From: Thomas Schade, toscha@gmx.net
Subject: MMM Ausfahrt 21.05.
Date: Fri, 22 May 1998 23:44:23 +0200
Organization: Nicht benötigt

Nach einer leicht konfusen, insofern aber typischen Treffpunkt- und
Abfahrtszeitplanung trafen sich um halb Zehn in Starnberg am schon
bekannten Starnberger Bahnhof Simone, Eva, Jens (neu auf MMM, Transalp),
Thomas (neu auf MMM, ZZ-R 600), Wolfgang, Manfred (nebst Krimhilde,
seiner neuen Braut und /me; na gut ich kam 5 min. später...

Das Wetter war bestens und Handi und ich hatten alle Hände zu tun die
Gemüter zu beruhigen, daß es, wenn wir beide zusammen mitfahren, auch
wirklich eine der legendären DuschDas-Touren werden würde... Leider, um
das Wesentliche des Wettergeschehens vorwegzunehmen, ist unsere magische
Kraft verloren gegangen, aber vielleicht hatte ja auch nur eine der
Damen eine regelmäßige Unpäßlichkeit, und wie man weiß, beeinflußt sowas
magische Kräfte ganz ungemein!   ;-))

Unter wechselnder Leitung ging's dann am Ostufer des Starnberger Sees
nach Seeshaupt und dann über stellenweise wirklich tolle Nebenstraßen
hoch zum Hohenpeißenberg. Oben war, quel surprise, schwer was los, da
Feiertag hatten alle Vattis die Mutti gepackt und belagerten den Berg.

Eine kurze Abstimmung ergab, daß genügend Lust da war, um Ri. Füssen/
Reutte zu starten, und es gab ja die Hoffnung auf ein vielleicht
mittlerweile offenes Hahntennjoch. Auch wieder auf wenig stark
befahrenen Nebenstraßen ging's über Steingaden und Lechbruck nach Füssen
und weiter nach Reutte.

Zu der Zeit hatte Handi wieder mal die Führung übernommen und wie seit
dem 16.05. bekannt, gibt es kurz hinter Reutte Ri. Lermoos eine
ungewöhnlich markierte Linkskurve, deren Markierung Handi so
faszinierte, daß er sich gezwungen sah, sie zu Beginn erst mal von der
Gegenfahrbahn aus zu inspizieren... Nachdem er aber eingesehen hatte,
daß die Flappen von links auch nicht interessanter sind als von rechts
kam er dann zurück auf den Pfad der Tugend, ein entgegenkommendes,
holländisches Wohnwagengespann machte die Entscheidung wohl noch
leichter. Hier, und bis zum Beginn des Namlostals, war, bei strahlendem
Sonnenschein, die Straße ganz naß, wir hatten den Regen wohl nur ganz
knapp verpaßt, aber man kann ja nicht alles haben!

Das Namlostal wird, auch wenn man es zum 2. Mal in 2 Wochen fährt, nicht
so schnell langweilig und wir, ich nehme mal an alle, hatten eine
tierische Freude insbesondere bei den äußeren Bedingungen. Ca. in der
Mitte, in Kelmen, machten wir dann Mittagspause auf einer in der Sonne
liegenden Terrasse und sich zuziehende Wolken weckten Hoffnung auf die
versprochene Packung DuschDas. Es fing dann endlich auch an zu regnen,
aber so schwach daß es nur 2, hier ungenannt bleiben wollende
Mitreisende, dazu bewegen konnte ins Innere zu gehen...

Das weiterhin gute Wetter ließ die Entscheidung reifen, doch weiter Ri.
Hahntennjoch zu fahren, glücklichweise, denn unten stand zu lesen, es
sei geöffnet. Das kann aber noch nicht lange so gewesen sein, die
Straßen waren nicht nur frisch geräumt sondern auch gekehrt und somit
mit einer stellenweise rutschigen Staubschicht versehen. Aber es war
sehr leer, und so gab es 'freies Heizen' bis zum Gipfel. Oben hatten
dann besonders Handi und ich Probleme, das Grinsen aus dem Gesicht zu
bekommen, aber ich denke mal, daß die Etappe allen gefallen hat.

