From: Strassnig Peter, gentic@sbox.tu-graz.ac.at
Subject: Mein CeBäRli und ich auf großer fahrt (sehr lang)
Date: Sun, 05 Jul 1998 16:16:28 +0200
Organization: Graz University of Technology, Austria

Hallo leute,

gestern bin ich nun von meinem 15 tägigen motorradurlaub, der mich in
die schweiz, nach italien, frankreich und korsika geführt hat
zurückgekommen. Und für alle interessierten werde ich nun meine
eindrücke in worte fassen.

1. Das Team:

Wolfgang  Stöckl, CBR 1000
Peter Straßnig sen., Transalp
Herbert Beingrübl, Transalp
Erwin Stöckl, Pan European
Fritz Kuttner, BMW R80
Hans Pölzl, BMW RS 1100 und
ich mit meiner CBR 600

Also 7 mopeds 7 männer, 5 davon haben da sie öfter gemeinsam unterwegs
sind helmfunk was bei einer gruppe dieser größe sehr angenehm ist da sie
sich bei überholvorgängen sehr in die länge ziehen kann, mein dad und
ich, ohne funk, sind daher immer an 2 und 3 position gefahren, und das
ist eigentlich immer gut gegangen. Der wolfgang war also der pfadfinder,
er hat sich die route ausgedacht und die planung durchgeführt, der erwin
war unser bordmechaniker, er kann bei einem moped so ziemlich alles
reparieren, außerdem hat er auf seiner pan eine elektrische kühlbox
montiert so war immer für eine gute jause und kühle getränke gesorgt.
Der hans  war das schlußlicht da der letzte erfahrungsgemäß immer am
meisten gasgeben muß und er deshalb am liebsten hinten fährt. Für ihn
auch kein problem da er einmal 5er in der österreichischen motorcross
meisterschaft war. Außerdem hat er jahrelang ein reifengeschäft gehabt,
und war somit der reifenprofi. Ich war der flinke auf den passtraßen,
dort ists in der gruppe so ausgemacht das jeder so fahren kann wie er
will, und oben wird sowiso immer zusammengewartet, in südfrankreich und
auf korsika hab ich teilweise die führung übernommen da ich vor 2 bzw 4
jahren schon mal dort einen kletterurlaub verbracht hab und einige
schmankerln wuste. Der fritz ist unser wüstenfuchs, er hat nämlich schon
motorradtouren in neuseeland und australien gemacht, die sicher toll
waren was er mir so erzählt hat.

2. DIE REISE:

1. tag:

Am ersten tag wollten wir mal anständig kilometer machen, deshalb sind
wir auch etwas auf der autobahn gefahren. Die reise beginnt in köflach,
in der nähe von graz, treffpunkt bei der familie stöckl, dort wir noch
fleißig abschiedfotografiert, und der erwin spielt noch mit seiner
zieharmonika ein ständchen für die urlauber, dann gehts  um 11.45 los,
über die Pack, auf die autobahn, wolfsberg, klagenfurt bis villach, dann
weiter in richtung spital an der drau, an diesem wochenende ist ja auch
in Faak am See dieses große harley davidson treffen, dementsprechend
viele chopper sind auch in diese richtung unterwegs, und ich kanns nur
immer wieder sagen 90 % von diesen wichtigtuern können nicht grüßen,
aber was solls. Dann gehts weiter richtung lienz in ost-tirol und von
dort über den Felbertauern, sehr schöne straße, recht lustig zu fahren,
trotz des gepäcks dessen gewicht man schon spürt, aber im laufe des
urlaubs sollten wir uns noch alle daran gewöhnen. Lediglich saukalt wars
dort oben, da waren wir froh wie wir wieder ins tal zurück gekommen
sind, durch kitzbühl sind wir auch durchgefahren und dann über innsbruck
und landeck nach tösens in tirol, dor haben wir in der Pension Tyrol
übernachtet, sehr empfehlenswert, und recht günstig. Dem wolfi und mir
haben die 550 km bis dort hin noch nicht ganz gereicht und wir sind dann
noch auf den nicht weit entfernten reschenpaß gefahren, das war recht
interessant. Insgesamt sind wir an diesem tag 603 km, bei einer fahrzeit
von 6.50 h gefahren.

