From: Ralf Kuehl, 100550.365@compuserve.com
Subject: BVDM Info: Neues aus dem BMU (Lang)
Date: Thu, 26 Feb 1998 08:17:03 GMT
Organization: Bundesverband der Motorradfahrer e.V.

Hallo Leute,

wie gewuenscht werden wir Euch nunmehr unregelmaessig, mit aktuellen
Informationen aus Bonn und anderen Niederungen versorgen. Aus
geschaeftlichen Gruenden werde ich die Informationen in drm
einstellen. Rueckfragen bitte aber im allgemeinen an Petra Grieb,
Reply to ist entsprechend gesetzt. Zukuenftig werdet Ihr diese
Informationen auch immer unter der url http://www.bvdm.de/bvdmnew.htm
finden koennen. Nein jetzt noch nicht klicki klicki machen, es wird
noch bis naechste Woche dauern, bis die Datei abgelegt ist. :-))

Fuer weitere Informationen stehen wir Euch natuerlich gerne zur
Verfuegung.

Liebe drm’ler
im April letzten Jahres lud das Bundesministerium fuer Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zu einer Projektgruppe
„Motorrad und Umwelt“ ein. Ziel dieser Projektgruppe unter Leitung von
Ministerialrat Dr. Kemper sollte eine Bestandsanalyse zu diesem Thema
sein. Eingeladen hierzu wurden u.a. der BVDM, Biker’s Cooperation,
ADAC, IVM (Industrieverband Motorrad), Umweltbundesamt, DEKRA, BAGMO,
Zeitschrift MOTORRAD, Bay.Landesamt fuer Umweltschutz, Deutscher
Arbeitsring fuer Laermbekaempfung usw.
In den ersten zwei Sitzungen wurde der Rahmen des Berichtsentwurfes,
bzw. die Themenbeitraege der einzelnen Verbaende festgelegt. Als uns
der zweite Entwurf ins Haus flatterte, waren wir entsetzt: Eine
absolut diskriminierende Wortwahl erweckte den Eindruck, dass hier den
Motorradfahrern in Deutschland ihre Leidenschaft „verleidet“ werden
soll. Ich moechte Euch hier einige Passagen aus dem 51seitigen
Berichtsentwurf zitieren:
„Die Zunahme des Bestandes der motorisierten Zweiraeder, ihr
Vordringen in ehemals ruhige Erholungslandschaften, ihre haeufige
Nutzung an Sonn- und Feiertagen, die Zunahme kleinmotorisierter
Zweiraeder im staedtischen Raum und die von ihnen ausgehenden
Emissionen haben das BMU veranlasst (...)“
„Hinzu kommt, dass wegen der grossen Emissionsunterschiede zwischen
PKW und Motorrad, das Motorrad zunehmend als eine geruchsmaessige
Belaestigung angesehen werden muss.“
„Vor Ort sollte das Motorrad bei Verkehrslaermprognosen zumindest wie
ein LKW und nicht wie ein PKW betrachtet werden“.
„Nach den bisherigen Erkenntnissen ist eine UEberschreitung der ab 01.
Juli 1998 geltenden Konzentrationswerte fuer Benzol in vielen
Innenstaedten zu erwarten. Dies kann zu einem Fahrverbot fuer den
groessten Teil der heutigen motorisierten Zweiraeder fuehren.“
„In Einzelfaellen koennte evtl. auch ein Parkverbot fuer Kraftraeder
an bestimmten sensiblen Punkten zu pruefen sein, um die
Laermbelaestigung durch Laerm zu vermindern. Als Ersatz koennte die
Einrichtung spezieller Parkplaetze an ausgewaehlten Orten fuer einen
Interessenausgleich sorgen. Denkbar sind auch bauliche Massnahmen
(z.B. mit unangenehmer Aufpflasterung), die zur Verminderung des
Motorradverkehrs in bestimmten Innerortsbereichen, wie Strassen in
verkehrsberuhigten Bereichen und Tempo-30-Zonen, fuehren koennen und
so zu einer Absenkung des Laermpegels beitragen koennen.“
„Wegen der leichten Auswechselbarkeit von Auspuffanlagen bei
Motorraeder werden nicht genehmigte Anlagen bei der Fahrzeugpruefung
(...) in den wenigsten Faellen erkannt, da die Fahrzeuge kurz vor der
Vorfuehrung zur Fahrzeugpruefung in den genehmigten Zustand
„zurueckgeruestet“ werden.“

Was in diesem Berichtsentwurf dargestellt werden soll, liegt auf der
Hand: Motorraeder sind Freizeitgeraete, die Laerm machen, stinken und
auch noch die Innenstaedte verschmutzen. Wenn dieser Bericht den
gesetzgebenden Gremien in die Haende faellt, sind die Auswirkungen
nicht auszudenken. Daher halten wir diesen Berichtsentwurf absolut
nicht fuer konsensfaehig!!! Gemeinsam mit Vertreter/innen der Bikers’s
Cooperation, BAGMO und des IVM haben wir in der letzten am 04.
Dezember 1997 stattfindenden Sitzung gegen diese Wortlaute
protestiert, die in dem jetzt vorliegenden neuen Berichtsentwurf nur
teilweise oder gar nicht entschaerft wurden. Hinzu kommt, dass das BMU
uns mit Zahlenwerten konfrontierte, die teilweise ueber 8 Jahre alt
waren und fuer die heutige Zeit nicht mehr angewendet werden koennen.
Das dort enthaltene Zahlenwerk wird vom IVM und auf Veranlassung des
BVDM vom TUEV geprueft, um evtl. „Hintertuerchen“ zu vermeiden. 
Die naechste Sitzung findet am 05. Maerz statt. Im Schulterschluss mit
BAGMO, IVM und Biker’s Cooporation werden Herr Lyhrmann (TUEV),
Stephan Raemisch und ich den BVDM vertreten und hoffen, dass wir uns
im Sinne der Biker  gegen den negativen Tenor dieses Berichtes wehren
koennen. Wer Interesse an diesen Bericht hat, kann diesen gerne bei
mir anfordern bzw. auf der Messe in Dortmund einsehen. 
Es gruesst Euch
Petra Grieb





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