Unten in Imst dann die Falle: wer es kennt weiß, daß die letzten Kehren
des Jochs schon im Ort sind und dort eine 40er Zone ist, und tatsächlich
dort stand die Gendarmerie mit Laser Guns; ohne einen von uns
abzuschießen. Brav! Und das will was heißen, wir hatten uns durch eine
Gruppe Saisonkennzeichler aus HN durchzukämpfen, die nicht nur absurd
langsam fuhren sondern sich durch's Überholen auch noch in ihrem Stolz
verletzt sahen und mehrmal vor bzw. in Kurven 'die Tür zumachten'...

Und nun eine flagrante Verletzung der drm-Rituale: eine lobende
Erwähnung für eine Rollertreiberin! Verdient hat sie sich diese durch
die Warnung, während wir eine 'Zigarettenpause' machen mußten, nur mal
nebenbei, wir mußten mehr Zigarettenpausen als Pinkelpausen machen
obwohl 2 Mädels dabei waren, vor den nächsten Radarfallen. Btw die
Treiberin war ca. 65 Jahre alt.

Weiter ging's durch's Kühtai, zu dem Handi noch eine nette, versteckte
Auf- und Abfahrt kannte. Da oben, etwas über 2 Mm hoch, war's übrigens
saukalt aber auch wieder genial zum Fahren.

Dann ging's langsam wieder Richtung München über den Zirler Berg zum 
Scharnitzsattel. Dort hat's geregnet während wir Kaffeepause gemacht
haben, wir sind aber dann im Trockenen weiter. Hier wurde der Verkehr
etwas dichter und prompt trennte sich die Truppe unfreiwillig an der
Abfahrt nach Kochel. Thomas, etwas später die nacheilende Simone, und
ich fuhren wie geplant über Wallgau zur Kesselbergstr. 

Und die nächste Falle: nach dem Ortsende von Wallgau ist eine, von uns
in der Situation etwas ignorierte 80er Zone und an deren Ende springt
uns ein Grünrock in den Weg. Der erste Verdacht auf
Geschwindigkeitsmessung machte, vorübergehend, der Erleichterung über
eine 'bloße' Verkehrskontrolle Platz. Während Simone, BMW R90, und
Thomas, Kawa ZZ-R 600, ziemlich bald 'abgefertigt' waren, interessierte
den Beamten an meiner Maschine brennend der Auspuff, der allerdings
legal und mit ABE versehen ist, was er aber nicht so ohne weiteres
glauben wollte. Da er anscheinend auch über ein geeichtes Gehör
verfügte, ließ er den Motor dann im Stand kurz hochdrehen um dann
abzulassen mit der Bemerkung 'Ich kann da jetzt nix finden, aber andere
Kollegen sind vielleicht nicht so großzügig.' Ich kam natürlich nicht
umhin ihm ehrfurchtsvoll zu danken, wir hatten es plötzlich wieder
eilig, nachdem Thomas mir signalisiert hatte, daß der Rest der Truppe,
'dummerweise' ohne reingewunken zu werden, gerade vorbeigebrettert war.

Am Walchensee hatten wir sie dann eingeholt und es ging wie geplant über
den Kesselberg und Kochel nach Wolfratshausen. Hier trennten sich dann
die Wege und zumindest Simone und ich sind, nachdem wir uns Ri. Westen
abgesetzt hatten, in Münsing doch endlich noch in einen kurzen, aber
heftigen Schauer gekommen. 

Alles in allem 450 sehr schöne Kilometer, Schnitt eher gemäßigt aber das
war allen Beteiligten ja vorher klar, hatte Handi seine Krimhilde doch
noch zu entjungfern. Aber davon kann und wird er wohl selbst berichten.

Toscha
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 I hit a bump at 65, and rode on ruthlessly!                     WTS #5
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