From: Schlagenhaft, Schlagenhaft@ei.tum.de
Subject: "Mein erstes Mal" - Salzburgring
Date: 12 Oct 1998 10:44:31 GMT
Organization: [posted via] Leibniz-Rechenzentrum, Muenchen (Germany)

Servus Gesinnungsgenossen!

Gerade komme ich zurueck vom Salzburgring, Andis und meinem ersten Tag
auf 'ner Rennstrecke. Und ich muss sagen, die "Infektionsgefahr" ist
fuer mich dort schon etwas hoeher als auf der Panzerwiese ;-) Hier der
Bericht.

Am Samstag traf ich mich mit Andi Schmitt. Am Rossfeld, das wir auch
noch abfuhren, kam CeBe noch dazu.
Nach einer Brotzeit in Salzburg fuhren wir zu unserem Hotel. Wir
liessen uns vom Veranstalter registrieren und bekamen unsere
Startnummern und die Transponder fuer die elektronische Zeitmessung.
Die technische Abnahme der Motorraeder beschraenkte sich auf die
Kontrolle, ob zwei Raeder dran sind. Bei den paar erfolglosen
Versuchen, an Bargeld zu kommen - seit Freitag abend kennt mich meine
Bank scheinbar nicht mehr :-( - erschreckten wir ein paar Passanten
durch eine Art "Reinheizgebot fuer Geldautomaten" *hehe* Danach gingen
wir Pizzaessen. Spaeter war Briefing fuer Sonntag. Dabei waren Andi
und ich Letzter - ein Omen fuer morgen? - weil wir uns vorher
natuerlich die Niederlage der deutschen Nationalelf gegen die Tuerkei
und gleichzeitig den neuesten Reitwagen reinziehen mussten. Wir
bekamen dann von Jule Ilmberger privat alles nochmal erzaehlt ;-) Der
Rest des Abends verging mit ein paar Bierchen, Reitwagenlektuere und
einer Dosis TV-Komik.

Nach Weckklingeln um 7:30 Uhr lauschte ich vom Bett aus den
vorbeifahrenden Dosen. Ich hoerte nichts Verheissungsvolles: sschhhhhh
scchhhhhh sccchhhhh statt brooum broouuuum broouuummm. Es regnete :-(
Wir kletterten trotzdem aus dem Bett, machten uns uebers
Fruehstuecksbufet und stiegen in unsere Regensachen. Zum Salzburgring
ging's ueber die Dosenbahn um Salzburg rum. Dort war schon die zweite
Dosengruppe unterwegs. Wir machten unsere Mopped mit viel Tape
rennfertig. Bis wir um ca. 10:00 Uhr drankamen, hoerte es Gott sei
Dank zu regnen auf, die Strecke war jedoch trotzdem noch nass. Beim
ersten Durchgang ging es zum Kennenlernen der Strecke 20 Minuten lang
schoen im Entenmarsch den Instruktoren hinterher. Die zweiten 20
Minuten eine Stunde spaeter war dann freies Fahren. Dabei war die
Strecke schon zur Haelfte trocken und man konnte schon etwas
andruecken :-) In der Mittagspause kam dann CeBe mit Freundin auf
Besuch, mit denen wir Brotzeit machten.

Die Strecke war inzwischen trocken und ich demontierte deshalb doch
noch meinen Seitenstaender (Hauptstaender war ja schon ab). Hehe, mein
Ersatz-Holzklotzstaender war ein echter Hingucker ;-) Um halb drei war
dann unser Endlauf im Gleichmaessigkeitswettbewerb. Aber, nunja, wie
soll man sagen ... Gleichmaessig fahren macht halt weniger Spass als
kontinuierlich jede Runde etwas mehr anzudruecken, vor allem jetzt auf
trockener Strasse. Hehe, herbrennen macht echt Spass :-) Ich konnte
einige zumindest schnell aussehende Japsen und die zweite auf dem Kurs
befindliche Sprint sauber stehenlassen 8-p In der dritten und vierten
Runde fiel mir dann ein, dass Andi ja direkt hinter mir gestartet war.
Hmm, hat der mich tatsaechlich immer noch nicht geschnupft oder hab
ich ihn glatt uebersehen? Keine Ahnung, wurscht, nicht nachdenken,
weiterheizen ;-) In den eingeklappten Spiegeln konnt ich auch nichts
mehr sehen. In den letzten beiden zu fahrenden Runden liess dann die
Konzentration schon nach und ich begann Fehler zu machen. Es war also
ganz gut, dass nun alles schon wieder vorbei war. CeBe hatte von der
Tribuene aus unsere Zeiten genommen. Ich verrat aber noch nix, bevor
ich's nicht am Mittwoch schwarz auf weiss erfahre ;-) Nur eins: Ich
war wohl so ca. 16 Sekunden langsamer als Daehne, der als Gast auch
mit unterwegs war. Ist das gut fuer'n Anfang? Mit den Zeiten des
Vorjahres lassen sich die heutigen jedoch leider nicht vergleichen, da
die Strecke komplett einen neuen, schoen griffigen Belag bekommen hat,
andererseits jedoch zusaetzlich eine sehr enge Schikane am Ende der
Start-Ziel-Geraden eingebaut wurde - wurde mir gesagt. Der Radltacho
spach nach x Runden:

TRP  46.50 km
AVS 123.21 km/h
TME  22:40 Min
MAX 209.70 km/h

Ich find die Strecke zwar tasaechlich, wie von Thilo beschrieben,
streckenweise sehr schnell, aber trotzdem nicht uninteressant. Echt
aergerlich war jedoch, dass vor dem letzten Lauf aus heiterem Himmel
ein Phonmesser auftauchte und mehr willkuerlich als exakt ca. 1/4 der
Fahrer (meist Ducati) nicht starten liess :-(

Zum Abschluss schauten wir uns noch den Dosen-Endlauf an, bei dem dann
glatt in der ersten Runde ein Spezl von Andi versuchte, seinen Porsche
im Kiesbett einzugraben. Er kam aber bloss ringsrum bis zur Karosserie
;-) So einfach geht tieferlegen, wenn man weiss, wie ;-) Nach dem
Durchgang wurde er mit einem Traktor wieder befreit. Schade, ich hatte
schon auf einen Porsche weniger im Strassenverkehr gehofft ;-)

Fazit: Eigentlich wollt ich das alles ja nur mal ausprobieren, aber
jetzt ertappe ich mich schon dabei, ab und zu, vom "naechsten Mal" zu
reden oder denken ;-)

Schlaggo,
jetzt mit Startnummer auf'm Mopped (siehe Sig ;-)

"There are now eight wonders of the world, two of which can be seen
from the Mir spacestation - the great wall of China, and the warranty
department at Triumph Hinkley!"
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