2. tag:

Heute streikt gleich die batterie von wolfis cbr, mit der hilfe eines
einheimischen landwirtes können wir die fuhre mit überbrückungskabeln
starten, die anschiebversuche zuvor blieben trotz schweißtreibender
geschwindigkeit erfolglos, glücklicherweise hat der lokale öamtc
zufällig eine genau passende batterie auf lager, so war diese problem,
es sollte aber nicht das letzte sein, behoben. Die route führte uns an
diesem tag von tösens bis kurz vor den reschenpaß und über die grenze in
die schweiz. Über st. moritz fuhren wir auf den Majolapass, wo wir
bereits einen vorgeschmack auf die kehren erhielten die wir in den
folgenden tagen noch unter die räder bekommen sollten. Landschaftlich
ist die schweizer passwelt sowiso sehr sehr schön, wer auch ein auge für
die natur hat, könnte auf den passtraßen alle paar hundert meter zum
fotografieren stehtn bleiben. Dann machten wir einen kleinen abstecher
nach italien, wo wir den splügenpass fahren wollten, dort kam uns aber
leider die "tour de suise" in die quere, die straße war ca 2 stunden
gesperrt, nach dem feld durften wir dann nachfahren, was
verständlicherweise sehr auf kuplung und kühlung gegangen ist. Sehr
beieindruckend war der konvoi von motorradfahrern, der sich hinter dem
schlußfahrzeug der our bildete, ich glaube es sind sicher so an die 200
motorräder gewesen. Wir haben dann jedoch eine kleine pause eingelegt um
unsere mopeds zu schonen, und danach etwas zügerer voran zu kommen. Nach
dem splügenpass sind wir dann auf den passo san bernardino gefahren, das
war sehr lustig, kehren ohne ende und eine sehr gute straße, da kam
freude auf. Über den  lucmanierpass sind wir dann nach disentis
gefahren, wo wir das zweite mahl übernachteten. Für die statistik, 341
km, 6.05 h fahrzeit.

3. tag:

Dies sollte für alle der schönste motorradtag des lebens werden, wir
fuhren von disentis nach andermat und gleich mal auf den St. Gotthard
Paß, danach über den Nunfenenpass nach Ulrichen, über den Grimselpass,
den Sustenpass und noch über den Furkapass nach Brig. Dies war ein traum
in asphalt, traumhafte straßen, total einsichtige kurven und natürlich
kehren uber kehren, und das ganze in eine beeindruckenden bergwelt die
ihresgleichen sucht. Da dies ein sonntag war waren natürlich
haufendweise andere motorradfahrer unterwegs, natürlich auch einige
einheimische, einmal hab ichs mir mit einer GSXR 750 etwas gegeben, war
recht lustig, aber der fahrer war wohl nicht so gut drauf, denn trotz
meiner zuladung in topcase und rucksack wäre ich ihm in den kurven
locker davon gefahren, aber es war trotzdem ganz lustig, ansonsten bin
ich von den vielen tollen kurven schon richtig high gewesen, ich bin in
österreich noch nichts vergleichbares gefahren, es gibt bei und schon
strecken die ähnlich schön sind, aber nicht in diesem ausmaß die
passtraßen scheinen einfach kein ende zu nehmen, ich kann nur jedem
empfehlen mal dort hin zu fahren, es ist für den flotten genau so
eindrucksvoll wie für den genießer. Ich kann diesen beindruckenden tag
gar nicht in worte fassen.
Übernachtet haben wir dann in einem sehr schönen hotel in blatten, la
montanara. 287 km, 5.05 h

4. tag:

