From: Peter Moersheim, rip@finest.inka.de
Subject: Gimme Hoope, Joanna!
Date: Thu, 29 Apr 1999 23:27:28 +0100
Organization: RIP's Tower Karlsruhe

Tach!

Teil 1: Chaosanreise

Donnerstag morgens solls losgehen. 11:00! Ich komm aber mal wieder nicht in die
Gaenge und es wird spaeter.

Beim Tanken in Neustadt werfe ich typischerweise meine Planung (auf der
Dosenbahn erstmal die naehere Umgebung verlassen und dann hinter Frankfurt ins
Geschlaengel bis nach DO) ueber Bord und brate kurvengeil in den Pfaelzer Wald.
Wird schon grob stimmen, die Richtung.

Naja, bei Koblenz drueckt dann doch der Zeitplan und so gehts wieder ab auf die
Bahn. Insbesonder die A1 ist ein Scheiss, wollt ich jetzt mal so gesagt haben.
Inzwischen faengts auch an zu pissen.

Viel zu spaet komme ich in DO wieder weg - ich will ja noch ins Emsland nach
Papenburg, diverse Kumpels hersaufen. Es pisst wieder oder immer noch, egal.
Platte Bundesstrassen sind angesagt.

Kaum hoert der Regen auf und die Strassen sind wieder trocken, schon kommt das
naechste Hindernis: In ner uebersichtlichen Rechtskurve steht unnoetigerweise
ne Geschindigkeitsbeschraenkung auf 50. Bloede Nordlampen, kaum ist die Strasse
nicht mehr gerade, brauchen sie Hilfestellung. Naja man koennte ja auch mit 120
bis 130 durch. Und dann recht spaet erkennen, dass der entgegenkommende Bus
gruen-weiss lackiert ist und ne Lampe aufm Dach hat. Shit, jetzt winkt er auch
noch mit der Kelle.

Wie hiess es soch schoen im Squidtest? Was kannst Du herbrennen? Polizeifunk!
Aber nicht heute, die vollbepackte CBR ist zu auffaellig. Also angehalten und
mir 20min angehoert, dass man bei "hoechstens 60, da war ja ne gefaehrliche
Kurve!" nie im Leben so viel Schraeglage hat wie ich. Naja. Solange die
Rennleitung nur ne Zeitstrafe verhaengt.... ab und Gas.

Freitag.

"Hoope ist ja um die Ecke" war ne kuehne Behauptung, getroffen durch nen Blick
auf ne riesige Uebersichtskarte. Doch noch ueber 200km. Irgendwie bin ich
meinem Kumpel nicht boese, dass er unangekuendigterweise doch arbeiten muss und
mich deshalb um 8 rausschmeisst.

Die Fahrt beginnt mit ner Basteleinlage: Beim Aufsitzen sehe ich, dass das
vordere Schutzblech nen ziemlichen Sprung/Riss hat. Argl. Also Tape raus...

Naja, nach nem schoenen Vormittag voller Highspeedcruising (schoene breite
Srassen hats da...) fahre ich wohl obligatorisch an der doch nicht DEA-Tanke
vorbei und lande wenig spaeter dann doch im Hoope-Park.

Teil 2: Party

Ich hab wohl genau die Mittagszeit erwischt. Die ganze Bande treibt sich gerade
im Fahrerlager rum. Kurz aufgebaut, waehrend fast alle doch noch ne Runde
drehen. Dass ich mal wieder nix mitgekriegt habe, merke ich, als ich die gute
Organisation bewundern darf. Aber irgendwie reizt mich doch kein Steak und ich
bin mental auf Eintopf eingestellt. Also Kocher und Bier raus... Ja, wie sagte
es DC schon so treffend: Allein dafuer hat sich die Fahrt schon gelohnt.
Futtern im Fahrerlager und ein Bier in der Hand. Jau.

Am abend brennt mich dann doch der Stress und Schlafmangel der letzten Wochen
her und ich verzieh mich recht frueh in die Knackwuaes. Irgendwo dazwischen war
noch ne Versorgungsfahrt zum benachbarten Aldi zusammen mit Rudi. Welche
eigentlich nur deshalb erwaehnenswert ist, als dass ne Pfuetze beim Verlassen
des Gelaendes zu einer ganz neuen Sichtweise des Begriffs "VerkleidungsKIEL"
verhalf.

Samstag.
Irgendwie ist der Morgen zu schnell da und rum. Irgendein Crossrennen war da
wohl. Und ich sollte irgendwie Nummern ansagen. Sollte es mir auch zu denken
geben, dass Wolfgang Nummern lesen kann, die ich nicht einmal als solche
erkenne? Noeoeoeoeoeoeoeoe. Lustig wars. Vor allem die unuebertroffen schnelle
erste Runde der Startnummer Drei. 

Teil 3: Party on!

Zum 3h-Enduro wird erst mal ein lauschiges Plaetzchen eingerichtet. Aber was
heisst hier lauschig? Also nochmal losgestiefelt und Bier und SANDkuchen
rangetragen. Das Rennen kann beginnen.

Der Rest des Tages ist irgendwie bekannt um nicht zu sagen: ist Geschichte.

Sonntag.
Aufstehen. Shit. Irgendwie kein Bock. Ist immer so mit den Abreisetagen. Naja,
irgendwie Geroedel verstaut, was gefuttert und startklar gemacht.
Keinbockaufgarnix. Irgendwann nach eins komme ich dann weg. Shit, wie lange
brauche ich eigentlich bis heim? Kein Bock auf Dunkelheit...

Bereits bei Bremen ahne ich langsam, an diesem Tag schon ne Fehlentscheidung
getroffen zu haben. Ob das Knistern im Helm, das ich so lustlos ignoriert
hatte, in irgendeinem Zusammenhang steht mit dem Gefuehl, dass irgendetwas in
meinen Haaren sich bewegt? Ach was, sind sicher nur die verfetteten Haare, die
nicht richtig liegen wollen. Oder doch? Bewegt sich da was im Helm nach vorne?
Naja, mal die Lueftung voll aufmachen. DOCH! Da fluechtet irgendwas nach
hinten! Argl! Vollbremsung auf Standstreifen, Helm runter, reingeschaut. Da
grinst mich doch glatt ein mindestens 5cm schwarzer Kaefer feist an. "Wo kommst
Du denn her?" Natuerlich hat das bloede Vieh nix besseres zu tun, als sich
hinter dem Innenfutter zu verstecken. Nach 10min habe ich ihn endlich erwischt,
ohne den Helm innen zu versiffen. Was sage ich eigentlich den Bullen, die bei
meinem Glueck jeden Moment auftauchen und dumme Fragen stellen muessten? "Ich
hab auf der BAB angehalten, weil..." ne, glaubt keiner. Kam aber auch
ausnahmsweise mal keiner, der es haette glauben muessen. Oder so.

Teil 4: Home Sweet Home
Der Rest der Strecke war ereignislos. Reisedrehzahl einlegen und warten, bis
die Ausfahrt kommt. Nach insgesamt 653km in 5h mit Pausen schleppe ich mich in
die erloesende Dusche.

Servus, Peter
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Peter Moersheim            20,25% drmHuPT DPI
'89 XV535  37/42Mm         '92 VX800  "Noisy Cricket" 23/41Mm
'98 CBR600 3379km bis Benz '98 CBR600 "Tigger" 17Mm and counting
GooF-Poser: Ich brauche Opfer, keine Gegner!