From: Rainer Tschauder, rainer@rrr.de
Subject: was taugt ein Ringtest
Date: Thu, 18 Feb 1999 07:20:16 GMT
Organization: Aachen University of Technology / Rechnerbetrieb Informatik

um sich mal wieder mehr dem Thema Motorrad zu widmen

anlaesslich des letzten Vergleichstest aktueller Supersportler am Ring
in der aktuellen PS, stellt sich die Frage was so ein Ringtest taugt.

Prinzipiell finde ich, das Supersportler genau dort und eigentlich nur
dort getestet werden muessen. Wer auf der Landstrasse in Sachen
Alltagstauglichkeit, Soziuskomfort, Anbringung einen
Einkaufskoerbchens und Spritverbrauch siegt, ist ja nun wirklich
voellig schnuppe. Die Pseudosportfahrer, die auf so nen Schwuchtelkram
wert legen, sollen sich gefaelligst keinen Supersportler, sonderm
Tourensportler vom Schlage YZF1000, YZF600, CBR600, VTR, RF900 und wie
sie alle heissen, holen. Wer einen Supersportler kauft und sich dann
ueber mangelhafte Alltagstauglichkeit beschwert, gehoert eh zu den
Pseudos.
Supersportler sind deshalb noch Strassenzulassungsfaehig, damit man
nicht direkt nen Haenger kaufen muss oder weil man sie halt auch auf
der Strasse *artgerecht* bewegen will.
Das spiegelt auch die Fahrerei wieder die ich gegen Ende letzter
Saison erlebt habe - Pubi stuerzt auf der Strasse genausogut wie am
Ring,  Mr. 60 schleift halt anstatt nur mit dem Rahmen mit Koffer und
Rahmen, Tjard ist es auch egal ob ihm ein Stueck Wiese oder ein
Kiesbett den Sturzplatz zur Verfuegung stellt usw. Da wird sich dann
auch nicht ueber Sitzkomfort oder aehnlich warme Scheisse beschwert.

Was aber fehlt bei den Ringtests??

Als allererstes werden nicht alle Fahrzeuge mit vernuenftigen Reifen
ausgestattet. Das es zumindest zunehmend fuer solchje Tests gleiche
Reifen sind ist ja schoen loeblich, interessant und ausschlaggebend
ist es aber auch, wie ein Fahrwerk auf neue Supersportliche Reifen von
Schlage eines GP, Race3 oder BT58 reagiert. Wenn hier schon erste
Probleme auftreten ist das eon sattes Manko - Superssportfahrwerke
muessen genau mit solchen Supersportreifen funktionieren.
Als weiteres sollte doch mal hinterfragt werden, was die Konstrukteure
fuer Spielraeume geschaffen haben. Bekomme ich die Stummel unter die
Bruecke (warum sind sie nicht gleich dort), kann ich mit wenig Aufwand
die Geometrie veraendern, kann das Rahmenheck im hinteren Bereich
abgeschraubt (und weggeschmissen) werden, kann die Schaltung
problemlos umgedreht werden.
Denn all das wird ja eh von den Sportfahrern sofort veraendert.
Interessant ist es doch zu wissen, ob z.B die CBR nicht besser haette
abschneiden koennen, wenn diese Kleinigkeiten modifiziert worden
waeren, was ist an den anderen mit kleinem Aufwand zu verbessern.
Zum Totlachen ist die Nummer, das ausgerechnet in der Ringwertung der
Leistungshaenger der beiden CBRs im mittleren Dreghzahlbereich
bemaengelt wird - who cares, wer faehrt bitte am Ring ne 600er mit
6000 U/min - ich bin ja kein CBR Fan, aber dies Kritik ist voelliger
Bloedsinn, denn das hatten alle CBR600 und es hat nie gestoert (ausser
beim Rumschwuchteln)
Die Fahrzeuge sollten sich ruhig einen ordentlichen Verriss
einhandeln, wenn schon beim Test irgendwas schleifft und es nicht
problemlos abzustelllen ist, oder wenn die Fussrasten komfortbetont
vorne liegen, obwohl mit weitere Rueckverlegung einen besssere
Abstuetzung beim Rausbeschleunigen moeglich gewesen waere.

Die Frage ist - wer macht soche Test - dann ziehe ich los und kauf das
Blatt.

Papi

Pokal oder Spital
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