Gegen 9.00 morgens, wie meistens, führen wir von blatten zurück nach
brig, dort auf der bundesstraße bis sion, das war eher eine
verbindungsetappe die auch noch mit ausgiebig vielen baustellen gespickt
war und nicht sonderlich spannend, da schaut man eher das man weiter
kommt. Dann ging es auf den großen st. bernhard, auch sehr schön zu
fahren, ich muß allerdings dazu sagen das nach drei tagen das verlangen
zum heizen deutlich nachlässt und so sind wir zügig auf den pass
gefahren und haben auch die landschaft genossen. Oben ist ja ein
wunderschöner see und wieder trafen sich kiloweise mopedfahrer. Die
abfahrt vom ST. Bernhard ging dann über die klassische straße, soll
heißen kopsteinpflaster, ihr könnt euch sicher vorstellen das solche
abfahren mit einem sportmotorrad nich sonderlich angenehm sind, obwohl
ich sie für die reise total weich abgestimmt hab hats mich vor allem in
den armen anständig hergemartert. Über aosta in italien gings dann
gleich auf den kleinen st. bernhard, die straße war dort etwas schmal,
aber es waren tolle wechselkurven zu fahren. Auf der passhöhe befindet
sich die grenze zu frankreich, und wie meistens wurden wir als
motorradfahrer gleich durchgewunken. Weiter gings dann nach val d'isere,
den wintersportort, und dort ist im sommer absolut nichts los, es hat
nur ein hotel offen, und kein einziges lokal, irgendwie voll komisch,
wenn man mutterseelen alleine am hauptplatz spaziert und sich vorstellt
das sich die leute im winter fast gegenseitig ertreten. 291 km, 5.04 h

5. tag:

Von val d'isere  aus fahren wir in der früh auf den col d'iserone,
fahrerisch sind die französischen pässe nicht so schön, die straßen sind
nicht so gut, aber landschaftlich stehen sie den schweizer pässen um
nichts nach. Weiter gehts nach modane und dann auf den col de
galliebier, den 2 höchsten europas. Bei einem unserer täglichen
mittagspicknicks kommt der erwin drauf das die kühlbox keinen strom hat,
wir stellen eine defekte sicherung fest. Wir fahren weiter nach
brianchon  und dann auf den col d'izerard nach gillestre. Erwin hat
festgestellt das seine sicherung schon wieder durchgebrannt ist, so
gehen wirs an den fehler zu suchen, und wir stellen fest das das
blinkerrelais der pan seinen dienst aufgegeben hat. Mit meinen mageren
französisch kenntnissen mache ich kundig wo sich in der gegend ein
motorradgeschäft befindet, dieses hat aber leider schon geschlossen,
aber ich glaube dort hätten wir sowiso kein relais bekommen, das war ein
alter stall mit ein paar zerlegten motorrädern. Wir schließen das
blinkerrelais nicht mehr an, so hat er zwar keinen blinker aber die
kühlbox funktioniert wenigstens, und mitten in der gruppe kommt man auch
recht gut ohne blinker aus. 215 km, 3.44 h

6. tag:

In der früh merken wir das bei allen ein schluckerl öl kein nachteil
wäre, in gillestre gibts nur eine kleine tankstelle, die haben nichtmal
öl zu verkaufen, aber die kassierin sagt mir das es im benachbarten
supermarkt motoröl zu kaufen gibt, leider stellen wir dann aber fest das
es kein öl für motorräder gibt, so müssen wir wohl oder übel
weiterfahren, der wolfgang war schon ganz nervös, denn bei seinem
meßstab war gar nichts mehr zu sehen. So führen wir über den col de vars
bis jausiers, wo wir endlich mopedöl kaufen konnten, beim wolfi ging ein
ganzer lieter rein bei den anderen ein halber, so frisch geschmiert
konnte es nun wieder weiter gehen. Als nächstes gings auf den col de
resteford und dann auf den höchsten paß europas, den col de la bonnet
mit 2802 m, diese auffahrt war landschaftlich ein traum, man hätte auf
diesen 30 km alleine einen film verknipsen können, oben ist das letzte
stück nur mit einspurigen fahrzeugen befahrbar, und nach ausgibiger
gipfelfotografiererei, gings dann wieder runter, diese apfahrt hat
meinen armen und meinem hintern wieder einiges abverlangt, da die straße
sehr schlecht war. Weiter gings dann richtung nizza, unser heutiges ziel
sollte la palud sur verdon sein, welches wir über annot und castellane
erreichten, dort haben uns auch die einzigen paar regentropfen unserer
reise erwischt. Auf der fahrt dort hin gab es  viele
straßenausbesserungs baustellen und die franzosen schottern die straße
derart mit rollsplit ein das uns dieses zeug buchstäblich um die ohren
geflogen ist. La palud ist der ausgangspunkt für die rundfahrt durch den
grand canyon du verdon, dies ist die 2 großte schlucht der welt nach dem
grand canyon, vor 2 jahren war ich dort klettern, und deshalb hab ich
mich auch schon etwas ausgekannt, die schlucht sollten wir uns am
nächsten tag geben. 253 km, 4.43 h

