From: Pol. Praes., eedhas@eed.ericsson.se
Subject: Vorl. Bericht der Antiterrorgruppe
Date: 30 May 1996 07:19:29 GMT
Organization: Ericsson



Das Polizeipraesidium Worms-West nimmt Stellung:


In article <4oh80s$kl@basfigw.basf-corp.com>, kay@zhv.basf-ag.de (BLOED Reporter) writes:
>  **** PFEDDERSHEIM VON ROCKERN VERWUESTET *****
>
>  Nachdem  unser  in  die Reihen der  Rocker  eingeschleustes  Reporterteam
>  grauenvoll zugerichtet in Krankenhaeusern in ganz Deutschland aufgefunden
>  wurde, haben wir ein weiteres Repotertaem unter starkem Polizeischutz vor
>  Ort gebracht:

Wie neuste Ermittlungen ergeben haben, soll das erste Reporterteam in
ernstem konspirativen Kontakt mit den Raedelsfuehrern gestanden haben.
Aus diesem fraternativem Zusammenrotten entstand aber relativ schnell
Zwist, als die Alkoholvorraete abebbten.



>  Wir  stehen  hier zwischen den Rauchenden Truemmern einer  Reitanlage  in
>  Worms-Pfeddersheim.   Die Polizei steht vor einem Raetsel:  Was ist  hier
>  passiert?  Fassungslosigkeit bei allen Anwesenden ob der Verwuestungen im
>  Umkreis  von vielen Kilometern.  Waehrend die Polizei die Strassensperren
>  abbaut,  die  Bevoelkerung  aus den Kellern kommt und die  Feuerwehr  die
>  letzten Reste der Reitanlage zu retten versucht, blenden wir zurueck:

Vom Sondereinsatzkommando "Terrorismus in Pfeddersheim" kommt soeben die
Entwarnung. Mit unmittelbaren, neuerlichen Krawallen sei diese Woche nicht
mehr zu rechnen. Die Rockergruppe hat sich in verschiedene Regionen der
Bundesrepublik zersplittert. Das Wiener "Ortskommando der Gendarmerie
gegen organisiertes Rocken" ist mit seinen Ermittlungen den Wormser
Behoerden zu Hilfe gelangt. Es wurde ermittelt, dass einzelne
Subjekte und Vortaeuschung anderer Anreisemittel sich im Wiener Vorstadtgebiet
aufhalten, um eine Stoerung der sommerlichen Alpenlandschaft vorzubereiten. 



>  Bereits  in  den  letzten Wochen waren Geruechte aufgetaucht,  dass  sich
>  etwas  anbahnte.   Ploetzlich  und  ohne  Vorwarnung  war  zunaechst  ein

Die Polizei war rechtzeitig informiert worden, konnte aber erst relativ spaet
aktiv werden, da sich der organisierte Terror modernster Computerkommunikations-
mittel bedient, die unserem Beamtenapparat ueberfordern.


>  gelb-blaugruenes  Motorrad  aufgetaucht  welches anscheinend  die  Gegend

Dieses Motorrad schien sich einer Tarnvorrichtung zu bedienen, die es
unseren, vor Ort anwesenden Ermittlern erschwerte, das KFZ-Zulassungskennzeichen
zu identifizieren. Das Motorrad huellte sich urploetzlich in eine dichte
blaue Wolke aus abgebranntem Kautschuk.


>  erkundete.   Im  Laufe  der  folgenden Tage wurden  noch  weitere  Rocker
>  gesichtet:   Zwei  schwarze Hoellenmotorraeder, wovon eines unter  lautem
>  Bruellen und Qualmen durch Worms pfluegte, das andere anscheindend gerade
>  aus einer schweren Schlacht heimkehrte.  Waehrend diese beiden nur einmal
>  gesichtet  wurden,  versuchte  die  Polizei  vergeblich  ein  rotes  kaum
>  hoehrbares  Motorrad, welches sich jenseits aller Verkehrsregeln bewegend
>  immer  oefter  in Worms auftauchte, zustellen.  BLOED konnte nach  langem
>  suchen  einen Augenzeugen finden der trotz fuerchterlicher Angst zu einem
>  interview bereit war.

