From: Thomas Schade, thomas.schade@bmw.de
Subject: d.r.m.-Alpentour 2/3: Le Rosier, Verlegung nach Gilette
Date: Fri, 12 Sep 1997 08:39:32 +0200
Organization: BMW AG, Munich

Le Rosier
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1. Assietta-Kammstraße
Diese primär für Enduros geeignete Schotterpiste wollten sich auch
einige Straßenmaschinenfahrer mal antun und so gingen neben DR 600, 2
KLE's, 2 Africa Twins auch eine VFR, 2 FJ's, eine Bandit, eine
Ceven-Fifty, eine R11RS, eine R11R und als 'Joker' eine YJ auf die
Assietta. 

Rein maschinell kamen alle mehr oder weniger unbeschadet durch, mental
dürften die Endurofahrer wohl unter Christian's Vorführungen auf der YJ
schon ein bischen gelitten haben... 
Ganz zu schweigen von einigen KTM-Treibern: diese begutachteten gerade
eine Steilabfahrt und waren wohl zu dem Entschluß gekommen, daß dies
nichts für ihr Material wäre, als erst Roland (DR 600), dann Phil
(Africa Twin) und zu guter Letzt auch noch Christian mit der YJ den
Abhang ziemlich unbefangen befuhren!

2. Col du Lautaret (2.058 m) - Col du Galibier (2.645 m)
   - Col de la Criox de Fer (2.067 m) - Alpe d'Huez
Der Galibier ist wohl einer der fahrtechnischen Höhepunkte in dieser
Gegend, Kurvenspaß bis zum Abwinken; vorausgesetzt das Mopped verweigert
nicht die Kurve, Holgers Stunt auf der VFR hinterließ zum Glück nur
Plastikschäden und eventuell eine etwas 'angekrazte' Psyche.

Auf der Abfahrt von Alpe d'Huez auf der Nebenstraße Richtung Besse
überraschten uns dann die Wasserablaufrinnen, bei denen Bossi und Desert
die Sprünge fotografierten.

Gegen Abend kam dann auch noch Kay Marquardt an, die Gruppe der ersten
Woche war also komplett.

3. Col d'Izoard (2.360 m) - Col de Vars (2.109) - Col d'Allos (2.250 m) 
   - Col de Champs (2.095 m) - Col de la Cayolle (2.326 m) 
   - Col de la Bonnette (2.802 m) - Col de Lombarda (2.395 m) 
   - Colle de la Maddelena (1.997 m)
Die längste Tour von Briancon aus führte über einige paßmäßige
Highlights, das schönste Stück Straße der ganzen Tour war wohl die
Anfahrt von Norden zum Col d'Allos. Da schlängelt sich die Straße durch
eine wunderschöne Schlucht in endlosen S-Kurven, mit sozusagen idealen
Radien, hoch zum Paß.

Verlegung nach Gilette
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Der erste Tag (abgesehen vom Abend der Ankunft in Le Rosier) mit
schlechtem Wetter war ausgerechnet der, an dem die Verlegung nach
Gilette anstand. Schon in der Früh fing es in Strömen an zu regnen und
hörte auch während des Abbauens nicht auf. Ein Teil der Gruppe (Waldi,
Petra, Phil, Bossi, Rita und Andreas M.) trat die Heimreise an, der Rest
startete in 2 Gruppen Richtung Süden.

Und dann der Skandal! Der einen Gruppe um die bekennenden Warmduscher
Marc und Toscha zusammen mit Andreas P., Iwan, PetitFou, Michael und
Roland wurde es gegen Mittag zuviel des Regensturms. Unter der Führung
von Andreas verweigerten wir die Weiterfahrt Richtung Süden und nachdem
Michael in einem Cafe den Wetterbericht eingeholt hatte mit den
Aussichten, daß im Süden den ganzen Tag mit schlechtem Wetter zu rechnen
sei, im Westen aber die Sonne scheine, war die Entscheidung schnell
gefallen. Verlegung für einen Tag in die Ardeche! Und wie bestellt nach
ca. 1 Stunde Fahrt Aufklaren des Himmels, Sonne und Wärme. Und dies
blieb mit einem kurzen Rückfall bis abends so, so daß am Abend die Zelte
wieder in der Sonne abtrocknen konnten. 

Und hätten wir nicht ausgerechnet Iwan zur Rezeption des von uns
ausgewählten Campingplatzes geschickt, wären wir dort wohl auch
untergekommen. So aber beschied man uns, daß dieser Platz Familien mit
Kindern vorbehalten sei... und daß, wo sich am Pool die Mädels bereits
die Köpfe nach den 'Rockern' verdrehten!

Dafür fanden wir dann einen Platz, der außer uns nur noch mit einem Zelt
bestückt war, also keine Chance für irgendwas.

Andreas Anruf dann mittels 'Tamagotchi' bei einem etwas verstimmten
Desert ergab, daß die 2. Gruppe dem schlechten Wetter trotzend
durchgefahren war. Respekt!

Am nächsten Tag dann durch die Ardeche, landschaftlich und fahrtechnisch
genial aber ein extrem reifenmordender Belag, wo mein Z1 vorn ein
Großteil des eh nur noch zu erahnenden Profil ließ, Richtung Nimes und
weiter zur Cote d'Azur. Die relativ lange Fahrt führte gegen Abend zu
einigen abgedrehten Szenen auf der Küstenstraße, die bei einigen Fahrern
Auswirkungen bis zum nächstn Tag hatten. Nun sieht man auch nicht aller
Abende ein Ampelrennen in St. Tropez, bei dem 7 voll bepackte Moppeds
auf der Strandpromenade vor einem voll besetzten Restaurant die Motoren
aufheulen lassen und dann beim Start 2 davon kollidieren und ein 3. sich
in unfreiwilligen Wheelies ergeht... 

Dummerweise führte der Versuch, die Strecke etwas abzukürzen, massiv in
die Pampas, so daß der Campingplatz in Gilette erst gegen Mitternacht
erreicht wurde, der aber natürlich schon geschlossen war. In Erinnerung
der bedrohlichen Situation am ersten Abend in Le Rosier hatten aber
PetitFou und ich vorgesorgt, wir hatten also etwas zu Essen und genug zu
Trinken.

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tbc.

Toscha