7. tag:

Heute war es soweit, die verdon rundfahrt stand an, sie führt am
schluchtrand entlang, und bescherte meinen kammeraden einzigartige
eindrücke, obohl die die gesammte schönheit dieser landschaft erst durch
eine wanderung am verdonfluß entlang erfahren werden kann, also man
sollte sich unbeding die zeit nehmen, wir mußten aber am donnerstag
abend in nizza die fähre nach calvi auf korsika erreichen, so mußten wir
auf diesen genuß verzichten. Wir fuhren weiter richtung mustier, wo die
verdon in einen gewaltigen, sehr schönen stausee geleitet wird, und
folgten nun der anderen schluchtseite richtung grasse, auf dem weg
stellete ich bei einer baustelle fest das mein moped schon extrem heiß
war, und auch irgendwo kühlwasser verlohr, bei genauerem hinsehen zeigte
sich das eine schelle nicht fest genug angezogen war, also muste ein
kleiner reperaturhalt eingeschoben werden, der erwin hat mir sein
werkzeug zur verfügung gestellt und so war das problem nach kurzer zeit
behoben, wasser hohlten wir von einer nicht weit entfernten quelle, und
so war meine cbr bald wieder einsatzfähig. Über grasse führen wir
richtung nizza, in der stadt hieß es dann den fährhafen finden, und
schön zusammen zu bleiben vor allem für die nicht befunkten. Bei dem
stop and go verkehr wurde mein moped schon wieder extrem heiß, und auch
der ventilator sprang nicht an, ich hab schon angst gehabt jeden moment
einen anreiber zu haben, und mit stehen bleiben wars mitten in der stadt
auch nicht so gut, aber ich hab dann doch noch den hafen erreicht, und
festgestellt das die sicherung für den ventilator durchgebrannt war, ich
hab sie erneuert, aber den grund warum sie durchgebrannt war hab ich
noch nich gewußt, als ich dann eine woche später auf korsika nochmal das
gleiche problem hatte kam ich dahinter das sich auf den schlechten
straßen ein stein im ventilator verklemmt hatte und der sich nicht
drehen konnte und dies führte zum durchbrennen der sicherung. So aber
heute gings mit der fähre nach calvi, und von dort noch 30 km nach l'ile
rousse dort suchten wir das von uns vorbestellte hotel, dort erlebten
wir die nächste überraschung, die buchung war irgendwie daneben gegangen
und so mußte die gruppe in 2 verschiedenen hotels übernachten, aber am
nächsten tag zogen dann alle ins santa maria, ein sehr schönes hotel
direkt am strand und vor allem mit klimaanlage im zimmer, denn es war
dort sehr sehr warm. 218 km, 4.08 h

8. tag:

Heute griffen wir unsere mopeds einmal nicht an, und legten einen
ruhetag mit strandliegen und sonnenbaden ein, die letzten tag und die ca
2500 km hatten ihre spuren hinterlassen. Am nachmittag kaufte ich einige
ansichstkarten und schrieb noch die selbigen.

