From: Marc Luethi, marc.luthi@de.epfl.ch
Subject: Re: Ein Wochenende in Aachen und Koeln
Date: Mon, 25 Mar 1996 16:09:49 GMT
Organization: EPFL - Swiss Federal Institute of Technology, Lausanne

neitzer@apoll.cs.bonn.edu (Guido Neitzer) wrote...

... einen vollstaendigen Bericht. 

Ich schildere hier mal meine Erlebnisse und quote dazu das eine oder
andere.

Donnerstag Mittag, nach drei Sandwiches und zwei Dosen Cola, was ein
erweitertes Standard-Mittagessen darstellt, ging's mit der extra
aufgenommen Road-Sound Kassette im Walkman ab auf die Strasse, und das
bei Wetter wie aus dem Bilderbuch.

Nach einigem hin- und her dann war die Route endlich festgelegt: den
Jurafuss entlang, dann in Biel links ab und in Richtug Basel; letzten
Endes war dann ein Teil der SW-II-'95-Route integriert. In Reinach
(bei Basel) dann kam's wie es kommen musste: der Himmel entleerte
seine Schleusen. 
Dito in Weil, Freiburg, Offenburg, Rastatt, Karlsruhe. Dann ein
Lichtblick... Bis Bruchsal war die Bahn schon bald wieder trocken!

Weinheim war schnell gefunden, Dominic's Heim auf Anhieb. Erst mal
schrauben. Dominic wollte unbedingt zwei Hupen, die lauter sind als
sein Auspuff. Nach einigem wuergen dann war uns klar, dass die
Originalhoernchen massegeschaltet waren... also Installation mit
Relais, welches dann auch #rrr-konform mit Klebeband befestigt
wurde...

Nach der IRC-Session blieben uns gerade mal 5 Stunden Schlaf.. welche
am morgen durch meinen Wecker abrupt beendet wurden :-(
Bei grauem, aber halbwegs trockenem Wetter ging es raus auf die Bahn.
Hahn auf und fahren was geht. Die Twin laeuft tatsaechlich auch mit
dem Wackelfahrwerk bis 155 ziemlich stabil, alles schneller ist zu
tief geflogen.

Irgendwo im Hunsrueck dann, beim Ueberholen von Brummis mit 150km/h
fiel eine Bananen-Schachtel "vom Himmel". 20m vors Mopped. Es bleibt
knapp eine halbe Sekunde bis zum Aufschlag.. was tun? zu spaet. Wie
eine Trennscheibe zersaegt das Vorderrad die Schachtel. Leichtes
Zucken im Lenker: die Schachtel war leer.
Blick in den Spiegel: Dominic in einer Wolke von Karton-Fetzen, aber
auch durch.
Das haett' auch anders kommen koennen :-((

Irgendwann kam dann Aachen, das AB-Kreuz und besagter Parkplatz, an
dessen Ende eine rot-Schwarz-weisses Etwas stand. Alle Bikertruppen
sind aus der Ferne rot-schwarz-weiss. Wieso nur?

Damit auch klar wurde, wer da kommt, durften die Nebelscheinwerferchen
zum ertsen mal zeigen, was sie koennen :-) und Domonic sorgte auch
dafuer, dass man ihn nicht ueberhoerte.

>Den Autritt schlechthin hatten natürlich Marc
>und Dominic: Marc mit seiner Flutlichtanlage an der Twin und Dominic mit
>ohrenbetäubendem Lärm ... 

eben...

> Im Tross brachen wir dann nach Laurensberg auf, wo wir um kurz nach zehn
>eintrafen, es waren schon recht viele Moppeds da, eine Zählung um halb elf
>ergab etwas über 40! 

Das war in der Tat eindruecklich. Die Kaelte beim Warten auf die
Frischvermaehlten aber auch! Fuer etwas Erheiterung sorgte erst der
Schnittlauch, der durch die Moppeds streunte, sich dann aber doch
gegen's Knoellchenverteilen entschied und in Buero abrueckte, dann
eine Reisschlacht, wie sie Aachen noch nicht erlebt hat.

> Den Umtrunk gab es im Haus Linde, ein paar hundert Meter, eine
>Ampelkreuzung und ein paar verzweifelte Autofahrer weiter. Die Suppe habe
>ich nicht probiert, aber die Brötchen waren gut! ;-)

Schade, die Suppe war aber sehr gut, die Stimmung praechtig und das
geredete Benzin reichlich. Ich wollt, ich haette da dran mal den Tank
fuellen koennen.

> Die Leute an den Straßen haben teils schon recht dämlich geschaut!

Tja, das gibt's immer wieder, aber das war schon immer so. Was glaubst
denn du, wie sie damals geguckt haben, wenn die Kreuzritter im Dutzend
in die Doerfer eingefallen sind?
Und ich glaub, die hatten damals ebensoviel Spass wie wir an der
kleinen Tour...

> Es gab wieder einige dämliche Gesichter in irgendwelchen Dosen, viele 
>Funken
[...] 
Tja, und ich brauche jetzt zwei neue Schleifstuecke fuer die Stiefel.
die bekommen dann eine Zusatzplatte aus Magnesium-Alimium-Legierung.
Die Funken sind dann weiss und vieeel heisser!

