From: Bernard M. Piller, bernard@look.in.signature
Subject: Pannonia-Ring Bericht (lang)
Date: Sun, 16 Aug 1998 22:20:12 +0200
Organization: bmp System Support

Kleiner Rückblick: Wir waren im Juni an einem eher verregneten und
dreckigen (Eurosport-Endurofahrer) Wochenende am Pannoniaring und waren
nicht so sehr begeistert, auch wenn Corinna das Damenrennen gewonnen
hatte.

Diesmal war das Wetter super, mit Ausnahme von ein paar Regentropfen
heute früh. Wir waren bei einem eher kleinen und recht familiären öster.
Veranstalter (Racing Team Scherz aus Oberösterreich). Die haben
scheinbar eine kleine, aber extrem schnelle Stammfahrergruppe.
Die Meldegebühren hielten sich in Grenzen, da beim Partnerrabatt die
selbstfahrende Partnerin nur den halben Preis zahlt :-)
Am Samstag Vormittag war enorm viel auf der schmalen Strecke los, bei
kleinen Veranstaltern dürfen nämlich auch immer eine Menge
Ringmitbesitzer und Pannonia-VIP-Kartenbesitzer mitfahren.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden nicht nur Rennen bis und über 600ccm
abgehalten, sondern es wurde auch ein Naked Bike Cup Lauf der
Custom-Bike-Challenge (öster. Streetfighter und Chopperumbau Magazin)
ausgetragen. Das sind meist Supersportkisten mit Straßenreifen,
Hochlenker und Bikiniverkleidung, eine Idee, die mal der Reitwagen hatte
und wie so vieles nicht konsequent weiterführte.

Wir kamen am Freitag Abend an und lernten diesmal auch einige der noch
"fehlenden" sehr netten atm-ler kennen: Wolfgang Hiess und Herbert
Straub mit Damen.

Ich kam ja beim ersten Mal mit der Strecke überhaupt nicht zurecht und
fuhr 2:22er Runden, habe mir dann viele Tips geholt und nun ja auch
einiges an der Suzuki verändert (ganz wichtig in Pannonia: Kurze
Übersetzung!!!). Am Samstag in der Früh hatte ich noch leichte
Konzentrationsprobleme, das letzte Bier am Freitag muß schlecht gewesen
sein ;-)

Ich bin dann gegen Mittag mit dem Wolfgang Hiess hinaus und bat ihn, mir
ein bisserl Linie vorzufahren. Das war sehr gut, ich bin hinter ihm dann
locker auf 2:20 gekommen, alleinfahrend dann auch auf 2:19 und im
Samstag-Zeittraining für das heutige Rennen auch einige 2:18.
Das allerdings dann doch wieder auf Slicks, da ich bei großer Hitze
mentale Probleme mit Dragon Corsas habe, die werden mir dann zu
schmierig. Ich bin nicht der große Driftprofi und habe lieber einen
Reifen, der gar nicht rutscht, als einen wo ich probieren muß wie lange
es gut geht.
Slicks sind wirklich extrem geil, vor allem wie brutal und dabei neutral
man mit dem Vorderrad reinhalten kann.

Heute fuhr ich dann das 600er Rennen vom 20. Startplatz auch an 20.
Stelle zuende. Ich hatte mehrere 2:17er und sogar eine 16er Runde
drinnen und ich hatte einen sehr schönen, rundenlangen Zweikampf mit
einem anderen GSXR Fahrer, den ich dann auch noch für mich entscheiden
konnte.

Interessant, daß die Spitze sowohl bei den 600ern wie auch bei den
Superbikes 2:05 fuhr. Das ist sehr schnell, der öster. Superbikemeister
fährt 2:02. Ein bisserl ernüchternd, daß mir in Pannonia ebenso wie in
Brno ca. 11 Sekunden auf die Spitze in meiner Klasse fehlen :-(

Ein ganz tolles Rennen sahen wir dann in der Naked Bike Trophy. Mein
alter Exelbergkumpane und oftmaliger Zweiter (aber auch Sieger) in
dieser Trophy, Michi Mayrhofer legte gestern seine modifizierte und fast
neue ZX9 hin und mußte in der Nacht seine alte GSXR 1100 aus Wien holen
um das Rennen zu bestreiten. Er fuhr im Training 2:18, matchte sich dann
aber im Rennen an den Seriensieger Siggi Blam (ZX-7RR) heran und die
beiden gaben sich bei 2:12er Zeiten ein echt leiwandes Gefecht. Leider
mußte der Siggi dann in Führung liegend in den Schotter und hat sich
auch das Schlüsselbein gebrochen.

Oskar (Bandit 1200) und Goldi (Exup) hielten sich großartig und hatten
schöne Duelle. Die Plazierungen weiß ich leider nicht. Oskar?

Ich war mit meinem Abschneiden relativ zufrieden, endlich die
angepeilten 2:16 erreicht und ein schönes, sturzfreies Rennen gefahren.

Die wahre Sensation lieferte für mich aber Corinna ab! Sie fuhr ja das
letzte Mal eigentlich konstant 2:44, im Rennen dann schlagartig und
ebenfalls konstant 2:34.
Gestern kam sie sofort auf konstante 2:30 und litt eigentlich primär nur
noch daran, daß das Knie nicht so recht den Boden berühren wollte und
sie die letzten Millimeter Schräglage nicht sicher ertasten konnte.
Am Abend gab es dann von Harry (der auch da war, aber kaum fuhr) und mir
ein paar Hangofftips: "weniger mit dem Popo an der Verkleidung
runterrutschen, mehr weg von der Sitzbank und Knie raus". Und siehe da,
schon hat es geklappt. Die Beste schraddelte heute den ganzen Tag auf
den Knien um den Ring und kam so dann auch noch auf 2:28!!!

Hoss

-- 
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