9. tag:

Heute wollten wir zum cap corse fahren, sieht auf der karte aus als sei
man in einer stunde dort, und so haben wir uns gedacht wir fahren gleich
in der früh weg wenn es noch kühl ist und sind zu mittag wieder zurück.
Falsch gedacht, auf der küstenstraße kann man kaum schneller als 50 km/h
fahren, schlechte straße, viele unübersichtliche kurven. So wurde aus
unserer spritztour ein tagesausflug der der für mensch und maschine die
anstrengendste etappe bisher war. Und das cap, der nördlichste punkt
korsikas ist auch nicht so wie man sichs vorstellt, einfach ein kleines
dorf, ein strand, und das wars; von dort sind wir dann nach bastia
gefahren und von dort zurück nach l'ile rousse.

10. tag:

Heute packten wir wieder unsere koffer und wollten nach porto vechio
fahren, aufgrund der hohen temperaturen wind wir gleich mit jeans und
t-shirt gefahren, nicht sehr vorbildlich aber es ist dort nicht anders
auszuhalten, auserdem sind wir nicht geglüht. Meine jacke hab ich mit
einem expander über rucksack und topcase gebunden, was sich noch als
fehler herausstellen sollte. Na wir sind dann in richtung corte im
landesinneren gefahren, auf einer geraden bei ca 80 km/h blockierte
plötzlich ohne vorankündigung mein hinterrad, instinktiv hab ich sofort
ausgekuppelt, da mein erster gedanke ein anreiber war, kuppeln half
nichts, als nächstes dachte ich an eine gerissene kette, aber meine
größte sorge war das mir nicht von hinten einer aus der gruppe auffährt,
aber sie haben alle gut reagiert, und sind an mir vorbei gekommen, als
ich dann zum stillstand gekommen bin hab ich mal auf die kette geschaut,
da hab ich das maleur gesehen, besagte lederjacke war ins hinterrad
gekommen, und hatte sich zwischen schwinge und reifen verklemmt, gut das
das ganze auf einer geraden passiert ist, in einer kurve wärs vermutlich
nicht so gut ausgegangen, durch ziehen und zurückfahren bekamen wir die
jacke dann auch wieder raus, jetzt hat sie 2 kleine löcher und
zahlreiche abschürfungen mehr, das kettenfett hab ich zuhause dann
relativ leicht abgekriegt, und die protektoren und das leder ist auch
noch in ordnung, also geht sie schon noch eine zeit lang, obwohl sie
jetzt schon ziemlich abgefuckt aussieht. Na wir sind dann jedenfalls
weiter gefahren, und von corte aus ins restonica tal gefahren, das ist
ein wunderschönes tal, welches ober der baumgrenze in wilder almgegend
endet, eine traumhafte gegend. Wieder zurück in corte sind wir dann über
einen pass gefahren, und der wolfi hat sich seinen einzigen verhauer
geleistet, dafür war der saftig, er wollte auf den col de verte, wir
sind aber einmal falsch abgebogen und auf einer extrem schlechten
straße, die eine sackgasse sein sollte, zu einem gasthaus gekommen, mit
unseren mageren französisch kenntnissen haben wir dann gefragt wie man
am besten nach porto vechio kommt, die haben ganz schön geschaut, das
war nämlich wirklich am arsch der welt dort. Dort oben hab ich mir dann
auch noch einen recht spitzen stein tief in den gummi meines
vorderreifens gefahren, und schon angst gehabt daß ich einen patschen
haben könnte, war dann aber gott sei dank nicht so. Wir haben dann auf
die route durchs landesinnere verzichtet und sind auf der küstenstraße
die auf der ostküste mehr oder weniger gerade ist nach porto vechio
gefahren.
Dort wurden wir wieder in ein anderes hotel verlegt, welches aber
ziemlich abgefuckt war, aber die drei tage haben wir es auch
ausgehlaten. 269 km, 4.57 h

11. tag:

Heute war wieder ruhetag angesagt. wir haben einen traumhaften strand
gefunden, wo wir den ganzen tag verbrachten.