>und einige wilde Manöver um auch mit
>wenig Leistung (bandit und ich haben 34 PS) den Scheiß mitmachen zu können.

eben.. wer braucht denn mehr als 34PS, um Spass haben zu koennen?
solchen scheiss kann man auch mit einer 125er treiben... und wie
immer: no risk, no fun ;-)

> Leider gab es dann ein sehr ärgerliches Mißveständnis, sodaß Dominic und

Das Missverstaendis war in der Tat ein aergerliches. Ich hoffe, dass
sich die Wogen allerseits geglaettet haben und bereits Gras ueber die
Sache waechst.
Wir (C4, bandit, Dirk, Bastian ,/me) liessen uns bei Udo nieder, wo
erst viel geredet, ueber den Hunger geklagt und Bier getrunken wurde,
waehrend Udo erst mit meinem Akzent Muehe bekundete, dann immer wieder
bei Guido anzurufen versucht wurde (wenn ich das richtig mitbekommen
hatte).
Dann endlich gab's Essen beim Mexikaner um die Ecke. Nachher dann die
ewige Suche nach dem Boudoir, welche dann zu sechst in einem Taxi
endete, welches uns direkt hinbrachte. 
Abgesehen davon, dass ich fast eine Stunde auf einen B-52 warten
musste, habe ich mich mehr als koestlich unterhalten und von der
Stimmung begeistert. Boudoir, Stolzestr. 1, Koeln, ist als
empfehlenswerte Adresse eingetragen, da komm' ich mal wieder hin!

Irgendwann, fragt mich bloss nicht wann genau hiess es dann: aufbruch!
und irgendwie kamen wir wieder zu Udo's Bude. Als naextes kann ich
mich nur noch ans Aufwachen erinnern, ich war voellig feddich.
Ausgeschlafen, aber hungrig wie ein Baer wartete ich ungeduldig auf's
Fruehstueck, welches es gleich um die Ecke gab. Ausgezeichnet, noch ne
Adresse zum merken.

Dann stiess Dominic zu uns, und wir brachen im Regen nach Aachen auf.
Auf abtrocknenden Strassen haben wir (bzw ich) uns dann prompt
verfranst, bis mir dann klar war, wo es langging. Dann fand ich auch
Vaals und die Abkuerzung im Ortsinneren auf Anhieb. In den paar
wenigen Kurven zum Dreilaenderpunkt hinauf hoffte ich auf eine kleine
Hatz, aus der aber dann nix wurde, weil Bandit hinter einem Fiesta
haengen blieb und Dominic aus Gefaelligkeit bei ihr blieb. So kam ich
erst mal allein bei der Truppe oben an :-)

Die Ausfahrt folgte dann scheinbar der selben Route wie die am Vortag.
Beim Allgemeinen auftanken wurde dann jedoch anders entschieden, und
man strebte in die Eifel. Was dann geschah, ist ziemlich Schei&/ und
unter eben jenem Stichwort nachzulesen.

Ich jedenfalls sah mich angesichts der vorgerueckten Stunde (16.00)
gezwungen, nach Hause aufzubrechen. Auf der B258 gegen Koblenz
fahrend, hielt ich diese erst fuer eine der typischen Lineal-
Landstrassen deutscher Machart; aber schon in Monschau wurde ich eines
Besseren belehrt, und was nachher kam, war selbst fuer mich
Alpen-Glaeubigen die Wucht in Tueten. Als es nach dem Nuerburgring
immer toller wurde, begann der Genuss erst richtig.
Viel zu frueh kam die A48 und dann die A61 :-(. 

Auf einem der ersten Parkplaetze sorgte ich noch fuer das korrekte
funktionieren des Flutlichtes (eine nicht isolierte Steckverbindung
hatte sich aus der Klemmung vibriert und sorgte fuer Kurzschluesse)
und fuhr fortan mit Nebellicht unten und Standlicht oben; was immer
wieder fuer ein paar erstaunte Seitenblicke sorgte ;-)

Nach einmal Tanken und Futtern in Ludwigshafen, einem
funkenuebersaeten M5-Frontspoiler :-))))))(haehaehae!), 
insgesamt 640km und 6.5 Stunden nach Abschied rollte die Twin auf den
Kopfsteinparkplatz vor unserem Haus.

Fazit: Es Spass gemacht ohne Ende; Thanx gehen an:

- Hardy & Kris fuer den "Vorwand", mal eben 1500km an einem WE zu 
  machen. Nochmal alles Gute!
- Dominic & Parents fuer die Gastfreundschaft
- den unbekannten Brummi fuer die Bananenschachtel
- nochmal Hardy & Kris fuer den tollen Empfang und die Gulaschsuppe
- Dominic, Bandit, Guido und Dirk fuer den Spasstransfer nach Koeln
- Udo fuer den Platz in seiner Bude und die Duschgelegenheit am Morgen
- Christopher fuer die Party
- Der Truppe vom Boudoir, weil's ein toller Laden ist
- Manne's Schutzengel, weil er dabeigewesen ist
- der Ortspolizei Schleiden fuer das Radarfoto
- den M5 fuer den Grund, ihn "einzufunken"
- meine Mutter, weil sie mir verziehen hat, dass ich ob dem 
  Partyrummel ihren Geburtsatg vergessen habe...


Gruss, und auf bald

Marc

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