From: Franz J. Waldmann, waldi@rrr.de
Subject: Supermoto in SB
Date: Mon, 15 Mar 1999 14:29:34 GMT
Organization: News Observation Center Mannheim, Germany

Es wart ein ganz normaler Samstag morgen. 08:30 Uhr, die Sonne grinste
mir verschmitzt ins Gesicht, der Wecker betaeubte mein Ohr. Es hiess
sich aufzuraffen um eines Bekannten Dach abzureissen. Gedacht getan,
habe ich zusammen mit 5 anderen unerschrockenen Dachsparren und
Gereodel vom Gemaeuer getrennt bis um 12:30 Uhr mein Bus nach dem Bau
einer Lagerstatt fuer die Nacht schrie. Dank Hoss' Tips, die er mir
noch schnell vor Abfahrt nach Rijeka nebst Bild mailte, war der
Bettenbau schnell erledigt. Dann noch die Anhaengerkupplung
angeschraubt und los ging's nach Saarbruecken auf's Messegelaende.

Dort des spaeten Mittags angekommen, war Peter, der meinen Parkplatz
mit seinem Leben vertedigt hat, gerade damit beschaeftigt den
Luftfilter seiner Husky neu einzusauen und ueber den IMO100 Sport zu
schimpfen, der im Training Tags zuvor, wie sich spaeter herausstellte,
wegen Ueberspannung seinen Dienst aufgab. 

Dann zuerst mal das Bier in den Kuehlschrank und das Gelaende ein
bisserl angeschaut. Die Strecke war fuer mich, der eher den sauberen
Asphalt einer Rennstrrecke bevorzugt, richtig nett. Inwieweit sie
fuer's Supermoto anspruchsvoll/los war, vermag ich nicht zu
beurteilen. 

Wir beschritten die Strecke ab Start-Ziel, einer geplaetteten, recht
sauberen, aber mit eingelassenen Kanaldeckeln bestuecktem, Gerade. die
erste 180 Grad Rechts, halb geplaettet, halb loser Untergrund hin zum
ersten Sprunghuegel, dann gleich eine 180 Grad links und der zweite
Sprunghuegel, weiter ueber einen verwinkeltes Teilstueck, abwechselnd
mit losem und befestigtem Untergrund, bis zur langen asphaltierten
ansteigenden Geraden am Waldesrand. Am Ende der Geraden gings 90 Grad
rechts ab. Dann heftig bergab, auf mehr oder weniger loser Erde
versteht sich. Dahinter, kurz vor der Betonwand eine Schikane mit der
darauffolgenden zweiten, kuerzeren Geraden bis Eingang Start-Ziel.
Beeindruckend, vor allem die tollen Sicherheitseinrichtungen aka
Strohbaelle, die da vereinzelt in der Gegend herum lagen. Der ein oder
andere Lampemmast ging bei der losen Strohballenummantelung leider
leer aus.

Am abend gab's lustige Vorstellungen diverser Huepf- und Tanzmenschen.
Ein Travestiekuenstler gab sich die Ehre, und zwei dunkelhaeutige
Tittenmonster tanzten auf Baenken und Tischen. Freibier rundete den
Abend ab. 

Sonntag morgen zu ebenso greuslicher Zeit, zog Peter froh gelaunt
meine Bistuer auf. Grelle Helligkeit durchstroemte mein simples
Gemach. Noch ein bisschen Recken und Srecken und auf in die klammen
Klamotten. Es hatte ein bisschen geregnet, die Nacht. Der Tag der
Entscheidung war gekommen. Peter startete auf Platz 3, einen sehr
guten Start und fuehrte als zweiter das Feld an. Aber leider war es
nur die Warm-Up Runde :-) Beim darauffolgenden Start kam er nicht ganz
so gut weg, aber immer noch auf Platz 4 oder 5, das Gerangel lies
nicht ganz so deutlich darauf schliessen. Durch den Mechnaikerausweis,
den mit Peter gegeben hatte, konnte ich mich innerhalb des
Helferbereichs, bei den Streckenposten, fast inmitten des Getummels
aufhalten. Die Drifts und Uberholmaenoever waren beeindruckend, die
Streckenposten Lahmaersche. Peter fuhr, wie vom wilden Affen begissen,
1:10, 1:08, 1:05 ... doch dann, bei der rechts kurz bevor es bergab
ging, ging ihm die Kiste aus. Das Feld lies er vor sich. Endlich
wieder angekickt, das Mistding, hatte er unten angekommen wieder
Probleme, fuhr aber mit eisernem Willen weiter und Platz 12 nach
Hause.

Nicht die beste Startposition, aber auch nicht unbedingt hoffnungslos,
ging's mittags zum zweiten Versuch, dem Hoffnungslauf. Auch hier
konnte Peter leider wegen eines Rutschers in der Schikane keine
rechten Schnitte machen. Die Kiste wollte, nachdem er sie hingeworfen
hatte, einfach nicht mehr anspringen. Der Pokal schwand dahin, aber
die letzte Runde sollte dann doch noch sein, und wenn auch nur fuer
das Publikum, das sich zu Scharen am Rande der Rennstrecke haeufte.
Wheelies und Stoppies hat er drauf, der Peter.

Ein bisserl geknickt, aber mit moralischem, weiblichen Beistand
nutzten wir den restlichen nutzlosen Tag die angeschlossene
Motorradmesse zu besuchen, fruehzeitig abzubauen und uns auf dem
Heimweg zu machen.

Eines Pokal hat Peter aber dennoch geholt: Schnellster RRRler!

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Waldi [NB#1], RRR#8 - DoD#3908 on Yamaha FZR600R, ABK 2,1
mailto:waldi@rrr.de * http://www.rrr.de/waldi/
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