From: Bernd Forner, Bernd.Forner@wrcs1.urz.uni-wuppertal.de
Subject: Fahr & Funk
Date: 14 Aug 1995 13:00:41 GMT
Organization: Bergische-Uni-Wuppertal


Hi zusammen,

in diesem Urlaub hatte ich dae erste Mal die Gelegenheit, die
Funkgeraete ausgiebig zu testen. Es handelt sich um die Low-Cost
Loesung von PAN, die hier z.B. auch von Kris und Hardy benutzt werden.

Die Mikros (aus dem alten Hein-Gericke Helmset) waren mit Klebeband im Helm 
montiert, die Lautsprecher fest im Helm eingebaut (neben denen fuers Radio), und 
die Funkgeraete per Festspannungsregler aus dem Bordnetz versorgt. So brauchten
wir beim aufsitzten nur einstoepseln,  Motor starten und los. Alle Einstellungen
wurden nur einmal optimiert, an- und ausschalten geht ueber die Zuendung.

Die Verstaendigung funktioniert bis etwa 90 km/h problemlos, es sei denn Seiten-
wind treibt die Windgeraeusche hoch. Ich konnte meinen "Mitfunker" auch bei 
120 km/h noch problemlos verstehen, er mich nicht ganz so gut. Darueber schaltet
dann leider die Sprachsteuerung auf Dauersenden.

Die Funkerei macht enorm viel Spass, man kann unterwegs wenn es langweilig ist
quatschen, sich gegenseitig mitteilen wo man fotografieren oder pinkeln will
und man kann gemeinsam nach dem Weg suchen. Dies hat uns mindestens zwei 
Verfahrer erspart, weil der Hintermann noch rechtzeitig erkannt hat wohin abgebogen
werden muss und es dem Vorderman rechtzeitig ins Ohr bloeken konnte.

Auf engen Strassen ist es angenehmn, wenn der Vorausfahrende vor Autos oder 
anderen Imponderabilien der taegliche Lebens und des Strassenverkehrs
warnen kann und man kann dem Hinterman auf unuebersichtlichen Strassen beim 
Ueberholen helfen, indem Gegenverkehr bzw freie Stuecke angesagt werden.
Dies setzt aber einen Mitfahrer voraus, auf den man sich 100% verlassen kann,
ausserdem muss die Konversation so gefuehrt werden, das ein verlassen der Sende-
reichweite nicht zu Missverstaendnissen fuehrt. Die Aussage "frei" bedeutet
demnach nur "jetzt im Moment ist frei, wenn Du sofort Ueberholst ist mehr
als genung Platz". Wenn der Hintermann nicht sofort ueberholen kann,
muss er nochmal nachfragen.

Wenn allerdings im Stand geredet wird und die Motorraeder nicht direkt beieinander
stehen, gibt es schon mal verwundert dreinblickende Passanten, die sich fragen,
warum denn der Motorradfahrer Selbstgespraeche fuehrt.

An zwei Dingen werde ich noch etwas arbeiten:

Zum einen die Optimierung der Einbauortes fuer das Mikro und
zum anderen einen Abschaltung des Mikros oder Umschaltung auf PTT
mit Taste am Lenker, damit die Geraete bei hoeheren Geschwindigkeiten
nicht selbststaendig senden. Fuer Tempi bis 100 km/h sind sie bereits
jetzt sehr gut geeignet.


Viele Gruesse, 
		Bernd 



 
				          
rrr#10; R100GS-PD '91; 103.000 km; 4. Kardanwelle