelt von MR-Racing. Doch was stand
da vor des Veranstalters Huette?! Eine eben aufgebaute und doch schon
wieder zerstoerte Kawa?! Gerhard, einer der Mitarbeiter von Manfred
Riedl, meinte am Freitag abend er muesse mit der ZX auf die
Rennstrecke fahren. So fuhr er eben mal durch den abgeschlossenen Zaun
gen Strecke, zerschoss das Bike und lief seitdem mit einem huebschen
Kopfnetz herum. Ein wundervoller Anblick *grins*

Sonntag morgen verkuendete Gerhard die Startpositionen. Ich war durch
Abreisen und Ausfaelle der vorder Platzierten in die erste Startreihe
auf Platz 3 der ersten Klasse vorgerueckt. Mathias startete auf Platz
5 der zweiten Klasse. Das Rennen lief zu Anfang fuer mich recht gut.
Nach einem sauberen Start war ich zunaechst vorne, doch noch vor der
Anbremszone der ersten Kurve wuerde ich von ein paar Schnellen
geschnupft. Eine Achtergruppe tat sich vor mir auf, der ich die ersten
zwei, drei Runden gefolgt bin. Ich pruegelte mich mit einem
SRAD-Fahrer um den achten Platz. Leiwand wars! Das Blatt hat sich
jedoch schnell gewendet, als vor dem bergauf Linksknick vor der
Gegengerade mein Vorderradl leicht abhob, ich nicht mehr (oder eben zu
spaet) einlenken konnte und einen kleinen Ausflug ins Gruene machte.
Zurueck auf der Strecke war die Vorfreude dahin unter den ersten zehn
zu landen und einen Pokal mit nach Hause zu nehmen. Nach 14 Runden sah
ich als 12. die schwarz-weisse Fahne. Von meinem "Missgeschick" mit
dem italienischen CBR600 Fahrer will ich gar nicht reden. ;-)

Resume: Das Fahrerfeld war in den Tagen sehr inhomogen. Vom
Ringneuling mit Bremslicht, Spiegel und Angstschweiss bis zu recht
flotten Fahrern war alles vertreten. Insgesamt wurde, selbst beim
Rennen fair, gefahren/~kaempft. Das Instuktorfahren, welches am
Freitag stattfand hat mir nicht sehr gefallen. Letztlich gab es nur
einen Instruktor fuer 10 oder mehr Moppeds, nach vorne gewechselt
wurde nicht. Das kann, ausser man moechte nur mal den Ring
besichtigen, nichts werden. Leider gab es auch nur einen Krankenwagen,
was bedeudete, dass wir zweimal ca. 30 min. auf den zweiten Wagen
warten mussten, bis wir weiterfahren konnten. Auf die drei Tage
gerechnet, sicherlich kein Beinbruch, aber waere der Krankenwagen
oefter im Einsatz gewesen, waere die Wartezeit mehr als aergerlich
gewesen. Auch an der Zweitnahme wurde gespart, so gab es waehrend des
Rennens keine offizielle Zeitnahme. Es waere schon nett gewesen,
haette man die Zeiten der anderen Fahrer mal vergleichen koennen. Dies
als konstuktive Kritik gemeint. Man muss dabei aber auch bedenken,
dass MR-Racing ein recht junges Unternehmen ist und daher auch nicht
alles so perfekt laufen kann, wie z.B. bei Jura-Racing. 

Die drei Tage mir MR-Racing waren trotz der o.g. Kritikpunkte leiwand.
Es gab kaum Wartezeiten (nur als zweimal der Krankenwagen raus ist),
es wurde stets fair gefahren und gekaempft, die Strecke war nie
ueberfuellt und die Stimmung im Fahrerlager klasse. Wenn's auch
wahrscheinlich dieses Jahr nicht mehr klappen wird, so werde ich
sicherlich naechstes Jahr mir MR-Racing noch das ein oder andere
Ruendchen drehen ...

Wer Tippfehler findet, darf sie sich rahmen und ins Klo haengen ;-)

--
Waldi [NB#1], RRR#8 - DoD#3908 on Yamaha FZR600R, ABK 2,1
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