Die Ermittlungen sind hier in eine Sackgasse gelaufen, weshalb wir dringend
aus die Zusammenarbeit mit der verstoerten Bevoelkerung hoffen.



>  BLOED: Was ist geschehen?


Die Aufraeumungsarbeiten dauern noch an. Zum jetztigen Zeitpunkt kann
noch keine Aussage seitens der Behoerden dazu gemacht werden.


>  AUGENZEUGE:   Ich  stand  friedlich  am   Fenster  als  auf  einmal  vier
>  Motorrader  um die Ecke schossen.  Auf ein lautes Signal hin hielten  sie
>  ein  paar  Meter  von  mir  entfernt  an.   Alle  scharten  sich  um  den
>  offensichtlichen  Anfuehrer  und  sein knallrotes Motorrad.   Nach  einem
>  Donnergollen  deselben stuermeten sie einen benachbarten  Eisenwarenladen
>  und legten diesen in Schutt und Asche.  Es war furchtbar ...

Der Besitzer des Eisenwarenladens ist verschwunden. Lediglich ein Abschiedsbrief
deutet auf ein depressiven und furcherfuellten Suizid hin.




>  Unser  Augenzeuge  musste  leider   mit  Schreikraempfen  abtransportiert
>  werden.  Wir konnten aber noch in Erfahrung bringen, dass am Motorrad des
>  Anfuehrers  ein  einer Panzerfaust aehliches Rohrstueck befestigt  wurde,
>  worauhin dieser sich wieder beruhigte und sein Bruellen einstellte.
>
>  Nach  diesem  Ereignis  liefen  umfangreiche Massnahmen  zum  Schutz  der
>  Bevoelkerung an um fuer das komende geruestet zu sein.

Die Behoerden hatten den Notstand ausgerufen und haben in treuer Sorge um
die Bevoelkerung alle menschenmoeglichen Schritte ergriffen, um der Lage Herr
zu werden. Die polizeifuehrung weisst jegliche Vorwuerfe der eigenen
Unfaehigkeit weit von sich. Unter Anbetracht der Durchorganisierung der
aufruehrerischen Elemente ist es schwierig abzuschaetzen gewesen, worin
alles gipfeln wuerde.



>  Am  Freitag vor Pfingsten fingen die Ereignisse an sich zu ueberschlagen.
>  Zunaechst   fand   der   bereits   geschilderte   Ueberfall   auf   einen
>  Getraenkehaendler statt.  Trotz eiligst aufgebauter Polizeisperren konnte

Die organisierten Banden verfuegten anscheinend ueber gelaendetaugliches
KFZ, welches unseren ueberaus modernen BMW-2-Ventil-Boxer-Motorraedern
in diesem Bereich anscheinend ueberlegen waren.



>  sich  dann  ein Rocker als harmloser Oestereicher getarnt mit seinem  Bus
>  nach  Pfeddersheim  schleichen.  Dann passierte es:  Um exakt  18.oo  Uhr
>  durchbrachen  tausende von Rocker auf Ihren Motorraeder die  Absperrungen
>  rund um Worms und schnitten es von der Aussenwelt ab ...

Wir, die Polizeifuehrung, hatte die Katastrophe stets im vollen Wuergegriff!



>  Die  Wiederbelebungsversuche  unseres  ersten  Reportertaems  laufen  auf
>  Hochtouren, damit wir die weiteren Ereignisse rekonstruieren koennen.

Sofern die psychologische Genesung des Reporterteams Fortschritte zeigt, werden
wir mit intensiven Verhoeren beginnen. Durch unser kriminalistisches
Gespuehr werden wir die Geschehnisse schnell vertuschen - aeh - aufklaeren.

Der Pol.-Praes. von Worms-West
   Rainer Wahnsinn