12. tag:

Heute gings nach bonifacio, eine sehr sehr schöne stadt im süden
korsikas, sie ligt auf ca 80 m senkrecht aus dem mehr aufragenden weißen
felsen, und bietet einen imposanten anblich; man sieht von dort auch auf
das ca 12 km entfernte sardinien. Dort haben wir einen strand gefunden,
wie er in einem prospekt nicht schöner sein könnete, dort haben wir dann
den ganzen tag verbracht, leider waren dort einige quallen im wasser,
eine hat mich ziemlich arg an der schulter erwischt, ich hab heute noch
eine narbe. Am abend fuhren wir wieder zurück nach porto vechio. Auf
korsika ist es so warm gewesen, das man wirklich lieber am strand war
als mit dem moped durch die gegend zu fahren.

13. tag:

Heute stand eine verbindungsetappe nach bastia an, wo wir am nächsten
tag die fähre nach livorno erwischen sollten. Wir fuhren noch über den
col de bavella, übrigens auch ein sehr schönes klettergebiet, wo ich vor
vier jahren schon einen kletterurlaub verbrachte, auf der küstenstraße
führen wir dann bis kurz vor bastia wo wir nochmal übernachteten.

14. tag:

Um 7.30 brachen wir zu dem ca 20 minuten entfernten fährverladeplatz
auf, wir verstauten unsere mopeds auf der fähre, und ich schnappte mir
gleich einen liegestuhl und legte noch ein verlängertes schläfchen ein,
und versuchte auch noch meine bräune etwas zu intensivieren. Um 12.30
legten wir in livorno, italien, an, als wir aus der stadt draußen waren
legten wir wieder unsere jacken an, für die folgende 400 km autobahn
fahrt, die uns bis jesolo führte, wo wir den letzten abend unseres
urlaubs verbrachten, wir gingen noch gut essen, die größte pizza meines
lebens, und mit dem wolfi bin ich dann noch ein bischen rumgezogen.
399,6 km , 4.12 h

Letzter tag:

Gegen 10.00 führen wir dann richtung autriche los, über udine und das
kanaltal waren wir dann bald bei der grenze, und je weiter wir richtung
österreich kamen desto schlechter wurde das wetter, bald mußten wir
wieder unsere komplette montur anziehen, in der autobahnraststation
arnoldstein haben wir dann noch was gegessen, und uns mal vom fritz, der
kurz danach richtung spital an der drau abbog verabschiedet. Es ist
schon irgendwie ergreifend, wenn man 2 wochen gemeinsam durch die gegend
fährt, und dann der erste wieder seine eigenen wege geht, da die vielen
gemeinsamen erlebnisse schon irgendwie zusammenschweißen.
Die verbliebenen 6 sind dann über villach und klagenfurt richtung heimat
gefahren, der wolfi und ich legten mal eine kurze pinkelpause ein,
derweilen sind die anderen weiter gefahren, wir haben sie trotz zügiger
fahrerei auf der autobahn, manchmal über 200 erst kurz nach wolfsberg
erreicht. Auf der Pack, 30 km vor zuhause, kam dann noch das gesamte
schlechte wetter, das wir die letzten 2 wochen nicht hatten auf uns zu,
regen nebel, eine schweine kälte. Dennoch erreichten wir gesund und mehr
oder weniger munter unsere heimat. 406 km, 4.10 h

 Insgesamt war es eine traumhafte reise, aber an mensch und maschine
werden doch ganz andere anforderungen gestellt als bei kurzstrecken.
Denoch kann ich nur jedem wärmstens empfehlen einmal so eine tour zu
machen, für mich war es zwar die erste, aber es wird sicher nicht die
letzte sein, vor allem wenn man so ein tolles team ist wie das bei uns
war ist es einfach ein traum.

Insgesammt sind wir 3750 km gefahren, von denen ich aber keinen einzigen
missen will.

Tschuess
Peter