From: Manfred Handschuher, manfred.handschuher@mch.sni.de
Subject: Mordgelüste
Date: Tue, 15 Jul 1997 08:29:29 +0200
Organization: none

Hi *!

Gestern abend will ich gegen halb 6 vom Einkaufen nach Hause fahren, als
ein heftiges Gewitter über München niedergeht und ich beschließe, erst
mal abzuwarten. Ich stelle mich also eine geschlagenen dreiviertel
Stunde unter, bis der Regen aufhört.

Im Verlauf meiner Heimfahrt sind auf einer breiten Straße die beiden
rechten Spuren mindestens 15 cm unter Wasser, weil der Gully verstopft
ist. Nachdem einige Dosen mit riesigen Fontänen durchs Wasser gepflügt
sind, wechseln die nachfolgenden dann doch auf die äußerst linke Spur.
Ich natürlich auch. Eingekeilt zwischen zwei Dosen vor und hinter mir
quetsche ich mich am Wasser vorbei.

Da die rechte Spur jetzt ja frei ist, nimmt eine Dosentreiberin die
Gelegenheit wahr, die links Fahrenden rechts zu überholen, natürlich
unter Produktion der bereits erwähnten Fontäne. Die Fahrt mit dem Mopped
durch eine Waschanlage stelle ich mir im Vergleich dazu harmlos vor. Bis
über die Sitzbank Wasser, Wasser, Wasser! DIESE BLÖDE S**!!! Ich konnte
nur reichlich hilflos hupen wie ein Verrückter. Hätte ich in dem
Augenblick schwere Bewaffnung an meinem Mopped gehabt, ich glaube, ich
hätte abgedrückt. So habe ich mir nur kurz überlegt, wie ich ihr am
besten eine Beule in ihre Dose trete. Das ging aber leider nicht, weil
vor mir ja einer fuhr und sie dann auch schon am mir vorbei war.

Ich habe sie danach zum Anhalten gezwungen und etwas zur Schnecke
gemacht. Sie hat auch ganz schuldbewußt getan. Zum Glück hat meine
Lederjeans das meiste abgehalten, sodaß nur Schuhe und Socken naß waren.

Naja, immerhin hatte ich erstmalig den festen Vorsatz zum treten. Ist ja
schon mal was.

Manfred